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Holzhauser: Austrias neuer, alter Schlüsselspieler

In seiner neuen Rolle zeigte der Austrianer eine alte Stärke.

Holzhauser: Austrias neuer, alter Schlüsselspieler Foto: © GEPA

Kein anderer Spieler der österreichischen Bundesliga polarisiert so sehr wie Raphael Holzhauser. Über keinen anderen Spieler der Liga wird so viel geschrieben. Kein anderer Spieler hat das Spiel der Wiener Austria unter Thorsten Fink derart geprägt wie Raphael Holzhauser.

Die exponierte Rolle, die der 25-Jährige bei den Veilchen seit über zwei Jahren eingenommen hat, war nicht unumstritten. Kein Wunder, dass die erste personelle Frage, die Thomas Letsch als neuer Trainer der Veilchen gestellt wurde, jene nach der Position Holzhausers war.

Nach den ersten 90 Minuten unter dem Neo-Coach beim 2:0-Heimsieg gegen den Wolfsberger AC (Spielbericht) zeichnen die Zahlen ein deutliches Bild. 85 Ballkontakte – kein anderer Spieler am Feld hatte mehr. 63 Pässe – kein anderer Spieler am Feld hat mehr gespielt. 12 Zweikämpfe – kein anderer Austrianer am Feld hat mehr bestritten. 1 Tor. Ja, Holzhauser prägt das Spiel der Violetten weiterhin, das ist klar.


Doch es war eine neue Rolle, die der Blondschopf eingenommen hat. Der Niederösterreicher war nicht Anspielstation Nummer eins im Spielaufbau des FAK, sondern zentral neben Dominik Prokop in der offensiven Viererkette hinter Solospitze Christoph Monschein positioniert. Tarkan Serbest spielte auf der Position des Sechsers vor der Viererabwehrkette.

"Im Zentrum fühle ich mich am wohlsten"

„Es ist kein Geheimnis, dass ich mich im Zentrum am wohlsten fühle – ob das auf der Sechs, der Acht oder der Zehn ist“, sagt der Austria-Star, der im Sommer ablösefrei zu haben ist. Und er gibt zu bedenken: „Ich habe am Anfang unter Thorsten Fink auch weiter vorne gespielt, am Ende musste ich weiter hinten spielen, weil wir keine Innenverteidiger mehr hatten und Tarkan Serbest in der Innenverteidigung spielen musste.“

Gegen den WAC erwies sich Holzhauser jedenfalls als sehr aktiv, sucht mit seinen Pässen oft den direkten Weg zum Tor, war an Kombinationen rund um den Strafraum beteiligt und holte sich in der ersten Hälfte sogar Szenenapplaus ab, als er einen 40-Meter-Sprint hinlegte, um Goalie Alexander Kofler anzupressen.

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„Wir kennen seine Qualitäten, Pires, Venuto und ich wissen genau, was er kann, welche Pässe er schlagen kann. Wir müssen einfach nur in die Tiefe gehen und darauf warten, dass er die Bälle spielt“, ist Christoph Monschein nicht unglücklich darüber, dass sein Kollege nun offensiver agiert. Pires lobt: „Jeder weiß, dass er ein super Spieler ist. Er hat auf seiner neuen Position gut gespielt. Er kann gute Bälle in die Tiefe spielen.“

„Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er war in vielen Aktionen mit dabei, war sehr präsent, hatte viele Balleroberungen – Dinge, die man vielleicht nicht immer unbedingt von ihm erwartet. Er hat das sehr gut umgesetzt“, lobt Letsch seinen Kapitän.

Das vierte Freistoßtor in dieser Saison

Er ergänzt: „Als wir zu zehnt waren, war er einer, der organisiert und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“ Nachdem Serbest in der 82. Minute mit Gelb-Rot vom Feld musste, nahm Holzhauser wieder die Sechser-Position ein.

Bereits in der 18. Minute spielte der 25-Jährige eine andere Qualität aus: Er verwandelte einen Freistoß aus rund 20 Metern genau ins Eck. In der 64. Minute traf er aus einem Freistoß die Stange.

WAC-Goalie Alexander Kofler stöhnt: „Wir wussten, dass er Qualität bei Freistößen hat, es war ja nicht der erste Freistoß, den er gegen uns verwandelt hat.“ Es war nicht nur das zweite Freistoßtor gegen den WAC, über das Holzhauser jubeln durfte, es war das vierte in der laufenden Saison insgesamt – auch gegen Osijek und den LASK war er erfolgreich.

„In der österreichischen Bundesliga kenne ich keinen besseren Freistoßschützen“, ist sich Monschein sicher. FAK-Goalie Patrick Pentz verrät: „Er trainiert eigentlich sehr selten Freistöße. Beim Aufwärmen kurz vor dem Match macht er ein paar, aber im Training übt er nur Elfmeter.“ Holzhauser grinst mit einem Augenzwinkern: „Pentz ist so klein, da ist das schwierig“, gibt aber tatsächlich zu, „ich trainiere sie nicht wirklich.“

Wie unter Fink war also auch im ersten Spiel unter Letsch Holzhauser das Gesprächsthema Nummer eins bei den Veilchen. Letsch meint aber: „Mir wird derzeit ein bisschen zu viel über die Rolle von Holzhauser gesprochen. Es ist wichtig, dass man die ganze Mannschaft sieht, und die hat das sehr gut gemacht.“

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