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ORF: Landesliga statt Bundesliga und weiter F1?

Bundesliga-Live-Spiel-Aus besiegelt. Hat Formel 1 Zukunft? Neue Pläne wachsen.

ORF: Landesliga statt Bundesliga und weiter F1? Foto: © GEPA

Beim ORF stehen generell Veränderungen bevor.

Auch im Sportbereich blieb zuletzt kein Stein auf dem anderen, auch wenn es schon viele neue Pläne und Übertragungen geben wird. Die Formel 1 wackelt, die Champions-League-Rechte hat man verloren und nun ist auch besiegelt, dass kein einziges Bundesliga Livespiel mehr im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu sehen sein wird.

"Wir haben mitgeboten. Bei den Live-Spielen wurde uns mitgeteilt, dass wir nicht zum Zug kommen. Bei den Highlights bin ich vorsichtig optimistisch, aber da sind wir noch nicht dort, wo es beendet ist", gesteht Sportchef Hans Peter Trost bei "krone.tv".

Die Entwicklung, dass Fußball-Spiele nicht mehr im Free-TV zu sehen sein werden, kommt für den erfahrenen Trost nicht überraschend, deshalb würde er den Verlust der Rechte auch nicht als Niederlage bezeichnen:

"Für mich war das völlig klar, dass das einmal kommen wird, es ist eh noch mit Zeitverzögerung passiert - verglichen mit anderen Ligen. Es gibt maximal noch die Schweizer Liga, die im Free-TV noch ein Live-Match hat. Das ist eine Geschichte, wo man davon ausgehen muss, dass das in vielen Sportarten auch passiert. Es gibt vier, fünf Big Player am Markt, und die haben Milliarden Budget und können sich das dadurch leisten."

Doch ein Umdenken bei der Formel 1?

Im Schnitt fast doppelt so viele Seher als bei der Bundesliga hatte der ORF bei Formel-1-Rennen zur Nachmitttagszeit. Die Zahlen seien laut Trost zufriedenstellend und haben sich in den letzten Jahren wieder zum Guten entwickelt.

Geht es nach ihm, will man die Rechte behalten, doch es besteht noch ein interner Konflikt, ob diese Ausgaben gerechtfertigt seien. Auch weil die Formel-1-Übertragung in der Kritik stand und die Kosten-Nutzen-Frage gestellt wurde. Die aktuelle Lage sieht folgendermaßen aus:

"Die Formel-1-Rechte haben wir bis inklusive 2020", so Trost. "Ich habe meine Argumente dafür, die sind: Wir erreichen alle Sinus-Milieus, die es in Österreich gibt. Es ist ein hoher Frauen-Anteil, es ist ein hoher Anteil an jungen Menschen, die das interessiert. Und es ist zwar nicht ein österreichischer Fahrer oder eine Fahrerin involviert, aber jede Menge Österreicher, die im Hintergrund oder Vordergrund zu tun haben. Ich werde dann beizeiten meine Ideen dazu präsentieren."

Bis in rund einem Jahr soll eine Analyse erfolgen, wie sich die Formel-1-Zirkus unter den neuen Lizenzgebern entwickelt. Veränderungen wie etwa bei der Startzeit haben bereits jetzt stattgefunden.

Ski bleibt ganz klar im Fokus

Über Skirennen und Wintersport im ORF wird derzeit am wenigsten diskutiert.

"Wir haben ja erst zuletzt den Vertrag mit dem ÖSV abgeschlossen, wir haben noch bis ins Jahr 2021 alle wesentlichen Ski-Rechte, wir haben auch die Ski- und Nordischen Weltmeisterschaften."

Landesliga-Rechte und internationale Top-Spiele

Prinzipiell sei man breit aufgestellt und deckt laut Trost zahlreiche Sportarten ab. Um im Fußball vertreten zu bleiben, setzt man in Zukunft vermehrt auch auf Regionalität. Landesliga statt Bundesliga steht auf dem Programm.

"Wir machen jetzt zum Beispiel wieder drei regionale Fußballspiele, vierte Landesliga, den Kampf um den Titel, wo sich der GAK vor dem Aufstieg befindet, Austria Salzburg und dann haben wir noch in Vorarlberg ein Spiel in Planung."

Zudem verweist der Sportchef darauf, dass trotz Verlust der Bundesliga- und CL-Rechte weiterhin viel Fußball zu sehen sein wird: "Da haben wir die Nationalmannschaft der Herren die nächsten vier Jahre, wir werden sie auch von den Damen haben. Wir haben den Uniqa-Cup, wir werden neben den Spielen in der Nations League, welche die Nationalmannschaft betrifft, auch zehn Top-Spiele anderer Nationen auswählen können. Wir haben dann U21, U17 – wir haben alles, was es gibt im Nachwuchsbereich. Wir werden uns natürlich auch um die Frauen-Fußball-Bundesliga bemühen."

Zudem soll auch im Boxen etwas geplant sein, "was sonst kein anderer macht".

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