In den letzten Tagen kamen einige violette Legenden zu Wort, um über die Probleme der Wiener Austria zu sprechen.
Nach Jahrhundert-Tormann Franz Wohlfahrt (Infos) folgte Stürmer-Idol Andi Ogris (Infos). Beide nannten unter anderem Fehler in der Kaderplanung.
Zwar konnten die Violetten am Sonntag gegen den SCR Altach den ersten Heimsieg seit 19. Mai 2019 einfahren, doch Euphorie wollte nach der gezeigten Leistung nicht aufkommen.
Zu schwerfällig und ideenlos agierte die Elf von Christian Ilzer in Hälfte eins. Erst nach dem Seitenwechsel lief es besser. Dass sich der Sieg dennoch wie ein Befreiungsschlag im violetten Lager anfühlte, ist verständlich.
Hoffnungsträger Stöger
Doch trotz des zweiten Saisonsiegs blutet Toni Polster seit Wochen das Herz. „Denn ich bin mit dem Verein noch sehr verbunden. Aber es wundert mich nicht, wenn die sportlichen Entscheidungen von Kraetschmer und Muhr getroffen werden. Dann kann ja nichts rauskommen“, sagt der Ex-Austria-Goalgetter offen und ehrlich bei LAOLA1.
Der aktuelle Trainer der Wiener Viktoria, die am Mittwoch im Rahmen der 2. ÖFB-Cup-Runde den LASK empfängt (18:30 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker), gibt die Hoffnung aber nicht auf, dass durch die Bestellung von Peter Stöger zum Sportvorstand eine Besserung einkehren wird.
„Ich hoffe, dass mit Stöger bei der Austria schlauer gearbeitet wird. Vorher war das eine Katastrophe. Und das schon jahrelang.“
"Es wundert mich nicht, wenn die sportlichen Entscheidungen von Kraetschmer und Muhr getroffen werden. Dann kann ja nichts rauskommen."
Polster nimmt Ilzer in Schutz
Doch von heute auf morgen wird sein ehemaliger Nationalteam-Kollege nicht viel bewirken können. „Es wird ein bisschen dauern bis seine Aktionen greifen. Er wird es wohl so angehen müssen, dass kein Stein auf dem anderen bleibt.“
Für Polster stehen vor allem die Spieler in der Pflicht. Der ÖFB-Rekordtorschütze plädiert, so lange wie möglich an Trainer Ilzer festzuhalten.
„Es kann einfach nicht sein, dass immer der Trainer Schuld sein soll. Die Spieler müssen auch ihren Nachweis bringen, dass sie Bundesliga spielen können. Das tun sie bei der Austria in den letzten Jahren sehr, sehr wenig. Deswegen wird man bei den Spielern anfangen müssen. Ilzer hat mit seinen Erfolgen in der Vergangenheit bewiesen, dass er es kann. Ein bisschen Vertrauen hat er sich also verdient.“
Selbst arrivierte Austria-Akteure wie Alexander Grünwald oder Florian Klein dürfen da keine Ausnahme sein.
„Was früher war, interessiert niemanden. Es muss ein Status Quo her, was passiert und was abgeliefert wird. Selbst wenn du als Trainer jemanden gern hast, weil er viel für den Klub geleistet hat: Wenn die Leistung nicht stimmt, musst du ihn aussortieren.“