Endstand
2:1
0:0, 2:1
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Rapid trotz EC-Ticket sauer: "Haben Charaktertest verloren"

Die Hütteldorfer beenden die Saison auf dem wichtigen vierten Platz, legten sich am letzten Spieltag jedoch beinahe selbst ein Ei.

Rapid trotz EC-Ticket sauer: Foto: © GEPA

Der SK Rapid Wien hat sein Minimalziel erreicht und sich am Samstag in der letzten Runde der Bundesliga-Meistergruppe für die kommende Europacup-Saison qualifiziert - und dennoch bereitet das letzte Saisonspiel mehr Kopfzerbrechen als Freude.

Eigentlich hätte den Hütteldorfern nämlich bereits ein Unentschieden im letzten Saisonspiel gegen Austria Klagenfurt gereicht, um die Wiener Austria auf Distanz zu halten und damit Platz vier unter Dach und Fach zu bringen - geworden ist es jedoch eine 1:2-Pleite (Spielbericht >>>).

Letzten Endes ist es einzig dem Meister aus Salzburg zu verdanken, der dem FAK in der letzten Runde ein 1:1 abknöpfte (Spielbericht >>>), dass sich die Grün-Weißen mit Platz vier aus der Affäre ziehen dürfen.

"Das war hochdramatisch", erklärt Michael Sollbauer nach Spielende vor dem "Sky"-Mikro. Immerhin war die Austria im Parallelspiel drauf und dran, das Spiel zu gewinnen und Rapid so aus den Top-4 zu verdrängen.

Zittern am Handy mit glücklichem Ende

Da die Partie in Klagenfurt bereits aus war, klebte die gesammelte Mannschaft des SK Rapid gemeinsam am Handy, um die letzten Sekunden in Wien-Favoriten mitzuverfolgen.

"Es war, wie man es die vergangenen Wochen schon gesehen hat in Deutschland mit dem Zittern am Handy. Jetzt waren wir in der Situation. Glücklicherweise ist es doch für uns ausgegangen", sagt Sollbauer.

Das war es dann aber auch schon mit den Glücksgefühlen aus grün-weißer Sicht an jenem Samstag. Die Grundstimmung im Lager der Hütteldorfer war nach dem Auftritt in Klagenfurt nämlich deutlich düsterer.

Schick: "Können zehn Kreuzerl zum Himmel machen"

 

"So kurz nach dem Spiel bin ich extrem böse, dass wir das Spiel verloren haben", wird Thorsten Schick deutlich. "Im Endeffekt können wir zehn Kreuzerl zum Himmel machen, dass wir den vierten Platz noch gerettet haben. Wir haben es nicht selbst gemacht, waren auf Schützenhilfe angewiesen."

"Das spricht für unsere Saison, dass wir nicht imstande waren, es am Spielfeld selbst zu entscheiden", kann sich Schick so kurz nach Spielende nicht wirklich über den vierten Platz freuen.

Gleiches gilt auch für Guido Burgstaller, der nach der Niederlage deutliche Worte findet: "Es war nur Krampf. Man muss ganz ehrlich sagen, den Charaktertest haben wir heute verloren. Nach der Leistung heute müssen wir und schon hinterfragen."

Burgstaller: "Keiner freut sich, dass wir Vierter geworden sind"

Von Freude war bei Rapid kurz nach Spielende nichts zu sehen - und das trotz der geschafften Qualfikation für den Europacup. Viel mehr überwiegt die Scham über den Auftritt in Klagenfurt.

"Die Mannschaft weiß das auch selbst. Es ist keiner in der Kabine und freut sich, dass wir Vierter geworden sind. Wir wissen, dass das Fußballerisch und von der Leidenschaft viel zu wenig war. Was wir letzte Woche geboten haben gegen Sturm Graz ist Hundert und Eins", so Burgstaller.

 

Dabei sah es in der zweiten Halbzeit kurz so aus, als könnte Rapid das Spiel nach dem Ausgleich durch Ferdy Druijf doch noch in geregelte Bahnen bringen - ehe es nur wenige Sekunden später erneut im eigenen Kasten klingelte.

"Wir haben uns kollektiv schlecht und dumm verhalten. Das darf uns einfach nicht passieren", ärgert sich Schick. "Es war von hinten bis vorne, ich will keinen ausnehmen, viel zu wenig", legt Burgstaller nach.

Barisic erleichtert über vierten Platz

Eigentlich wollte Rapid "dem Gegner das Spiel aufzwingen", wie Cheftrainer Zoran Barisic meint, "zu viele technische Fehler" hätten den Hütteldorfern jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Barisic erklärt nach dem Spiel: "Einerseits gibt es die Enttäuschung über das Spiel, andererseits die Erleichtung, weil wir das erklärte Ziel, den vierten Platz zu erobern, erreicht haben. Insofern tue ich mir etwas schwer. Das Wichtigste für den Klub und die Mannschaft war es aber, den vierten Platz zu erobern."

Und "wenn du dann nach 32 Runden Vierter bist, dann hast du es dir auch verdient", so Barisic.


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