"Es ist besser eine Narbe aufgrund von Tapferkeit zu haben, als eine perfekte Haut aufgrund von Feigheit", twitterte Salzburg-Trainer Oscar Garcia vor dem 4:0-Sieg bei der Admira ein Zitat von Kampfsport-Legende Bruce Lee.
Der Spanier spielte damit wohl auf seine Lage im Verein, der zuletzt Turbulenzen durchlebte, an.
Trotzdem meint er bei "Sky": "Für mich war es nicht so schwierig. Ich hatte die Unterstützung der Spieler und Fans, die wollten, dass ich bleibe. Das ist mir wichtiger als Titel."
"Es ist besser eine Narbe aufgrund von Tapferkeit zu haben, als eine perfekte Haut aufgrund von Feigheit"
— Òscar García Junyent (@oscargarciaj) 5. September 2016
Bruce Lee.
"Der Klub hat so entschieden"
Was er genau mit dem Posting unter der Woche ausdrücken wollte, erklärte der Chefbetreuer nicht. Viel mehr nahm er dazu Stellung, was ihn mit Bruce Lee verbindet.
"Ich kannte ihn nicht persönlich, aber er war eine starke Persönlichkeit, die eine ähnliche Einstellung wie ich hat, eine Einstellung, die ich mag."
Der 43-Jährige wirkte nach dem verdienten 4:0-Sieg in der Südstadt richtig erleichtert ("Es war ein guter Auftritt, aber wir hätten mehr Tore machen können. Wir müssen uns noch steigern"), dass man sportlich auf die Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Wochen eine Antwort gegeben hat.
"Wir haben uns immer bemüht, ruhig zu bleiben, Fußball zu spielen und unseren Job zu machen. Den Job von anderen können wir nicht beeinflussen. Der Klub hat so entschieden, dass wir junge Spieler forcieren sollen. Das ist mir seit ich da bin schon ganz gut gelungen, damit bin ich zufrieden. Es sind jetzt welche dabei, die vor einem halben Jahr noch bei Liefering waren. Laimer, Lazaro möchte ich hervorheben, auch Upamecano, der noch keine 18 Jahre alt ist. Ich arbeite mit ihnen, das ist mein Job."
Abgang von Oscar? "Da war nichts im Busch"
Für Oscar Garcia ist die Ausrichtung des Vereins mittlerweile eine Tatsache. In den letzten Wochen zeigte jedoch auch er Reaktionen auf den plötzlichen Abschied von Bernardo bzw. von Martin Hinteregger und stellte klar, dass sich die Situation seit seiner Vertragsverlängerung verändert habe.
Wechsel-Gerüchte beendete er im Rahmen des 0:0 gegen Rapid mit dem Statement: "Ich werde für diese Spieler dableiben und sie nicht im Stich lassen. Und ich werde für sie da sein, als wären sie meine eigenen Kinder."
Salzburgs Sportchef Christoph Freund dementiert Abwanderungswünsche des Trainers: "Da war nichts im Busch, es gab keine Anzeichen dafür. Aber Oscar ist sicher ein gefragter Trainer, weil er viele Spieler entwickelt. Aber er hat seinen Vertrag bei uns verlängert und wir werden hoffentlich noch viele Erfolge zusammen feiern."
Garcia selbst betonte jedoch, dass er wegen den Spielern und Fans geblieben sei, vom Verein selbst war keine Rede. Vielleicht wird aber auch zu viel in diese Causa hineininterpretiert.
Causa Hinteregger: "Jedem seine freie Meinung, aber..."
So wie unter der Woche Geschäftsführer Jochen Sauer wird auch Freund nicht müde zu betonen, dass man in keinster Weise abhängig von RB Leipzig sei: "Wir sind nicht für Leipzig zuständig. Wir sind dafür zuständig, was in Salzburg passiert."
Die Abrechnung von Martin Hinteregger hinterließ jedoch Spuren. Selbst Freund muss zugeben: "Jedem seine freie Meinung. Aber Martin weiß schon, was er Red Bull zu verdanken hat. Er ist hier groß geworden, war ein ganz wichtiger Teil der Mannschaft, hat eine super Entwicklung hingelegt und sich von der Akademie zu einem Leistungsträger und Nationalspieler gemacht."
Trotzdem glaube er nicht, dass Hinteregger Einblick in die Transferaktivitäten habe, um das Verhältnis zwischen Leipzig und Salzburg beurteilen zu können. Viele Transfers wurden getätigt, andere konnten nicht verhindert werden.
Doch insgesamt wurden damit an die 80 Millionen Euro eingenommen. Eine Tatsache, die laut Freund beweist, dass man in den letzten Jahren durchaus vieles richtig gemacht hat.
Zum Schluss stellt der sportliche Leiter noch klar: "Wir sehen uns als Ausbildungsmannschaft. Wir müssen auch nicht jedes Jahr Meister werden. Wir wollen es, und auch Cupsieger wollen wir wieder werden. Aber das ist nicht selbstverständlich. Wir werden unser ganzes Herzblut hineinlegen."