Zeit zum langen Nachdenken bleibt Rapid nach der ersten Saison-Niederlage nicht viel. Dass nach dem 1:2 in Braga am Wochenende die nächste Reise nach Linz zu Blau-Weiß ansteht, bezeichnete Trainer Robert Klauß jedoch als Glücksfall.
"Das ist genau das Gute, wenn man alle drei Tage spielt. Du hast sofort die Chance, ein positives Ergebnis zu landen und mit einem guten Gefühl in die Woche zu starten", sagte der Deutsche noch vor dem Heimflug aus Portugal am Freitagvormittag.
In Linz kündigen sich am Sonntag (17.00 Uhr) vor schon ausverkauftem Haus wieder Rotationen bei den Wienern an. Dass Dion Beljo und Lukas Grgic zum Einsatz kommen, sollte nicht überraschen.
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Chance, Niederlage zu verdrängen
Der kroatische Stürmer vergab in Braga zunächst eine Riesenchance, ehe er nach Rot für seinen Mittelfeldkollegen nach nicht einmal zehn Minuten aus taktischer Natur vom Platz musste.
"Es tut ihnen, glaube ich, gut, dass sie direkt wieder spielen können. Es ist wichtig, dass man andere Gedanken in den Kopf bekommt", meinte Klauß.
Grgic sah es auch positiv: "So wie die Burschen gekämpft haben und aufgetreten sind, zeugt von Stärke und dass wir für die kommenden Aufgaben bereit sind."
Klauß verzichtet auf spielfreies Wochenende
Rapid kann an der Donaulände nach dem geglückten Saisonstart jedenfalls Platz eins erobern, da Salzburg spielfrei ist.
Für die Hütteldorfer hätte sich in der Europacup-Woche auch die Chance ergeben, die Partie wie der in der Champions-League-Qualifikation engagierte Tabellenführer später nachzuholen. Klauß verzichtete mit Verweis auf den schon gewohnten Rhythmus darauf.
"Regenerieren und schauen, wer frisch ist", lautet das Programm bei der Einstimmung auf Blau-Weiß. Den nächsten Gegner bezeichnete Klauß als "gefestigte Mannschaft, die bereits in der Vorsaison und zum Start in die neue Spielzeit ihre Heimstärke unter Beweis gestellt hat".
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Die Rekord-Zugänge der 12 Bundesliga-Klubs
Blau-Weiß von Vitek beeindruckt
Die Erinnerung an die Stahlstadt ist gut: Fast vor genau einem Jahr endete die Reise zum damaligen Aufsteiger mit einem 5:0-Auswärtssieg. Klauß feierte erst drei Monaten später seinen Einstand in Österreich: mit einem 1:0 gegen Blau-Weiß in Wien.
Die Oberösterreicher haben in den bisherigen drei Runden vier Zähler geholt. Bei ihnen steht nach dem Wechsel von Nicolas Schmid nach England ein neuer Mann im Gehäuse. Der 20-jährige Radek Vitek wurde von Manchester United ausgeliehen.
Der fast zwei Meter große Tscheche überzeugte diese Woche im Training. "Er macht einen sehr guten Eindruck, nicht nur am Platz, sondern auch als Person", sagte Gerald Scheiblehner.
Lobesworte nach Wien
Dem Gegner streute der BW-Trainer Rosen. Rapid sei aktuell die "Mannschaft der Stunde" in der Bundesliga. Die gesamte sportliche Leitung bei den Wienern arbeite höchst erfolgreich.
"Man hat das Gefühl, dass dort ein Team arbeitet, nicht nur am Platz, sondern auch rundherum."
Die Partie in Braga verfolgte Scheiblehner vor dem TV-Schirm mit. Er sah dabei das Gegenteil eines mentalen Rückschlags bei den Wienern.
Hoffen auf müde Rapidler
"Selbst die Niederlage gestern fühlte sich wahrscheinlich wie ein Sieg an", meinte der Ex-Profi am Freitag mit Verweis auf die lange Unterzahl. Vor Furcht erstarren will Blau-Weiß nicht, kündigte Scheiblehner dann doch an.
"Wir sind uns bewusst, wie stark Rapid ist, aber auch, dass wir stark sind. Unser Ziel ist, das Spiel zu gewinnen." Der ehemalige Rapidler Martin Moormann hoffte auf schwere Beine beim Ex-Klub: "Ich glaube schon, dass Müdigkeit eine Rolle spielt. Aber wir müssen top performen, um was mitzunehmen."