Wie immer bei solchen Aktionen gingen die Meinungen weit auseinander.
Von ganz cool anzusehen, über doch ein klein wenig übertrieben bishin zu völlig unverantwortlich gingen die Reaktionen.
Eine Einschätzung, hörte man im Stadion in Liebenau indes immer wieder: Den ganz großen Gefallen hat der Anhang des SK Sturm Graz seinem eigenen Team mit dieser Pyro-Show nicht getan.
Schließlich waren die Grazer in der Anfangsphase des Schlagers gegen den FC Red Bull Salzburg gut im Spiel, verloren mit dem Wiederanpfiff nach zwölf Minuten Pause jedoch ein wenig den Faden. Letztlich endete der Bundesliga-Gipfel mit 2:2.
Nichts gegen Silvester im 21. Wiener Gemeindebezirk
"Das habe ich schon schlimmer erlebt", grinst Manprit Sarkaria, "ich komme aus dem 21. Bezirk in Wien. Die Gegend, in der ich aufgewachsen bin, ist berühmt-berüchtigt, dass es zu Silvester noch viel schlimmer zugeht."
In einem Fußball-Stadion habe er so etwas jedoch auch noch nie erlebt - mit einer logischen Ausnahme natürlich: Das bereits legendäre Feuerwerk der Sturm-Fans vor einigen Monaten beim gewonnenen ÖFB-Cup-Finale gegen Rapid in Klagenfurt.
Diesmal galt es den 20. Geburtstag eines Fanklubs zu feiern, entsprechend startete die Aktion nach genau 20 Spielminuten. Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste die Partie vorerst unterbrochen werden.
"Es ist ja eh geil, aber es hat uns wirklich ein bisschen aus dem Spiel gebracht", meint Sarkaria ehrlich.
Man hätte sich nicht rausbringen lassen dürfen
Zuvor sei man gut drinnen gewesen: "Wir sind richtig gut angelaufen, haben gut gepresst. Salzburg hat mit hohen Bällen agiert, weil wir sie nicht rausspielen ließen. Wir haben die Zweikämpfe gewonnen. Dann ist das Feuerwerk losgegangen", so der 27-Jährige, der Sturm später in Halbzeit zwei mit 2:1 in Führung gebracht hat.
David Affengruber vertritt die Meinung, dass die Mannschaft einfach nahtlos an die Performance vor dem Pyro-Break hätte anschließen müssen:
"Ich mag sowas, finde es schon cool. Es hat uns vielleicht ein bisschen rausgebracht, aber so etwas müssen wir einfach wegstecken."
@laola1 Die Grazer haben beim Topspiel der 7️⃣. Runde in der ADMIRAL Bundesliga nicht nur am Spielfeld ein wahrliches Feuerwerk gezündet. 😅 Wir hatten bei diesen Bildern ein leichtes Flashback zum vergangenen Cupfinale, ihr auch? 🤯👀 Was sagt ihr zu solchen Aktionen im Stadion? 🏟️➕🎆 #laola1 #l1 #wirlebensport #fussball #bundesliga #admiralbundesliga#redbullsalzburg #sturmgraz #pyrotechnik #feuerwerk ♬ i want it i got it - Official Sound Studio
Unabhängig von diesem Feuerwerk war die Atmosphäre famos, wie Sturms Innenverteidiger auf den Punkt bringt: "Das Stadion hat gebebt, die Stimmung war unglaublich, es hat sich ein bisschen aufgeschaukelt. Aber genau so etwas gehört zu Spitzenspielen dazu."
Ilzer: "Was soll ich da herumkritisieren?"
Laut der Analyse von Christian Ilzer war es nicht diese Unterbrechung, die seiner Mannschaft den Spielfluss genommen hat:
"Daran mache ich nicht fest, dass wir ein bisschen den Faden verloren haben", so der Sturm-Coach, "wir haben schon drei, vier Minuten vor dieser Pyrotechnik-Show die Präsenz verloren, sind immer inaktiver geworden."
Als zu viel wollte der 45-Jährige diesen pyrotechnischen Eingriff ebenso nicht einordnen:
"Es schaut ja fantastisch aus. Wir erinnern uns an Klagenfurt, an die großartige Stimmung. Was soll ich da herumkritisieren? Das Stadion war so laut, hat uns so viel Energie und Kraft gegeben. Die Stimmung war unfassbar!"