Eigentlich kann man bei Austria Klagenfurt von einem durchaus erfolgreichen Start in die neue Saison der Admiral Bundesliga sprechen.
Ein Sieg, drei Remis, also nach vier Spieltagen noch ungeschlagen - die Bilanz der Kärntner könnte mit Sicherheit schlechter ausschauen.
Dennoch dürften einige Fans nicht ganz zufrieden mit der bisherigen Ausbeute sein. Nach einem späten 1:1-Remis gegen den SCR Altach (Spielbericht>>>) kam es von der Tribüne der 28 Black Arena zu Pfiffen und Buhrufen.
Pacult richtete böse Worte an die eigenen Fans
Und das machte einen ziemlich sauer: Peter Pacult. Der 63-Jährige richtete nach Schlusspfiff im TV hörbare, unschöne Worte Richtung eigenes Publikum.
Auch im Interview bei "Sky" verleiht er seinem Ärger Ausdruck: "Wir sind Austria Klagenfurt, wir sind nicht dort, wo uns manche sehen wollen. Wir müssen uns Woche für Woche beweisen und Punkte sammeln. Ich verstehe die Unzufriedenheit nicht. Wir haben vier Spiele absolviert, und ich weiß nicht, ob die Leute wissen, dass wir noch keine Niederlage haben und gut in die Saison gestartet sind."
Pacult mahnt: "Man sollte nachdenken, wo wir vor zweieinhalb Jahren waren."
Die Pfiffe resultierten wohl auch aus dem Umstand, dass Klagenfurt die Partie in der 28 Black Arena eigentlich lange unter Kontrolle hatte und nach einem Treffer von Sinan Karweina bis fast zum Schluss führte, ehe ein Kopfball des nur 1,77 Meter großen Altach-Stürmers Gustavo Santos sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit doch noch für das Remis sorgte.
Nach der Führung habe man "vergessen, weiter nach vorne zu spielen. Altach hat zu viel Druck machen können. Eigentlich unverständlich. Erstens darf der Corner nicht passieren und, dass der fast kleinste Spieler ein Kopfballtor macht, spricht auch für sich", ärgert sich Pacult.
Standfest: "Da sind wir weit weg von dem, was ich unter Fußball verstehe"
Der Ärger ist auch bei seinem Gegenüber Joachim Standfest groß, allerdings aus freilich ganz anderen Gründen.
Denn Altach glich die Partie bereits davor zwei Mal durch Atdhe Nuhiu vermeintlich aus, beide Treffer wurden aber jeweils zurückgenommen - einmal zurecht wegen Abseits, einmal nach einer strittigen Entscheidung auf Stürmerfoul.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir haben vier Runden gespielt und uns sind fünf Toren aberkannt worden. Bei zwei davon kann man sagen, das war zurecht, bei den anderen drei ist es halt grenzwertig. Das ist schon ein Wahnsinn", hadert der 43-Jährige.
Speziell die Entscheidung, Nuhiu hätte beim zweiten aberkannten Tor, als er sich mit viel Wucht gegen Thorsten Mahrer, der in der Folge zu Fall kam, durchsetzte, ein Foul begangen, kann Standfest nicht hinnehmen.
Um seine Kritik auf den Punkt zu bringen, bedient er sich eines spannenden Vergleichs:
"Es ist zu Bayern München kürzlich ein großer Stürmer (Harry Kane, Anm.) gewechselt. Da haben sie ein Highlight-Video gezeigt und da sind elf solcher Tore drinnen und da ist genau gar nichts. Da sind wir weit weg von dem, was ich unter Fußball verstehe."