Der SK Rapid hat sich in der Neverending Story mit dem Titel "Stürmersuche" endgültig auf Admira-Wunschspieler Sasa Kalajdzic eingeschossen.
Sportdirektor Fredy Bickel und Trainer Didi Kühbauer wollen die 21-jährige Offensivwaffe, der einfache ÖFB-U21-Teamspieler will zu Rapid.
Trotzdem hakt es beim Transfer noch, weil sich die Admira querlegt und den Preis in die Höhe treibt.
Auf Nachfrage von LAOLA1 hält sich Admira-Manager Amir Shapourzadeh bedeckt, ob man ihn überhaupt ziehen lassen will oder nicht: "Aktuell gibt es keine Ziele. Es gibt Absprachen zwischen Spieler, Spielerberater und uns. Natürlich ist er ein wichtiger Spieler für uns. Er ist ein sehr hochtalentierter Spieler, das muss man auch sagen. Aber aktuell gibt es nicht mehr zu sagen."
Kalajdzics Berater Sascha Empacher klärt in einem Telefonat auf: "Es hakt an der Einigung der Vereine. Eigentlich ist man nicht so weit auseinander. Ich bin vorsichtig optimistisch."
Taktik oder nicht? Und von wem? Denn Rapid-Sportchef Bickel gesteht fast gleichzeitig gegenüber "Sky Sport Austria": "Wir sind noch weit voneinander entfernt. Ob das noch klappt oder nicht, kann ich jetzt bei bestem Willen nicht sagen."
Eine Einigung mit dem Berater und dem Spieler soll es seitens Rapids eigentlich schon vor dem Syndesmosebandriss im Oktober gegeben haben. Kalajdzics Ausfall habe aber einiges verändert und es musste im Jänner neu verhandelt und geboten werden. Trotzdem meint der Schweizer: "Er wäre eigentlich die klare Nummer eins gewesen in unserem Ranking, welchen Stürmer wir verpflichten."
Für die Südstädter wäre der Verlust des vielversprechenden Talents natürlich ein Rückschlag, vor allem auch im Hinblick auf den Abstiegskampf. Noch vor wenigen Tagen wurde Shapourzadeh in der "Krone" zitiert, dass man auf ihn im Abstiegskampf nicht verzichten könne. Aktuell sind die Aussagen weit defensiver.
Admira pokert und lässt sich nicht in die Karten blicken
Dass der kopfballstarke 2-Meter-Riese längst das Interesse anderer Klubs geweckt hat, ist ein offenes Geheimnis. Schließlich war Rapid schon im Sommer hinter dem Youngster her. Seither musste dieser mit einem Mittelfußbruch und einem Syndesmosebandeinriss jedoch einiges durchmachen und kam in dieser Saison erst auf drei Bundesliga-Einsätze.
Laut "Kurier" soll eine nicht öffentlich bekannte Vertragsoption erst kürzlich von der Admira gezogen worden sein, um den ursprünglich nur bis Sommer 2019 laufenden Kontrakt um ein weiteres Jahr bis 2020 zu verlängern.
Dadurch wird der Spieler teuer und bringt Rapid scheinbar an die Schmerzgrenze - oder den Deal damit sogar zum Scheitern. Spekuliert wird bereits über eine Ablösesumme im siebenstelligen Bereich. Die Entwicklungen in den Verhandlungen rund um Kalajdzic will man bei der Admira nicht näher kommentieren.
Shapourzadeh spricht von internen Absprachen und meint nur: "Es gibt einen interessanten Spieler bei uns, der umworben ist – in Österreich und außerhalb Österreichs. Mehr gibt es momentan nicht nach außen zu kommunizieren."
Kaladjzic hofft auf schnellstmögliche Klarheit
Hört man sich bei der Beratungsagentur des Spielers um, ist es Kalajdzics ausdrücklicher Wunsch, den Weg zu Rapid zu wagen.
"Rapid wäre für ihn sehr reizvoll", heißt es vom "SPOCS sports consultants"-Geschäftsführer Empacher. Da dieser Wunsch jedoch nur wahr wird, wenn die beiden Klubs einen gemeinsamen Nenner finden, befindet sich dieser derzeit in der Warteschleife.
Allzu lange will man jedoch nicht warten, Klarheit steht bei den Verantwortlichen an oberster Stelle, um die Entwicklung des Hoffnungsträgers nicht zu gefährden. Denn dieser soll sich schnellstmöglich und "vollkommen auf Fußball konzentrieren zu können".
"Eines der besten Talente im deutschsprachigen Raum"
Klarer Tenor: Sollte der Transfer zu Rapid nicht klappen, gilt der Fokus vorerst weiterhin der Admira - zumindest bis zum Sommer. Spätestens dann wird ein Wechsel des Rohdiamanten wieder in den Blickpunkt rücken. Andere internationale Interessenten sollen im aktuellen Stadium jedoch keine große Rolle spielen und werden auch nicht kommentiert.
Denn gemutmaßt wird, dass die Admira den Offensiv-Hünen lieber erst im Sommer um mehr Geld ins Ausland ziehen lassen will als sofort im Abstiegskampf zu einem Liga-Konkurrenten.
"Rapid oder keiner" heißt bis zum 6. Februar, dann endet das Transferfenster in Österreich, die Devise. Denn dass Kalajdzic seinen Weg gehen wird, davon ist Empacher überzeugt: "Ich glaube, letztendlich ist Sasa ein enormes Talent, eines der besten im deutschsprachigen Raum. Von daher ist das auch eine Chance."
Auch eine Chance für Rapid, um die leidige Stürmerdiskussion endlich abzuschließen. Von den bekanntgewordenen Anwärtern auf einen Stürmer-Platz bei Rapid ist neben Kalajdzic nur mehr Andres Vombergar von Olimpija Ljubljana übrig. Ganz oben stand dieser aber scheinbar noch nie auf Bickels Liste.