Es hat sich der Trend aus den ersten beiden Frühjahrsspielen in Linz nahtlos fortgesetzt: Der SK Rapid beginnt gut. Dann fallen aus Fehlern Gegentore. Und nichts geht mehr.
Die Folge: Das 1:2 beim LASK>>>, die dritte Niederlage im dritten Spiel der ADMIRAL Bundesliga im Jahr 2025, der schlechteste Start nach einer Winterpause in der 51-jährigen Geschichte der Liga in dieser Form.
Das Wort "Krise" wollte Robert Klauß für Lebensbereiche reserviert wissen, denen mehr Bedeutung zufällt als einem (Fußball-)Spiel. Aber die Sache wird trotzdem beim Namen genannt: "Es ist eine beschissene Phase."
Sein Team habe in jeder der drei Partien die Chance gehabt, die Partie positiver ausgehen zu lassen: "Wir haben es nicht getan. Wir haben Fehler verursacht, die zu Gegentoren geführt haben. Wir haben Torchancen nicht genutzt, die uns gut getan hätten. Deswegen fühlt es sich gerade richtig, richtig mies an."
Spiel war "eigentlich in Ordnung"
In den ersten 30 Minuten war von den Hütteldorfern eigentlich keine Verunsicherung zu spüren. Der Auftritt in der Raiffeisen Arena war bis dahin durchaus von Selbstvertrauen geprägt, auch wenn die Lösungen im letzten Drittel einmal mehr auf sich warten ließen.
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Dann die 31. Minute. Sangaré-Ersatzmann Moritz Oswald wird unter Druck gesetzt, spielt seinen einzigen Fehlpass in der gesamten ersten Hälfte. Ex-Rapidler Christoph Lang ist davon, macht sein Tor mit Ansage gegen den alten Klub>>>.
Die halbe Stunde - in Verbindung mit der Druckphase gegen Ende, der auch der Anschlusstreffer entsprang - veranlasste Kapitän Matthias Seidl zum Resümee: "Eigentlich war das Spiel in Ordnung. Wir haben viel versucht. Sie machen ein Tor durch einen Fehler von uns, das zweite war ein Traumtor ins Kreuzeck. Vom Ergebnis her natürlich scheiße."
Auch der Mittelfeldmann wähnte das Team "in einer Phase, wo wenig aufgeht. Und wo man sich selber nicht erklären kann, warum das so ist."
Die Abwärtsspirale
Für den Trainer war die Benennung der Phase als solche auch legitim, weil die (Nicht-)Reaktion auf den Gegentreffer auch den letzten Ergebnissen zuzuschreiben sei.
"Es ist ein gewisser Frust, der sich einstellt. Man merkt, dass man gut im Spiel ist. Dann passiert sowas und die Gedanken kommen automatisch auf die letzten beiden Spiele. Genauso wie es andersrum ist, wenn du viele positive Erlebnisse gesammelt hast, dann verstärkt sich das alles positiv", hängen die jüngsten Partien alle zusammen.
Von Fehlern "nicht anstecken lassen"
Paul Gartler, Ersatzmann des gesperrten Niklas Hedl im Tor, hatte auch ohne unmittelbarer Beteiligung an den letzten Spielen seinen verunsicherten Schreckmoment. Als er mit den Stollen im Rasen hängen blieb, einen Pass direkt zum Gegner spielte - den Fehler durch eine Parade des folgenden Abschlusses aber selbst ausbügelte.
"Genauso, wie wir nicht auf einmal an diesem Punkt angekommen sind, werden wir auch nicht auf einmal wieder da rauskommen."
Der "Zweier" machte es vor, schüttelte den Fehler schnell ab und hielt in der Partie insgesamt gut. Beim zweiten Gegentreffer war er machtlos.
"Wir dürfen uns von sowas nicht anstecken lassen, weil als Fußballer werden immer Fehler passieren, das ist ganz normal. Da müssen wir besser damit umgehen und unser Spiel einfach durchziehen", appellierte der Schlussmann an seine Vorderleute.
Dennoch habe er Verständnis für die Lage: "Wenn du ein bisschen in der Scheißgasse bist, dann ist das halt so. Dann fängst du vielleicht auch an nachzudenken, wo du das im Herbst nicht gemacht hast."
Er glaube aber daran, dass die letzten drei Partien vor der Tabellenteilung wieder siegreich gestaltet werden können. Heimspiele gegen Altach und den GAK sowie ein Auswärts-Auftritt in Hartberg würden zumindest am Papier eine ausreichende Aussicht darstellen, um die nötigen Punkte für eine Teilnahme an der Meistergruppe zu sammeln.
Es wird nicht auf einmal gehen
Das wird auch nötig sein - sonst geht die Stimmung in Hütteldorf noch weiter in den Keller. Wenn das aktuell überhaupt möglich ist.
Klauß wusste aber: "Genauso, wie wir nicht auf einmal an diesem Punkt angekommen sind, werden wir auch nicht auf einmal wieder da rauskommen. Wir werden schauen, dass wir Schritt für Schritt einleiten, wieder Selbstvertrauen zu bekommen, Erfolgserlebnisse zu haben, Fehler zu minimieren."
Auf dem Spiel steht nicht weniger als die frühzeitige Verfehlung zentraler Saisonziele. Aber noch hat Rapid das ganz in der eigenen Hand.