"Wir befinden uns in der größten Krise des österreichischen Fußballs seit dem 2. Weltkrieg."
So beschreibt Rapid-Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek in einem sehr ernsten Facebook-Posting die aufgrund der Corona-Pandemie aktuell düstere Lage der österreichischen Bundesliga und vor allen Dingen des SK Rapid Wien.
Alleine bei den Hütteldorfern stehe "ein wirtschaftlicher Schaden von bis zu 6 Millionen bis zum 30.6.2020 im Raum, die Folgewirkungen sind noch nicht abzuschätzen".
Deswegen appelliert Peschek "an alle politischen Verantwortungsträger der Republik und Stadt Wien, die Klubs zu unterstützen, da wir alle aufgrund der aktuellen Entwicklungen und nachvollziehbaren Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus einen enormen kurzfristigen und auch mittelfristigen wirtschaftlichen Schaden erleiden."
Ohne eine Unterstützung der öffentliche Hand sieht der 36-Jährige "eine dramatische Situation aller Klubs" auf die Bundesliga zukommen.
Bundesliga-Fortsetzung? 3 Szenarien
Bis mindestens nächsten Mittwoch ist der gesamte Trainingsbetrieb bei den Hütteldorfern ausgesetzt, nach den aktuellen Entwicklungen wird er das aber wohl länger bleiben. Eine für Dienstag und Mittwoch geplante Konferenz der Bundesliga wurde auf "einen späteren Zeitpunkt" verlegt. Früher oder später wird es aber eine Entscheidung über die Fortsetzung der Meisterschaftsbetriebs geben müssen. In der Schweiz entschied man sich erst am Freitag, den kompletten Spielbetrieb bis mindestens 30. April auszusetzen.
Abhängen wird diese Entscheidung klarerweise von den Plänen der UEFA bezüglich Europameisterschaft 2020 und Champions League sowie Europa League, die am Dienstag in einer Video-Konferenz mit Vertretern der 55 Mitgliedsverbände der UEFA, den Vorständen der Europäischen Klubvereinigung und der European Leagues sowie einem Vertreter der FIFPro besprochen werden.
Bezüglich der kurz- bis mittelfristigen Zukunft der Bundesliga gäbe es laut Peschek im Moment drei Szenarien, mit denen geplant werde: "Aussetzung der Meisterschaft in der Hoffnung auf eine Besserung der Situation und im Falle der Absage der Fußball-Europameisterschaft die verbleibenden Spiele zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen; Abbruch der Meisterschaft; Geisterspiele auf Basis möglicher weiterer Erlässe sowie anderen behördlichen Anordnungen."
Das gesamte Statement von Christoph Peschek im Wortlaut: