Die Hoffnungen von Rapid, heuer im Meisterschaftsrennen noch ein Wort mitreden zu können, waren hoch. Serienmeister Salzburg holte die Hütteldorfer im Spitzenspiel der Eröffnungsrunde der Meistergruppe allerdings wieder auf den Boden.
Während die "Bullen" über einen verdienten Sieg und einen Punkteausbau in der Tabelle jubeln, wirkt man im Lager von Rapid geknickt. Nicht unbedingt nur wegen der Niederlage (Spielbericht >>>), sondern viel mehr wegen den Spielern, die man am Weg verloren hat.
Mit Christopher Dibon, Mario Sonnleitner und Thomas Murg konnten gleich drei wichtige Stützen ihren Arbeitstag nicht beenden. "Für uns ist das natürlich ein sehr schlechtes Spiel. Speziell wenn man daran denkt, dass es bei Dibon garantiert eine gröbere Verletzung ist", meint Rapid-Trainer Didi Kühbauer nach dem Spiel gegenüber "Sky".
Auch den anderen zwei Akteuren droht eine Pause. "Sonnleitner dürfte eine Muskelverletzung haben und bei Murg hoffe ich doch, dass es nicht so schlimm ist, aber im Moment schaut es so aus, dass er am Sonntag garantiert nicht spielen kann. Da ist mir die Niederlage eigentlich egal."
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Schwab: "Kampf um Platz zwei eröffnet"
Neben den Verlust von etlichen Spielern, müssen die Hütteldorfer auch den Verlust ihrer Ambitionen im Meisterrennen beklagen. Der Rückstand auf Salzburg beträgt nun bereits sieben Punkte. "Die Meisterschaft wird so gut wie erledigt sein, das ist uns bewusst. Wenn wir noch mehr Spieler verlieren, wird es natürlich schwierig", sagt Kühbauer.
Auch Kapitän Stefan Schwab wirft sein Auge bereits auf andere Ziele. "Bitterer kann es nicht losgehen, eine Niederlage mit drei Verletzten. Wir haben uns was erhofft. Wir wollten vorne dranbleiben. Wir haben versucht Salzburg zu ärgern, wollten punkten, dann wäre es auch richtig heiß. So ist jetzt der Kampf um Platz zwei eröffnet, da müssen wir jetzt Gas geben."
Cheftrainer Kühbauer hat auf keinen Fall seinen Optimismus verloren. "Ich glaube an die Mannschaft, ich glaube an die Spieler, die jetzt drankommen werden. Ich wünsche, dass sich in den nächsten Tagen und Wochen keiner mehr verletzt, dann ist das eine ganz neue Situation für uns."
Vielleicht hat ihm ja die Entschuldigung von Schiedsrichter Eisner, der Kühbauer unter der Partie Gelb wegen Kritik verabreichte, ein wenig Hoffnung gegeben. "Man wird es nicht glauben, er hat sich gerade bei mir entschuldigt und hat gesagt, er hat überreagiert. Aber natürlich, bei mir kann man leicht überreagieren."
Marsch: "Ein hässliches Spiel"
Während für Rapid vieles bis alles schief lief, läuft für Salzburg alles in die gewohnte Richtung - in Richtung Meisterschaft. Nach der Niederlage vom LASK konnten die "Bullen" ihren Vorsprung in der Tabelle auf den nun zweitplatzierten WAC auf fünf Zähler ausbauen.
"Es war ein intensives Spiel. Rapid hat gut gespielt, sehr gut gegen den Ball. Es war manchmal ein hässliches Spiel, aber die drei Punkte waren sehr wichtig für uns", freut sich Salzburg-Trainer Jesse Marsch nach der Partie.
Speziell die Defensive der "Bullen" hat einen guten Job erledigt, über das ganze Spiel gesehen nur einen Torschuss zugelassen. "Das bedeutet, unsere Spieler haben hinten sehr gut gespielt."
Junuzovic: "Kann besser sein"
Nicht anfreunden kann sich Marsch mit den leeren Rängen im Stadion. "Es ist sehr schlecht. Die Leidenschaft muss von innen kommen und das ist nicht so einfach. Aber das ist die Situation. Kompliment an meine Jungs, sie haben mit Emotion gespielt. Wir müssen Emotionen finden mit keinen Zuschauern, aber das ist die Situation."
Zlatko Junuzovic pflichtet seinen Coach bei, hat aber bei weitem noch kein perfektes Spiel von seiner Mannschaft gesehen. "Mentalität, Leidenschaft war da. Trotz des frühen Tores haben wir das allerdings nicht so umsetzen können, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich denke aber, wir werden uns von Spiel zu Spiel steigern. Im Großen und Ganzen war das schon in Ordnung, aber es kann besser sein."
Dass die Mozartstädter auch ein wenig von den vielen Verletzungen der Wiener profitiert haben, bestreitet in Salzburg keiner. Jesse Marsch fühlt sogar mit seinem Pendant, Didi Kühbauer mit: "Das ist sehr schwer für Rapid. Ich denke, für die nächsten Wochen auch. Das ist leider die Situation für jede Mannschaft."