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Polizei sorgt bei Derby-Ausschreitungen für Unverständnis

Die Exekutive wird für ihr zögerliches Verhalten kritisiert. Auch sonst sind die Sportchefs von Rapid und Austria fassungslos.

Polizei sorgt bei Derby-Ausschreitungen für Unverständnis Foto: © GEPA

"Das sollte eigentlich Werbung für den Fußballsport sein", stöhnt Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner.

Doch das 343. Wiener Derby zwischen Rapid und den Veilchen – die Hütteldorfer gewannen 2:1 – wird als eines von inzwischen vielen in die Liste jener Duelle zwischen den beiden Erzrivalen eingehen, in denen es Ausschreitungen gab. Alle Infos dazu >>>

Zumindest ein Mann wurde mit einer blutenden Wunde im Gesicht von der Rettung abtransportiert.

Jede Menge auf andere Menschen geschossene Pyrotechnik und eine wüste Massenschlägerei auf dem Rasen sorgten nach dem Schlusspfiff dafür, dass das Sportliche einmal mehr in den Hintergrund rückt.

"Ich verstehe gewisse Dinge nicht"

"Diese Szenen sind absolut entbehrlich, das will wirklich niemand sehen", ärgert sich Ortlechner.

Rapid-Sportchef Markus Katzer ist geschockt: "Man kann das nur aufs Schärfste verurteilen. Ich verstehe gewisse Dinge nicht. Wie kann man Leuchtkörper in einen Familiensektor reinschmeißen? Wie kann es so eskalieren? Diese Fragen stelle ich mir."

Schon beim bisher letzten Derby im Allianz-Stadion kam es zu einem ähnlichen Problem, allerdings ohne derart zu eskalieren. "Es ist das zweite Derby, wo so etwas bei uns im Stadion passiert", ärgert sich SCR-Geschäftsführer Steffen Hofmann.

Kritik an der Polizei

Dass die Exekutive auf dieses Szenario aber so gut wie gar nicht vorbereitet schien, eine gefühlte Ewigkeit brauchte, um einzugreifen, hinterließ alle fassungslos.

Katzer sagt: "Ich verstehe nicht, warum die Polizei so lange braucht, bis sie da ist. Jeder hat beim letzten Derby gesehen, wie schnell das gehen kann. Da wurde schon lange vorher provoziert, irgendwelche Leuchtkörper in den Sektor geschmissen."

Die Aufarbeitung beginnt

Die Bundesliga wird sich mit den Vorkommnissen freilich beschäftigen, das wird allerdings ein paar Tage dauern, viel Videomaterial muss gesichtet werden.

Auch Rapid selbst will reagieren. Hofmann sagt: "Wir werden uns das in der Ruhe anschauen, wir werden das durchdiskutieren und dann werden wir schauen, welche Schlüsse wir als Klub trotzdem ziehen werden."

Was Katzer zum Abschluss sagt, können wohl alle unterschreiben: "Wir müssen das aufarbeiten, das darf nicht mehr passieren."

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