Der SK Rapid hat am 31. Spieltag in der ADMIRAL Bundesliga sein Minimalziel Platz vier erreicht.
Die Hütteldorfer gehen in einem Spiel ohne große Highlights gegen Austria Klagenfurt knapp mit 1:0 als Sieger hervor (Spielbericht >>>). Nach einer schweren Saison und vielen Rückschlägen gibt es endlich einen Grund zu Feiern: Der Verein wird nach der Sommerpause in der Qualifikation für die Europa League vertreten sein.
Auch wenn der Weg dorthin noch lange ist, dürfen sich die Fans der "Grün-Weißen" möglicherweise wieder auf eine Saison auf internationaler Bühne freuen. Große Jubelstimmung kommt nach dem Sieg in Klagenfurt dennoch nicht auf. Es überwiegt die Erleichterung.
Burgstaller: "Bin froh, dass es so gut wie vorbei ist"
In einem ersten Interview nach dem Spiel zeigt sich Routinier Guido Burgstaller von der Leistung der Mannschaft alles andere als begeistert, auch wenn es schlussendlich für die drei Punkte reichte.
"Klagenfurt hätte sich sicher mehr verdient heute. Es war ein glücklicher Sieg für uns", meint der Kärntner gegenüber "Sky". Vor allem die erste Halbzeit, in der Rapid nur 37 Prozent Ballbesitz vorzuweisen hatte und kaum zu gefährlichen Abschlüssen kam, rechtfertigt die kritischen Worte des Stürmers.
Aus persönlicher Sicht sehnt er sich nun das Saisonende herbei: "Ich habe mich schon sehr durch die Saison geschleppt und bin froh, dass es jetzt so gut wie vorbei ist. Jetzt heißt es regenerieren und wieder neu angreifen", so der Kapitän, der seinen auslaufenden Vertrag in Hütteldorf im Februar um ein weiteres Jahr verlängerte.
Ob das erreichte "Minimalziel", wie Burgstaller das Erreichen von Platz vier betitelt, nun ausreichend gefeiert werden würde, quittiert der 35-Jährige mit einem klaren: "Nein. Wir haben ja nichts gewonnen."
"Wir haben in gewissen Phasen nachgelassen und waren einfach nicht so gut wie die anderen Drei. Nach den Spielen gegen Sturm und LASK hatte sich das erledigt. Von dem her müssen wir zufrieden sein und alles andere wäre vermessen."
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Querfeld will nicht "eilig davoneilen"
In eine ähnliche Kerbe schlägt Mitspieler Leopold Querfeld ein, der im "Sky"-Interview wie gewohnt sehr ehrliche Antworten gibt:
"Platz vier war nicht mein Anspruch und auch nicht jener des Vereins. Wir haben es leider selber vergeigt und die essentiellen Spiele leider nicht gewinnen können", spricht der Innenverteidiger besagte Niederlagen gegen Sturm Graz und den LASK an.
"Trotzdem haben wir unser Ziel jetzt am Ende doch noch sehr souverän erreicht", zieht er auch eine positive Bilanz.
Der 20-Jährige zählt zu den begehrtesten Spielern im Rapid-Kader, Interessenten soll es zu Genüge geben. Über seine persönliche Zukunft wollte Querfeld, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, nicht viele Worte verlieren, versichert aber:
"Ich bin nie einer, der eilig davoneilt. Ich werde mir alles genau anschauen. Aber jeder, der mich kennt, weiß, wie viel mir Rapid bedeutet."
Klauß: "Platz vier das, was uns zusteht"
Ein deutlich besser gelaunter Cheftrainer Robert Klauß widerspricht seinem Kapitän in der Frage, ob es Grund zu Feiern geben würde: "Na logisch! Wir haben einen Spieltag vor Schluss Platz vier gesichert. Nach der schwierigen Phase, in der wir waren, ist das schon ein Erfolg und darüber freuen wir uns sehr", so der 39-Jährige.
Dennoch weiß auch der Deutsche, dass in dieser Saison deutlich mehr drinnen hätte sein können, beziehungsweise sogar sollen: "Natürlich wären wir gerne Dritter geworden. Nur, so wie es jetzt gelaufen ist, ist Platz vier auch das, was uns zusteht und auch gerecht ist nach dieser Saison."
Der Trainer ist bemüht, die guten Ergebnisse der vergangenen zwei Spieltage in die Sommerpause mitzunehmen. Der erfolgreiche Abschluss der Bundesliga-Saison gäbe "Schwung für die Europacup-Quali", die nun das nächste große Ziel der Hütteldorfer darstellt.
Generell blickt Klauß mit großer Vorfreude in die Zukunft: "Wir haben jetzt eine schöne letzte Woche und dann einen schönen Sommer vor uns, in dem wir uns gut vorbereiten werden", wird der Fokus bei Rapid nun auf die kommende Saison gelegt.
Klagenfurt weint verpasster Chance nach
Zurücklehnen darf man sich bei Austria Klagenfurt noch nicht. Platz fünf ist am letzten Spieltag weiter möglich, sofern ein Sieg über Tabellenführer Sturm Graz und eine gleichzeitige Niederlage Hartbergs gegen Rapid nach den Spielen in den Ergebnislisten aufscheinen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit droht den Kärntnern jedoch erneut nur der sechste Platz im Endklassement. In der Meisterrunde gab es für die Austria in den vergangenen drei Saisonen nicht viel zu holen, auch gegen Rapid steht man am Ende trotz guter Leistung ohne Punkte da.
"Es ist schade, dass sich die Mannschaft für ihre Leistung nicht belohnt hat. Wir wollten uns mit einem guten Ergebnis von unseren Fans verabschieden", resümiert ein enttäuschter Peter Pacult nach dem Spiel.
Das Gegentor, und vor allem der Zeitpunkt kurz nach der Pause, "nervt" den routinierten Cheftrainer. Zudem muss sich Klagenfurt wieder einmal eingestehen, dass in der Meisterrunde einfach "eine andere Qualität am Platz ist", wie auch Pacult findet.
Ob Platz fünf trotzdem noch zu erreichen ist? "Wir haben ja jetzt ein relativ leichtes Auswärtsspiel in Graz", ist er abschließend schmunzelnd guter Dinge.