Sehr zuversichtlich blickt Rapid-Kapitän Stefan Schwab im Kurier-Interview der kommenden Frühjahrs-Saison entgegen.
Die Ausgangslage sei als Tabellen-Dritter viel besser als im Vorjahr, als man nur auf Platz sieben lang und in Folge das Meister-Playoff verpasste.
"Man spürt die positive Stimmung in der Mannschaft und beim Verein. Ich fühle mich wieder an meine Anfangszeit bei Rapid erinnert: Es gibt einen guten Kern, viele starke Junge und mit den Legionären passt es jetzt auch", schwärmt der 29-Jährige, der seit 2013 beim Rekordmeister engagiert ist, im Kurier-Interview.
Viel erwartet sich Schwab von Koya Kitagawa: Der japanische Stürmer kam im vergangenen Sommer, verletzte sich aber nach nur fünf Einsätzen am Sprunggelenk.
Badji-Wechsel war wohl richtige Entscheidung
"Koya ist intelligent, diszipliniert und schnappt extrem viel auf. Er hat unsere Abläufe schnell verstanden und bei der Kommunikation hilft ihm ein Dolmetscher, der immer dabei ist. Auf dem Feld fällt auf, wie gut er kicken kann."
Der im Winter vollzogene Abgang von Aliou Badji sei für beide Seiten die richtige Entscheidung gewesen. "Die größte Baustelle war, dass er sich nicht wohlgefühlt hat, vieles war ihm zu kompliziert. Er war mit dem Kopf woanders und ist am Schluss nicht mehr gerne zum Training gekommen. Der Knackpunkt war, wie er gespürt hat, dass er die Leute im Stadion verloren hat. Ab da hat er sich komplett zurückgezogen, obwohl wir immer auf ihn zu zugegangen sind. Mit seiner Athletik und Schnelligkeit wäre viel Potenzial da gewesen."
Inspiration bei Salzburg holen
Damit sich Legionäre in Zukunft wohler in Hütteldorf fühlen, schade es nicht, sich etwas bei Red Bull Salzburg abzuschauen: "Salzburg ist im Umgang mit Legionären einer der Vorreiter in Europa. Für uns war ein erster Schritt, dass wir jetzt im Trainingszentrum im Prater gemeinsam essen." Künftig solle der Verein vorgehen wie bei Kitagawa.
Bezüglich der noch ausstehenden Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags gibt sich Schwab weiter zurückhaltend: "Ich will dem Verein nichts vorspielen. Es wird im Februar die entscheidenden Gespräche geben und spätestens im März eine Entscheidung. Wichtig ist, dass für mich im Kopf alles klar ist."
"Entscheidend ist sportliche Perspektive"
"Es gibt Leute im Umfeld, die machen Stress, aber da muss ich nur ein Jahr zurückdenken. Damals hat es geheißen, ich wäre nicht der richtige Kapitän und jetzt muss ich schnell verlängern, weil das beim Kapitän so wichtig wäre? Ich werde mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich mit 29 eine sehr wichtige Entscheidung zu treffen habe und da auch Zeit brauche", so Schwab, der es als Vorteil sieht, dass ihn mit Coach Didi Kühbauer und Sportdirektor Zoran Barisic eine lange gemeinsame Vergangenheit verbindet.
"Entscheidend sind die sportliche Perspektive und dass die Pläne für das Trainingszentrum realisiert werden können. Ich habe ein extrem offenes Verhältnis mit Zoran Barisic. Wenn ich sehe, dass die Pläne von Zoki umgesetzt werden können und wir auch in den ersten Frühjahrsrunden untermauern, dass wir in den Europacup kommen, liegt eine Vertragsverlängerung nahe."