Zwei Spiele, zwei Niederlagen, null Punkte.
Das Bundesliga-Doppel gegen den SK Sturm Graz hielt für den SK Rapid nichts Zählbares bereit. Nach dem 0:1 in Graz mussten sich die Hütteldorfer am Mittwoch daheim mit 1:3 geschlagen geben. Der Spielbericht >>>
Besonders in der ersten Halbzeit waren die Gäste aus der Steiermark überlegen. "Da machen wir uns das Leben selbst extrem schwer mit den Fehlern, die wir gemacht haben. Damit haben wir den Gegner zu Torchancen eingeladen", ärgert sich Robert Klauß auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Dreierkette war nicht das Problem
An der erstmals aufgebotenen Dreierkette in der Defensive sei dies nicht gelegen. "Die Fehler passieren nicht wegen der Dreierkette. Damit hatte es nicht zu tun."
Die angespannte Personalsituation war ausschlaggebend dafür, dass der Rapid-Coach ein Experiment wagte. Mit Leopold Querfeld und Terence Kongolo fehlte das angestammte Innenverteidiger-Duo verletzt, eine Reihe weiter vorne fehlten die Sechser Lukas Grgic (angeschlagen) und Roman Kerschbaum (gesperrt).
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"Wir haben gesehen, dass wir Schwierigkeiten haben, eine Viererkette plus eine Doppel-6 hinzustellen, wie wir es sonst gewohnt sind", erklärt Klauß, der die Überlegung hinter der Dreierkette, die übrigens Maximilian Hofmann, Neraysho Kasanwirjo und Nikolas Sattlberger gebildet haben, erläutert.
"Mit einer Dreierkette haben wir mehr Ruhe im Ballbesitz, können eine Überzahl in der ersten Linie schaffen, sodass wir auch mehr in die Verlagerung kommen, das Spiel mehr kontrollieren können und mehr Ballbesitz haben." Das sei im Vergleich zu vergangenem Freitag, als man dem Ball viel hinterhergelaufen war, deutlich besser gelungen.
Auch wenn das Ergebnis nicht dafür spricht, will Klauß die defensive Dreierkette als neue Variante also nicht gleich wieder begraben.
Lob für Comebacker Cvetkovic
Nicht auszuschließen ist, dass der Deutsche auch im Cup-Finale am nächsten Mittwoch darauf zurückgreifen wird, sollte die Liste der angeschlagenen Spieler nicht kleiner werden.
Seine Visitenkarte für einen Einsatz hat hingegen Nenad Cvetkovic abgegeben. Nachdem der Serbe vergangene Woche bei Rapid II sein Pflichtspiel-Comeback nach monatelanger Pause infolge eines Kreuzbandrisses gegeben hatte, wurde er am Mittwoch mit Anpfiff der zweiten Halbzeit eingewechselt und stabilisierte die Defensive sofort.
"Er hat ein gutes Spiel gemacht, viel weg verteidigt, uns nochmal Stabilität gegeben auch mit seiner Präsenz in der Luft", lobt Klauß. Die angesprochene Luft-Präsenz stellte Cvetkovic gleich zweimal zur Schau, als er Sturm-Goalie Vitezslav Jaros jeweils nach Standardsituationen zu Glanzparaden zwang.
Klauß hadert: "Da muss auch einer mal reingehen, dann bist du wieder dran und hast das Momentum auf deiner Seite. Das war nicht der Fall."
Vor dem Cup-Finale wartet noch der LASK
"Wir müssen schnell verstehen, weniger eigene Fehler zu machen. Wir müssen noch seriöser, klarer agieren."
Mit Blick auf das Endspiel in Klagenfurt, welches gleichzeitig das dritte und letzte Duell zwischen Rapid und Sturm binnen zwölf Tagen sein wird, hofft der Rapid-Cheftrainer auf einen Lerneffekt.
"Wichtig wird sein, dass wir uns die Dinge rausnehmen und aus den zwei Spielen lernen", meint er. "Wir müssen schnell verstehen, weniger eigene Fehler zu machen. Wir müssen noch seriöser, klarer agieren. Wir müssen uns bewusst sein, wann ich ins Risiko gehen kann und wann ich einen klaren Ball spielen muss."
Doch gerade in einem Cup-Finale würden die Spiele, die vorher waren, keine große Rolle spielen. "Es ist dazu da, dass man mit allem, was man hat, reingeht und wenig nachdenkt."
Bevor es aber nach Kärnten geht, muss Rapid am Sonntag noch die Reise nach Linz antreten. Dort wartet ein nicht minder wichtiges Spiel gegen den LASK (14:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>), der durch den späten Sieg in Hartberg nun fünf Punkte Vorsprung auf die Grün-Weißen hat.
Will Rapid noch eine Chance auf Platz drei haben, muss ein Sieg her. Es wäre indes der erste in der Bundesliga seit dem 3:0 in Hartberg am 31. März. "Das ist ein wichtiges Spiel für die Tabelle, da wollen wir bestmöglich abschneiden", so Klauß. "Das ist auch für ein gutes Gefühl ganz wichtig."