Was für ein Ausrufezeichen des SK Rapid!
Nachdem die Hütteldorfer nach einem lethargischen Auftritt beim Europa-League-Match bei Molde mit einer enttäuschenden Niederlage aus Norwegen abreisten, zeigten sie nur vier Tage später gegen den SCR Altach absoluten Power-Fußball und schlugen die Vorarlberger in der Bundesliga klar mit 3:1 (Spielbericht>>>).
Zu niedrig, wenn man sich den Spielverlauf ansieht. Rapid hatte zahlreiche Chancen, ließ aber gleich mehrere Sitzer liegen. Ein Umstand, der Coach Didi Kühbauer trotz des positiven Ergebnisses ärgert. "Was ich meiner Mannschaft heute vorwerfen kann und muss, ist, dass wir nochmal so viele Tore schießen hätten können, wie wir es gemacht haben", erklärt der Burgenländer bei "Sky".
Kühbauer freut sich über "tolle Reaktion"
Aber auch Kühbauer weiß, dass seine Mannschaft vor allem im Angesicht der Umstände eine Wahnsinnsleistung abspulte. Mit Ercan Kara und Marcel Ritzmaier wurden zwei absolute Schlüsselkräfte beim Auftakt in die dritte englische Woche in Serie rausrotiert, dazu fehlten erneut der positiv geteste Yusuf Demir sowie Taxiarchis Fountas, der mit einem Mittelhandkochenbruch vorerst wohl zum letzten Mal ausfiel (Alle Infos>>>).
"Von der ersten Minute bis zum Gegentor haben wir echt ein gutes Spiel gezeigt, wir hatten Chancen im Minutentakt. Das war eine tolle Reaktion der Mannschaft, das hat mir echt gefallen", freut sich Kühbauer über eine gelungene Rehabilitation für die Schlappe von Molde. In Abwesenheit von Kara und Co. durfte erneut Koya Kitagawa starten und der Japaner bedankte sich mit seinem zweiten Bundesliga-Treffer in Serie. Dazu konnte auch Christoph Knasmüllner anschreiben, der zuletzt nur selten erste Wahl war.
Kühbauer freut sich über die neu gefundene Kaderdichte, die zuletzt ein Problem Rapids war. "Wichtig war, dass Koya wieder getroffen hat. Es ist gut, dass wir in der Rückhand Spieler haben, die man auch immer wieder reinwerfen kann. Der Kader ist nicht groß, aber die Spieler, die jetzt im Kader sind, sind immer wieder zu bringen", findet Kühbauer, der im Vergleich zu Donnerstag auf vier Positionen rotierte.
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Knasmüllner: "Sind eine richtig geile Truppe"
Knasmüllner, der vor der Partie gegen Altach nur in der zweiten Cup-Runde gegen Wiener Neustadt starten durfte, freut sich über die Chance, die ihm Kühbauer am Sonntag gab. "Ich habe gewusst, wenn ich die Chance bekomme, bin ich da. Der Konkurrenzkampf ist groß, aber wenn der Trainer mich braucht, bin ich da", sagt der 28-Jährige.
Groll darüber, dass er aktuell zumeist nur Reserve ist, nachdem er die Vorsaison noch großteils als Stammspieler bestritt, hegt Knasmüllner nicht. "Wir sind eine richtig geile Truppe. Die Mannschaft ist sehr kompakt, wir verstehen uns gut, jeder ist für jeden da", hebt Knasmüllner den Rapid-Geist hervor. Auch der Mittelfeldspieler, der vor seinem Treffer zum 1:0 einen Sitzer ausließ, sah einen richtig guten Auftritt der Hütteldorfer: "Wir haben richtig dominant gespielt. Es ist ein bisschen schade, dass wir die Chancen nicht genutzt haben. Aber im Großen und Ganzen haben wir richtig gut gespielt und verdient gewonnen."
Kobras: "Rapid so stark wie lange nicht"
Dieser Meinung ist man auch in Altach. Keeper Martin Kobras, der sein Team mit einigen starken Paraden länger als gedacht im Spiel hielt und der der beste "Rheindörfler" am Sonntag-Nachmittag war, hält fest: "Mit der Leistung kann man nicht zufrieden sein, Rapid war in allen Belangen überlegen. Eines muss man schon sagen, wir haben schon lange nicht mehr gegen so ein starkes Rapid gespielt. Sie waren viel aggressiver, energischer in den Zweikämpfen und sind mit einer super Dynamik nach vorne gekommen."
Für Rapid kam ein Moral-Boost wie dieser zum richtigen Zeitpunkt. Die kommende Woche wird für den weiteren Saisonverlauf der Hütteldorfer äußerst wichtig. Zunächst steht am Donnerstag daheim gegen Dundalk ein Pflichtsieg an, um im Rennen um ein Überwintern in der Europa League zu bleiben, am Sonntag kommt dann Red Bull Salzburg ins Allianz Stadion zum Duell um die Tabellenführung in der Bundesliga. Danach gibt es für die meisten Rapidler eine Länderspielpause zum Durchschnaufen.
"Wir sind am Donnerstag sehr kritisiert worden. Es war nicht unser bestes Spiel gegen Molde, aber es wird sehr viel schlechtgeredet. Was die Jungs in den letzten eineinhalb Jahre zusammengebracht haben, auch in der Corona-Zeit und nach den Abgängen, machen sie in dieser Saison wieder sehr gut. Heute wollten sie wieder zeigen, dass sie eine gute Mannschaft sind, was ich sowieso weiß. Die Art und Weise heute war wirklich beeindruckend", schließt Kühbauer seine Analyse ab.
