Zweites Spiel in der Meistergruppe - zweites 0:2. Auch nach dem Auswärtsspiel beim SK Sturm Graz muss der SK Rapid weiter auf die ersten Punkte nach dem Grunddurchgang warten (zum Spielbericht >>>).
Ein frühes 0:1 durch einen Eigenfehler machte die Angelegenheit noch schwerer, als sie sowieso war. Danach schaffte Rapid es erst in der Schlussphase, genügend zu zeigen, um noch auf einen Punkt zu hoffen. Genau in dieser Phase sorgte das zweite Gegentor durch einen Standard für die Entscheidung.
"Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig nach vorne gezeigt, haben zu viele Bälle weggegeben, bei denen der Gegner zu leicht in die Box kam, Standardsituationen rausgeholt oder Abschlüsse hatte", musste auch Robert Klauß anerkennen.
Seine Spieler stimmten zu, nicht nur Nenad Cvetkovic>>>. Am Einsatz habe das aber nicht gelegen: "Die erste Halbzeit war eher mau. Aber von der Energie her hat es gepasst. Natürlich können wir reden über die Körpersprache und alle Facetten, die es dann mit sich bringen, dass man das Spiel verliert", so Lukas Grgic zu LAOLA1.
Der frühe Eigenfehler macht es schwer
Neben der Doppelspitze mit Ercan Kara und Dion Beljo, die so das erste Mal zusammenspielte, gab es mit Moritz Oswald in der Außenverteidigung eine weitere personelle Änderung.
Unglücklich für ihn, dass es er war, dem der Ball versprang, für den sich William Böving im Anschluss mit der Führung bedankte.
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"Das Gegentor ist bitter, das war ein selbstgemachter Fehler, wo wir wir uns selbst anschießen und den Gegner quasi einladen, alleine auf das Tor zu laufen. Dann in Rückstand zu geraten, ist einfach extrem unnötig", knirschte sein Trainer.
Die Hoffnung wäre gewesen, "lange dagegenzuhalten und zu null zu spielen", dann irgendwann selbst die Führung zu suchen, das war sehr früh passé.
Zu wenig Balleroberungen, zu schnelle Verluste
Offensiv war die Idee trotz der beiden größer gewachsenen Stürmer an der Front nicht zwingend, über hohe Bälle zum Glück zu kommen.
"Das Problem war nicht, dass wir die Flanken nicht gebracht haben, sondern gerade in der ersten Halbzeit die Bälle im Zentrum, die dann dazu führen, dass du gegen eine Raute, die sehr eng steht und präsent auf den zweiten Ball ist, nach dem Ballgewinn nicht auf die Flügel gespielt haben", so Klauß.
Oder abgekürzt: "Wir haben den Ball zu wenig gewonnen und wenn wir ihn hatten, haben wir ihn zu schnell wieder verloren, um überhaupt auf die Flügel zu kommen."
An jedem Teilerfolg hochziehen
Wie gut das hätte funktionieren können, zeigte die Schlussphase, als nach einem Dreifachtausch auf eine ganz andere Grundordnung (3-5-2) gewechselt wurde. Und mit neuem Personal und Verstärkung auch die Bälle kamen, sich die Chancen spät eröffneten.
Der kleine Schimmer, an dem sich Rapid nun hochzuziehen versucht. "Die zweite Halbzeit war in Ordnung, wir waren reaktionsaktiv und wuchtig, haben alles probiert. Aber im Großen und Ganzen war es zu wenig", so Grgic.
"Am Ende haben wir das Gefühl gehabt, dass wir Situationen hatten. Wir sind auch nach dem 0:2 drangeblieben, das ist gut, das gibt auch ein besseres Gefühl als letzte Woche, aber am Ende steht trotzdem die Niederlage", war Coach Klauß um einen positiven Aspekt bemüht.
Einfach wird es für Rapid in einer engen Meistergruppe aber nicht, den Turnaround zu schaffen. Vielleicht kann mit dem Liebkind Conference League am Donnerstag etwas Momentum geschaffen werden, ehe es in ein Wiener Derby geht, in dem immer alles passieren kann.