Beim 5:0-Auftaktsieg des SK Rapid Wien gegen die SV Ried sorgen die Fans der Hütteldorfer für Aufregung.
Während des Spiels enthüllen die Ultras Rapid ein Spruchband auf dem Neuzugang Maximilian Entrup bedroht wird.
"M. Entrup - Die Grüne Hölle wird für dich zum Inferno!", ist auf dem Plakat zu lesen. Der erst 18-jährige Stürmer wechselte in dieser Transferperiode vom FAC zu den Grün-Weißen.
Von 2009 bis 2012 war er auch in der Jugend Wiener Austria aktiv.
Grund für die Drohung soll aber nicht nur seine Spieler-Vergangenheit bei den Veilchen sein. Entrup soll auch Mitglied des Austria-Fanklubs "Inferno" gewesen sein.
Büskens: "Werden das besprechen müssen"
Wie der Verein auf diese Aktion reagiert, bleibt abzuwarten. Trainer Mike Büskens zeigt sich überrascht: "Ich habe es nicht hundertprozentig gesehen, aber wir werden das intern besprechen müssen, nicht hier bei der PK."
Büskens ist die Enttäuschung über diesen Eklat anzusehen, schließlich betont er: "An so einen Fall kann ich mich nicht erinnern."
Schlussendlich fällt ihm dann doch ein Vorfall ein, den der Deutsche aus seiner Heimat kennt: "Ich weiß, dass Manuel Neuer auch lange Zeit Probleme hatte, bei den Bayern anzukommen. Da ist ihm auch Abneigung entgegengeschlagen, jetzt ist ihnen dort aber auch bewusst, dass sie den weltbesten Torhüter haben. Sonst ist mir kein Fall aus meiner Schalke-Zeit bekannt."
Rapid und seine Neuzugänge... #scrsvr #Entrup pic.twitter.com/GyLwm2S3fn
— Martin Schauhuber (@Mar_Schau) July 23, 2016
Strebinger stellt sich vor Entrup
Nicht nur Trainer Büskens zeigt sich ob des Plakats enttäuscht. Auch die Spieler zeigen kein Verständnis für den Unmut der eigenen Fans gegen einen eigenen Spieler.
"Was mich wie auch meine Mitspieler heute etwas schockiert hat, war, wie unser Mitspieler Maxi Entrup von den eigenen Fans attackiert wurde", äußert sich Richard Strebinger via "Facebook" zur Causa.
Der Goalie verteidigt seinen Teamkollegen mit Austria-Vergangenheit: "Bei allem Verständnis für euren Ärger...Maxi haut sich seit seinem ersten Tag bei uns in jedem Training rein, als wäre es sein letztes, er gibt alles."
Für den 23-Jährigen sollte die Vergangenheit ruhen: "Egal was war, für uns Mitspieler ist Maxi einer von uns!!!"
Rückendeckung von den Teamkollegen
Während eine offizielle Stellungnahme des Vereins noch auf sich warten lässt, ist die Rückendeckung seitens Entrups Mannschaftskollegen gegeben.
Schon nach dem Schlusspfiff waren dem Youngster Zweifel anzusehen, da wollte er sich beim Feiern vor dem Fanblock aus der Affäre ziehen, um Anfeindungen aus dem Weg zu gehen.
Kapitän Stefan Schwab ging bei seinem ersten Mal mit der Schleife am Arm aber demonstrativ auf ihn zu, um ihn zum Team zu holen und den Auftaktsieg zu feiern.
Ohne Misstöne aus der Kurve - diese gab es eher davor beim Ausrollen des Banners. Vom Rest des Stadions, das diese Aktion gegen einen eigenen Spieler nicht gutheißen wollte.
Highlights Rapid-Ried:
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