Das 343. Wiener Derby wird von schweren Ausschreitungen überschattet. Der Spielbericht zum 2:1-Sieg des SK Rapid >>>
Aus dem mit Austria-Fans vollbesetzten Auswärtssektor wird nach dem Schlusspfiff massiv Pyrotechnik auf die noch ziemlich volle Längstribüne geschossen. Im Anschluss landen auch Leuchtkörper im Sektor der Violetten.
Daraufhin stürmen Fans beider Seiten den Rasen und liefern sich eine wüste Massenschlägerei. Es dauert unverständlicherweise einige Minuten, ehe die Polizei reagiert und die beiden Gruppierungen voneinander trennen kann. Schlussendlich geht die Exekutive mit Tränengas gegen Fans vor.
Es gibt mehrere Verletzte, zumindest einer wird von der Rettung abtransportiert.
Austria-Sportchef Manuel Ortlechner zeigte sich im ORF-Interview bestürzt: "Es ist absolut entbehrlich, was hier passiert".
"Es ist erschütternd"
FAK-Coach Stephan Helm sagt: "Es ist erschütternd, dass es in einem Land wie Österreich zu solchen Ausschreitungen kommen kann. Man kann de facto nicht mit seiner Familie nicht zu so einem Event kommen, man muss Angst haben."
"Man kann das nicht zur Seite wischen, sondern muss sich die Frage stellen, wo von den entsprechenden Institutionen die Lösungen für so ein Problem sind. Mit Fußball hat das gar nichts zu tun, da wird die Plattform Fußball für ganz andere Dinge genutzt", so Helm weiter.
"Wir können da nicht wegschauen"
Auch Rapid-Coach Robert Klauss reagiert mit Unverständnis: "Diese Bilder will niemand sehen. Das gehört nicht ins Stadion, das müssen wir verhindern. Das schadet uns in der Außendarstellung, in der Wahrnehmung. Wir können da nicht wegschauen, ich kann aber auch keine Pauschallösungen anbieten."
Der Deutsche weiter: "Das trübt die Freude. Mir wäre es viel lieber, wir würden über positive Emotionen sprechen."
Rapids Guido Burgstaller: "Ich hoffe, dass die, die das verursacht haben, zur Rechenschaft gezogen werden. Man kann nur hoffen, dass das nie wieder vorkommt. Das hat in einem Stadion einfach nichts verloren. Auch wenn die Emotionen hochkochen, wenn Gewalt im Spiel ist und andere Menschen verletzt werden, geht das gar nicht."
"Ich hoffe, dass da niemand Schäden davonträgt, das wäre das absolute Horrorszenario", sagt der Stürmer im Hinblick auf etwaige Verletzte.
Böller in den Familiensektor schießen und eine riesen Rauferei provozieren. Austria Wien heute eine einzige Schande. pic.twitter.com/tYzPfn5zN4
— Florian Klenk (@florianklenk) September 22, 2024