"Manchmal wird man dann auch zu seinem Glück gezwungen", musste Robert Klauß nach dem 2:0-Derbysieg über die Austria eingestehen.
Der Anlass: Die kurzfristigen Ausfälle von Isak Jansson (krank) und Nenad Cvetkovic (angeschlagen). "Bis Samstagabend waren sie noch in der Startelf", plante der Rapid-Trainer eigentlich noch mit dem Duo.
Die Ersatzmänner Andrija Radulovic und vor allem Ange Ahoussou machten ihre Sache aber tadellos. Vor allem der Ivorer glänzte bei seinem Startelf-Debüt mit einer ausgezeichneten Vorstellung und ließ den serbischen Stamm-Wegräumer zumindest in diesen 90 Minuten gegen die "Veilchen" gar nicht vermissen.
Und das, obwohl der 21-Jährige vom Typ her eher als möglicher künftiger Ersatz für Serge-Philippe Raux-Yao gilt, auch bevorzugt auf dessen Platz in der Innenverteidigung spielt.
Cvetkovic adäquat ersetzt
Es fiel nicht auf: Mit 94 Prozent angekommener Pässe war Ahoussou der akkurateste Spieler am Platz. Dazu gewann er 100 Prozent seiner Zweikämpfe am Boden, verlor nur einen einzigen in der Luft.
Mit einem seiner Tacklings riss er sogar die Tribüne mit, holte sich Szenenjubel ab. Besser hätte die erste ernstzunehmende Bewährungsprobe also kaum laufen können.
"Wir wussten natürlich, was er kann und haben ihn deswegen geholt. Dass er direkt so eine starke Leistung abliefert, ist extrem schön und gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir den Kader nutzen können", freut sich Klauß über sein qualitatives Luxusproblem auf der Innenverteidiger-Position.
Dass es sich um kein quantitatives handelt, war ein Mitgrund dafür, im wichtigen Derby dennoch auf Ahoussou zu setzen. Der ist in der Conference League nämlich nicht spielberechtigt, womit Cvetkovic im Rückspiel gegen Djurgarden als unverzichtbar gilt.
Auch als vorläufiger Reservist unbedingt zu Rapid
Aber in der Bundesliga gibt es zumindest um diese Position weniger Sorgen. Auch, falls es im Sommer tatsächlich zum Abgang eines der beiden Stamm-Innenverteidiger kommen sollte.
Der gute Auftritt im Derby sollte Ahoussou jedenfalls Selbstvertrauen geben, hofft Klauß - auch, falls der 21-Jährige bis Saisonende nicht permanent zum Einsatz kommen sollte.
"Er ist ein extrem ruhiger Mensch, redet eigentlich nie. Ein super sympathischer Junge, der unbedingt zu uns wollte - obwohl er wusste, dass er wahrscheinlich wenig spielen wird. Das zeigt auch, was für ein Typ er ist, der einfach lernen will", berichtet der Coach.
Die nächsten Gelegenheiten, seine Leistung am Platz für sich sprechen zu lassen, werden für Ahoussou aber früher oder später kommen. Wenn auch nicht am Donnerstag.