Endstand
4:2
1:0, 3:2
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Poms kündigt Konsequenzen an: "Wird keine lustige Woche"

Allen voran die Leistung in Halbzeit eins lässt den GAK-Coach ratlos zurück. Bei Klagenfurt überstrahlt die starke Offensive die Zahlungsprobleme.

Poms kündigt Konsequenzen an: Foto: © GEPA

Der GAK erlebt im dritten Spiel der Frühjahrssaison den ersten echten Rückschlag. Im Duell mit SK Austria Klagenfurt setzt es eine bittere 2:4-Niederlage (Spielbericht>>>). 

In erster Linie müssen sich die "Rotjacken" vorwerfen lassen, die erste Halbzeit verschlafen zu haben. Zwar lagen die "Athletiker" nach 45 Minuten "nur" 0:1 zurück. Der Gegner zwang der Mannschaft von Rene Poms aber komplett das eigene Spiel auf. Gerade defensiv agierte man schwer ausbaufähig. 

"Nach zwei guten Spielen ist es für mich umso verwunderlicher, dass wir überhaupt nicht dagegengehalten haben. Wir haben genau das Gegenteil gemacht. Das ist etwas, das sehr schwer zu akzeptieren ist", wirkte der GAK-Cheftrainer nach dem Spiel am "Sky"-Mikro schon fast ratlos. 

Eine "beschämende" erste Halbzeit mit Konsequenzen

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Die genauen Gründe dafür, warum allem in Halbzeit eins die Defensivleistung so schwach war, konnte Poms so kurz nach Abpfiff noch nicht finden: "Wie es dazu gekommen ist, kann ich mir auch nicht erklären."

Die Niederlage war für ihn jedenfalls "natürlich unnötig", denn: "Die haben wir uns selbst zuzuschreiben. Der Auftritt erste Halbzeit war beschämend." Deshalb kündigte der Coach auch an: "Das wird keine lustige nächste Woche werden."

Er führte aus: "Es ist einfach so, dass gewisse Spieler geglaubt haben, dass sie nach zwei Spielen einen Sonderstatus schon erreicht haben. Dass sie sich vielleicht ein bisschen hinausnehmen können. Aber das funktioniert nicht – und da wird es sicher auch Maßnahmen geben."

Erste Maßnahmen gab es bereits im Spiel. Zur Pause wechselte Poms gleich dreimal. Startelf-Rückkehrer Tio Cipot sowie Christian Lichtenberger und Antonio Tikvic mussten schon in der Halbzeit raus. Neu ins Spiel kamen hingegen Thorsten Schriebl, Zeteny Jano und Martin Kreuzriegler

Während Letzterer einen eher unglücklichen Arbeitstag erlebte, nutzte Jano seine Chance. 

"Es werden noch mehrere solche Momente kommen"

Die 19-jährige Salzburg-Leihgabe war an beiden Toren beteiligt. Der Österreicher mit ungarischen Wurzeln bereitete den Anschlusstreffer von Daniel Maderner per Ecke vor. Zum Ausgleich traf Jano selbst - nach Vorarbeit von Laszlo Kleinheisler. 

Darauf, dass die Co-Produktion zwischen dem routinierten Ungar und dem in Ungarn aufgewachsenen Jano, der quasi als Dolmetscher von Kleinheisler in der Kabine fungiert, noch für viel Freude bei den Grazern sorgen könnte, hofft der Youngster natürlich. 

"Jeden Tag reden wir und sagen: Entweder er Assist, ich das Tor – oder umgekehrt. Es ist jetzt gelungen, aber hat uns leider nichts gebracht. Aber es werden noch mehrere solche Momente kommen", ließ Jano aufhorchen. Mit seiner Performance sei er "sehr glücklich", aber "am Ende stehen wir als Team hier und leider haben wir verloren."

Darüber ärgerte sich auch Abwehrchef Petar Filipovic: "Es ist natürlich bitter, wir haben uns viel vorgenommen. Am Ende des Tages hat es einfach nicht gereicht. Die erste Hälfte war es viel zu wenig. Wir wissen, dass wir nur punkten können, wenn wir alle elf intensiv arbeiten und alles dafür geben. Das haben wir heute nicht auf den Platz. Als Mannschaft müssen wir einfach lernen, dass eine Halbzeit in solchen Spielen nicht reicht."

"Endlich gezeigt, was wir für einen Fußball spielen können"

Bei Austria Klagenfurt war die Freude ob des ersten Bundesliga-Sieges im Jahr 2025 naturgemäß groß. In den ersten beiden Spielen konnte man zwar immerhin punkten, nun gab es aber nicht nur den ersten vollen Erfolg - auch spielerisch war das 4:2 gegen den GAK als klare Steigerung zu begreifen. 

Christopher Wernitznig, der die Kugel traumhaft zum 1:0 ins Kreuzeck nagelte, schien sehr glücklich damit: "Unglaublich heute. Das haben wir uns nach den letzten Wochen im Herbst und den zwei Remis jetzt richtig verdient."

Bei seinem Tor galt das Motto "Hopp oder Top": "Entweder geht er rein ins Kreuz, oder er geht auf die Tribüne. Automatisiert ist es leider nicht, aber ich hab' schon das eine oder andere schöne Tor in meiner Karriere erzielt. Heute haben wir eine zufriedenstellende Offensivleistung mit einem Sieg belohnt."

Der große Schritt hinsichtlich der Art, wie man mit dem Ball agiert, freute auch den Doppelpacker Ben Bobzien: "Wir haben endlich mal wieder gezeigt, was für einen Fußball wir spielen können. Dann ist auch heute der erste Sieg geglückt."

Warum die Austria nicht häufiger so spiele? "Das ist eine gute Frage. Wir haben uns heute vorgenommen, dass wir ballsicher bleiben. Das hat heute hervorragend geklappt, wir können stolz auf die Leistung sein", so die Mainz-Leihgabe.

Für Cheftrainer Peter Pacult war der Dreier allen voran für den Kopf der Spieler von Bedeutung: "Wir nehmen diese drei Punkte jetzt mit, damit die ganze Schreiberei und Weinerei – mit 'Aha, wieder nicht gewonnen und so weiter' – aufhört. Das geht natürlich auf die Substanz der Spieler. Ein Kompliment an die Mannschaft, dass sie das 2:2 so weggesteckt hat und trotzdem als verdienter Sieger vom Platz gegangen ist."

Wie das Geld-Thema die Kabine beeinflusst

Für Nebengeräusche sorgte zuletzt immer wieder die finanzielle Situation bei Austria Klagenfurt. So hat es unter anderem Verzögerungen beim Auszahlen der Gehälter gegeben. 

"Es liegt nicht wirklich in unserer Hand, was da passiert. Eher in deren, die verantwortlich sind für das, was da passiert. Von daher glaube ich, dass wir uns gut damit abgefunden haben", äußerte sich Bobzien nach Abpfiff dazu vorsichtig. 

Gesprochen würde darüber im Spielerkreis schon werden, verriet Wernitznig: "Im Spiel ist das natürlich nicht so präsent. In der Kabine ist es schon Thema, aber wir sind Fußballer und müssen damit umgehen."

Auch Kapitän Mahrer will sich auf das Geschehen am Platz konzentrieren: "Wir machen unseren Job, das ist Leistung bringen, Fußball spielen. Für den Rest sind wir nicht verantwortlich."

Er gab aber zu: "Es ist natürlich nicht angenehm (Anm. dem Geld nachlaufen zu müssen), aber dafür haben wir auch Leute angestellt, die sich darum kümmern."

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