Der ÖFB löst das Dienstverhältnis mit Schiedsrichter-Manager Andreas Fellinger mit sofortiger Wirkung auf.
Diese Entscheidung wurde offenbar mehr oder weniger von ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer getroffen, so Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek im Interview mit "90minuten.at".
Wie das österreichische Fußballportal berichtet, habe das kürzlich abgehaltene Schiedsrichter-Trainingslager in der Türkei das Fass zum Überlaufen gebracht. Dort hätten bereits am ersten Tag die ersten Personen über Krankheitssymptome geklagt, gehandelt bzw. getestet worden sei vom Arzt, der von Fellinger organisiert wurde, jedoch erst fünf Tage später.
"Ich bin nicht für alles verantwortlich"
Besonders brisant: Schiedsrichter-Boss Sedlacek gab im Gespräch mit "90minuten" an, dass der selbst erst am Tag der Kündigung von dieser erfahren habe.
"Fellinger ist bzw. war ein Angestellter des ÖFB. Ich war nicht der, der dafür gesorgt hat, dass das Dienstverhältnis aufgelöst wird", fügt der 67-Jährige hinzu.
Auch hinsichtlich der Vorwürfe gegen Fellinger, dass unter seiner Ära Gehaltszahlungen öfter zu spät geflossen seien, schiebt Sedlacek jegliche Schuld von sich: "Wenn ein Thema wie die verspäteten Zahlungen aufgekommen ist, konnte ich immer nur urgieren und reagieren. Ich sitze nicht selbst in der ÖFB-Geschäftsstelle. Ich kann dann nur zum Geschäftsführer gehen und fragen: Was ist da los?"
Auf die Nachfrage, ob er als Oberhaupt der österreichischen Referees nicht mehr Verantwortung übernehmen müsse, entgegnet Sedlacek schließlich: "Ich sehe es nicht als abputzen, und ich bin nicht für alles im Schiedsrichterwesen verantwortlich, auch wenn ich den Schädel hinhalten muss."