Rapid scheint sich auf der Suche nach einem Sechser im kroatischen Rijeka umzusehen.
Die dort ansässige Zeitung "Novi List" berichtete, dass die Hütteldorfer 1,5 Mio. Euro für Ivan Mocinic bieten. Am 23-Jährigen sollen auch Celtic und Rubin Kazan interessiert sein.
Vater Efrem Mocinic will von einem Rapid-Angebot noch nichts gehört haben, meint aber gegenüber LAOLA1: "Rapid hat auf der ganzen Welt einen guten Namen. Wenn so ein Verein überhaupt an ihm interessiert ist, ist das eine große Ehre."
Der 55-Jährige spielte in den 1990er-Jahren selbst lange in Österreich, unter anderem war er für Casino Salzburg, Vöcklamarkt und Braunau aktiv. Sein Sohn könnte es ihm nun gleich tun. Allerdings müsste Rapid dafür einige Hürden überwinden.
Ausstiegsklausel im Vertrag
Da wäre zunächst einmal die Ablösesumme. In seinem Vertrag, der Mocinic bis 2018 an HNK Rijeka bindet, hat der defensive Mittelfeldspieler eine Ausstiegsklausel über 3 Mio. Euro festgeschrieben - möglicherweise zu viel für die Grün-Weißen.
Gleichzeitig wird sein aktueller Verein ihn nur ungern unter dieser Summe ziehen lassen. Einerseits, da das Eigengewächs in der kroatischen Küstenstadt als Identifikationsfigur gilt, andererseits da auch einige andere Klubs an ihm Interesse zeigen.
Neben den Russen von Rubin Kazan bemüht sich vor allem Celtic in den letzten Monaten intensiv um den Kroaten, der im Herbst gegen Russland sein Länderspiel-Debüt feierte.
Ein ehemaliges Supertalent
Vor eineinhalb Jahren wurde Mocinic sogar mit einem möglichen Wechsel zu Inter Mailand in Verbindung gebracht. Der 23-Jährige galt als Supertalent. 2014 nominierte ihn der damalige Teamchef Niko Kovac in den kroatischen WM-Kader. Aufgrund einer Verletzung musste Mocinic jedoch kurzfrsitig absagen.
"Er hat ein gutes Passspiel und ist ein fleißiger Sechser, der die Bälle gewinnt. Manchmal agiert er aber zu aggressiv und nervös", beschreibt ihn der kroatische Journalist Aleksandar Holiga, der unter anderem für "11 Freunde", den "Guardian" und "FourFourTwo" schreibt.
Er hat ein gutes Passspiel und ist ein fleißiger Sechser, der die Bälle gewinnt. Manchmal agiert er aber zu aggressiv und nervös.
In dieser Saison sei Mocinic aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben. "Er befindet sich schon seit Monaten in einem Formloch", so Holiga. Ein Blick auf die Einsatzstatistik bestätigt diese Einschätzung. In den letzten neun Liga-Spielen von Rijeka stand er nur ein einziges Mal in der Startelf.
Rapids fehlender Legionärsplatz
Mocinic bringt also viel Potenzial mit, das er momentan aber nicht ausschöpft. Ein Tapetenwechsel im Sommer würde ihm gut tun. Bei Rapid könnte der Sechser als Ersatzmann für den zu Bremen abwandernden Thanos Petsos fungieren.
Gleichzeitig würde er damit aber einen der begehrten Legionärsplätze einnehmen. Um am Österreicher-Topf mitzunaschen, dürfen die Wiener nur sechs Ausländer pro Bundesliga-Spiel im Kader haben. Nach aktuellem Stand sind für die nächste Saison bereits fünf Plätze belegt.
Der Isländer Arnor Ingvi Traustason, der sich schon öffentlich für einen Wechsel zu Rapid aussprach, wäre der sechste Legionär im Kader. Deswegen scheint fraglich, ob die Hütteldorfer für die vakante Position im defensiven Mittelfeld überhaupt einen ausländischen Spieler in Betracht ziehen.
Letztendlich ranken sich also viele Spekulationen um Ivan Mocinic. Ob er es seinem Vater Efrem mit einem Wechsel nach Österreich gleichtut, werden die nächsten Wochen zeigen.
Jakob Faber/Andreas Terler