Endstand
1:3
1:0, 0:3
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Rapids Bauchfleck "kann Chance sein, die Sinne zu schärfen"

Euphorie? Zuversicht? War sie da, ist sie vom WAC gebremst worden. Jetzt geht es in der Derby-Woche um die Besinnung auf Grundsätzliches.

Rapids Bauchfleck Foto: © GEPA

Rapids Frühjahr ist ein Spiel alt. Und der Blick nach oben ist mit einem Blitz zu grell geworden.

Der Blitz schlug in Form des Wolfsberger AC im Allianz Stadion ein. Die 1:3-Niederlage>>> zum Auftakt ins Pflichtspieljahr 2025 kostete Grün-Weiß nicht nur den dritten Tabellenplatz, sondern vor allem die zuversichtliche Stimmung. Vorerst einmal.

Überzeugend lief das Spiel den Großteil seiner Laufzeit nicht. Aber zumindest hatten die Gastgeber die Führung durch Louis Schaubs beste Aktion auf ihrer Seite. Aber nur bis zur 73. Minute.

Dann schlug Joker Markus Pink zu. Erstmals seit seiner Rückkehr nach Österreich.

Und in der Schlussphase auch noch Ex-Rapidler Thierno Ballo. Als wäre das nicht genug: Das zweite Pink-Tor, aufgelegt durch einen katastrophalen Einwurf von Jonas Auer.

Dann stand er, der Nuller. Und mit ihm nur mehr der vierte Tabellenplatz.

Passiert, was nicht passieren sollte

Robert Klauß machte zwei Sachen aus, die in seinen Augen zur Niederlage führten: Nicht genügend Spieler seien an ihr Leistungsvermögen gekommen. Zweitens, weil die Wachsamkeit in den Umschaltmomenten nicht gegeben war und prompt bestraft wurde. 

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

"Wir haben vorher viel darüber gesprochen und gewarnt, dass wir das verhindern und wach sein müssen. Wie wir uns verhalten wollen. Dass der Gegner da seine Stärken hat und nicht viel braucht, um ein Tor zu schießen. Genau das ist passiert und das ist sehr ärgerlich, dass wir die Ausgangssituation mit der Führung im Rücken hergeben", schlug das Verhalten seiner Mannschaft dem Deutschen auf den Magen.

Dass es in der Schlussphase mit der Niederlage noch dicker kam, als Thierno Ballo werken durfte, potenzierte diesen Ärger.

Chancen genug?

Für den Rapid-Trainer klar: Der Schlüssel zur Pleite lag im Defensivverhalten, nicht in der Offensive - auch wenn die nicht minder viel schuldig blieb. Der berüchtigte xG-Wert stützte nicht einmal den Rapid-Treffer, der schon fiel.

Und das, obwohl die Arbeit gegen tief stehende Blöcke schon im Herbst so viele Probleme bereitete und zur zentralen Baustelle der Wintervorbereitung auserkoren wurde.

"Jetzt müssen wir erstmal einen kleinen Schritt zurückgehen, Basics bearbeiten. [...] Das sind so Themen, die machen nicht immer Spaß, aber die muss man besprechen und auch trainieren."

Robert Klauß

Klauß selbst sah den Fehler gar nicht in diesem Bereich: "Ich fand schon, dass wir den Ball gut bewegt, den Gegner viel ins Laufen gebracht haben, auch in das letzte Drittel gekommen sind. Wir haben ausreichend Chancen gehabt, das Spiel zu gewinnen."

Weil die Tore aber aus Eigenfehlern fielen, sei die Chancenverwertung gar nicht sein Kritikpunkt. "Die Tore, die wir kassieren, fielen nicht, weil uns der Gegner in irgendeiner Form auskombiniert hat. Sondern weil wir im Rückwärtsgang nachlässig waren und die direkten Duelle verloren haben. Das nervt mich, dass wir das nicht hinbekommen haben."

Wieder keine frühe Entscheidung

Seine Offensivspieler waren natürlich primär mit ihrer eigenen Vorstellung unzufrieden. Stellvertretend Louis Schaub, auch wenn der mit der Bedacht eines zweifachen Hakens zumindest einmal traf.

"Es tut schon sehr weh, dass wir das 2:0 nicht machen. Es war ein großer Punkt in der Vorbereitung, zu schauen, dass wir solche Spiele frühzeitig entscheiden", so der Flügelspieler.

"Wir müssen schauen, dass wir Lösungen finden. Auch bei den Flanken schauen, dass die Box gut besetzt ist, man Druck erzeugt. Das ist uns vor allem nach dem 1:1 nicht mehr wirklich gelungen."

Zurück zum Ursprung

Fast schlimmer als der verlorene Tabellenplatz: Dass die Stimmung vor Beginn einer Derby-Woche so einen Dämpfer bekommt.

Während die Austria mit zwei gelungenen Auftritten bei Sturm Graz Selbstvertrauen dankte und einem Heimspiel entgegenblickt, muss Rapid noch einmal ans Reißbrett. Und wird in Favoriten aus bekannten Gründen keinen eigenen Support im Rücken haben.

"Wir hätten uns jetzt lieber mit anderen Themen beschäftigt. Jetzt müssen wir erstmal einen kleinen Schritt zurückgehen, Basics bearbeiten: direkte Duelle, Intensität, Laufverhalten, Rückwärtsgang, Verteidigung - das sind so Themen, die machen nicht immer Spaß, aber die muss man besprechen und auch trainieren", so Klauß.

Diese Basics würden auch im zehnten Bezirk gebraucht werden: "Daher kann das auch wieder eine Chance sein, dass wir die Sinne schärfen nach so einem Spiel." 


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