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Rapid: "Da brauchst du dich nicht wundern!"

Rapid erreicht nach Schlappe in Graz größtes Tief in der Kühbauer-Ära:

Der SK Rapid Wien steckt zum ungünstigsten Zeitpunkt im größten Tief der laufenden Bundesliga-Saison!

Die verheerende 1:4-Niederlage gegen Sturm Graz am Sonntag (Spielbericht >>>) markiert bereits das dritte Spiel in Folge, das für die Hütteldorfer verloren geht. Eine Unserie, die es seit der Amtsübernahme von Cheftrainer Dietmar Kühbauer in dieser Form noch nie gegeben hat.

Mit der insgesamt vierten Pleite in der Meistergruppe weisen die Hütteldorfer zudem bereits mehr Niederlagen auf als im kompletten Grunddurchgang (3). So kommt es auch nicht überraschend, dass die Hütteldorfer den Kampf um den lange Zeit sicher geglaubten zweiten Platz in der vorletzten Runde noch einmal unnötig heiß machen.

Unnötig vor allem deshalb, weil Rapid mit einer 1:0-Führung in Graz in die Pause ging. Passend zur aktuellen Phase ließen sich die Wiener erstmals in dieser Saison eine Pausenführung allerdings noch entreißen und verloren letztlich noch mit 1:4.

 

Kühbauer bekrittelt lausiges Zweikampfverhalten

"Wir hätten fast 2:0 führen können, aber die Fakten sind andere", spricht Rapid-Coach Dietmar Kühbauer im "Sky"-Interview nach dem Spiel den Stangen-Kopfball von Taxiarchis Fountas kurz nach Seitenwechsel an, der Rapids Führung beinahe ausbauen hätte können. Kurz darauf ging das Spiel bergab aus Sicht der Grün-Weißen.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

"Mit dem Ausgleich und dem 2:1 war es dann eigentlich so, dass wir nichts mehr entgegenzusetzen gehabt haben. Warum weiß ich auch nicht", zeigt sich Kühbauer, der kurz darauf aber doch noch eine Erklärung findet, sichtlich sauer.

"So kannst du gegen keine Mannschaft der Welt gewinnen"

"Wenn du gegen Sturm spielst, musst du einfach in die Zweikämpfe gehen und das haben wir heute total vermissen lassen. Dann kriegst du eben so eine Niederlage und brauchst dich nicht drüber wundern", gibt sich der Burgenländer deutlich.

"Es ist keiner glücklich. Wir haben es selber in der Hand gehabt, hätten das im Prinzip eigentlich nach Hause spielen können. Aber wenn du in keinen Zweikampf reingehst, wenn du überhaupt keine Zweikampfführung hast, dann kannst du gegen keine Mannschaft der Welt gewinnen - am aller wenigsten gegen Sturm Graz, denn das haben sie uns heute vorgezeigt", zeigt sich Kühbauer stinksauer.

In eine ähnliche Kerbe schlägt Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic ein, der gegen Sturm sein letztes Auswärtsspiel im Rapid-Dress absolvierte. "Wir sind enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Meiner Meinung nach, war Sturm heute die bessere Mannschaft. Sie haben viel mehr zweite Bälle gewonnen, sind viel mehr in die Zweikämpfe gegangen als wir. Das geht einfach nicht!"

"Wo ist das Problem?" Kühbauer weiter optimistisch

Mit einem Sieg hätte sich Rapid bereits am Sonntag zum Vizemeister küren können, so machte man Sturm allerdings nochmal die Tür auf. Aufgrund des besseren Torverhältnisses haben die Hütteldorfer aber weiterhin alles in der eigenen Hand, ein Sieg gegen den LASK am letzten Spieltag würde de facto den Vizemeistertitel bedeuten.

"Ich weiß nicht, wo das große Problem ist. Wir sind noch immer auf Platz zwei. Wir haben noch ein Heimspiel, vor 3.000 Zuschauern wollen wir schon noch ein anständiges Spiel abliefern. Natürlich ist der zweite Platz immer schön und wir werden alles daran setzen, das wir ihn machen", zeigt sich der Rapid-Trainer trotz der aktuellen Schwächephase optimistisch.

 

Das Erreichen von Platz zwei würde für Rapid die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation bedeuten, mit dem dritten Endrang würde man kommende Saison im Playoff für die Europa League einsteigen. Um Platz zwei allerdings noch zu verlieren, dürfte Rapid am letzten Spieltag gegen den LASK nicht weniger Punkte holen als Sturm gleichzeitig beim WAC. Bei gleicher Punkteanzahl entscheidet zwischen diesen beiden Teams das Torverhältnis, hier hat Sturm aktuell noch um fünf Tore das Nachsehen.

Kühbauer-Dank an Salzburg

"Natürlich ist es jetzt eng. Beide haben die gleiche Punkteanzahl. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir gegen den LASK gewinnen", bringt es Kapitän Ljubicic auf den Punkt.

Festeht seit Samstag aber auch, dass Rapid definitiv nicht mehr auf Rang vier abrutschen kann, dafür sorgte Salzburg mit einem klaren Sieg über den LASK. "Das Schlechteste ist das sicher nicht. Es war für uns ganz gut. Die Leistung von Salzburg zeigt von sportlicher Fairness", so der Kühbauer.


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