Am Tag nach der Freistellung von Robert Klauß als Rapid-Trainer und der Einsetzung des bisherigen Assistenten Stefan Kulovits als Interimscoach hat der Hütteldorfer Sportchef Markus Katzer noch einmal die Gründe für die Trennung vom Deutschen dargelegt.
"Es war ein sehr emotionaler Tag, aber am Ende muss man nach vorne schauen", sagte Katzer am Freitag und sprach von "einem der schwierigsten Tage für mich, seit ich das Amt übernommen habe".
Klauß musste am Donnerstag, einen Tag nach dem 1:2 bei Blau-Weiß Linz, seinen Posten räumen. "Wir hatten ein sehr enges, gutes, intensives, unglaublich tolles Arbeitsklima. Es war richtig angenehm, mit ihm zu arbeiten", meinte Katzer und verwies auf die positiven Aspekte der Regentschaft von Klauß wie die jüngsten drei Derby-Heimsiege, den gelungenen Saisonstart und den Einzug ins Conference-League-Viertelfinale.
"Auch die Art und Weise, wie er Rapid nach außen und innen repräsentiert, war erfrischend. Es war eine richtige Aufbruchstimmung. Es gibt aber Mechanismen im Fußball, die einfach da sind", sagte Katzer.
"Schlendrian" ab Oktober
Die Bilanz der jüngsten 14 Ligapartien steht bei neun Niederlagen, zwei Unentschieden und lediglich drei Siegen. Als Fünfter der Meistergruppe liegt man nur noch einen Punkt vor dem Sonntag-Gegner Blau-Weiß Linz.
Zudem gab es im Oktober ein blamables Cup-Aus gegen den Zweitligisten Stripfing. "Vielleicht hat es von diesem Spiel weg begonnen, dass ein bisschen der Schlendrian drin war. Wir haben dann nicht mehr das Gesicht vom Saisonanfang gezeigt", gestand Katzer.
"Dann hatten wir eine gute Wintervorbereitung, sind aber wirklich schlecht, vielleicht da und dort auch unglücklich ins Frühjahr gestartet."
Nachfolger soll nach Saisonende feststehen
Der langfristige Nachfolger soll zeitnah nach dem Ende dieser Saison feststehen, Gespräche mit Kandidaten seien bisher noch nicht geführt worden, betonte Katzer. "Wichtig ist jetzt, dass wir ein Profil definieren, das zu dem Verein passt und zu der Art und Weise, wie wir spielen wollen. Da gilt es, im engsten Kreis die Köpfe zusammenzustecken."
Es werde "sicher kein Trainer kommen, der alles über Bord wirft. Wir werden uns Zeit nehmen, viele Gespräche zu führen."
Nun liegt es an Kulovits, das angestrebte Ziel, einen Europacup-Startplatz, zu erreichen. Dass der Ex-ÖFB-Teamspieler länger als bis Saisonende bleiben könnte, wollte Katzer nicht ausschließen. "Natürlich ist die Möglichkeit da." Kulovits absolviert aktuell den Pro-Lizenz-Kurs und wäre dadurch berechtigt, den Job des Cheftrainers für einen längeren Zeitraum auszuüben.
Neuer Co-Trainer aus Serbien
Diesbezüglich gab sich der 42-Jährige allerdings zurückhaltend. "Ich denke von Spiel zu Spiel, bin schon länger dabei und weiß, wie schnelllebig der Fußball kann. Deshalb mache ich mir keine großartigen Gedanken. Es geht nur ums Kurzfristige", meinte Kulovits.
Der Interimscoach bekommt mit Luka Pavlovic einen neuen Co-Trainer zur Seite gestellt. Der 33-jährige Serbe, den Kulovits vom Pro-Lizenz-Kurs kennt, startete seine Trainerlaufbahn im Nachwuchs von Roter Stern Belgrad und war danach im Jugendbereich von Sturm Graz und der LASK-Akademie sowie der zweiten Mannschaft des LASK tätig.
Zuletzt war er bis Anfang März dieses Jahres Co-Trainer beim serbischen Conference-League-Teilnehmer FK TSC Backa Topola. "Wir wollten eine Person installieren, die unbefangen von außen kommt, um den Impuls des Trainerwechsels zu verstärken", erklärte Katzer.