Endstand
2:1
1:1, 1:0
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Rapids Derby-Ärger: "Selbst schuld, wie es gelaufen ist"

Die Derby-Niederlage wurde als Selbstfaller verbucht. Nicht, ohne Kritik an manch Schiedsrichter-Entscheidung zu äußern.

Rapids Derby-Ärger: Foto: © GEPA

Das Wiener Derby hat eigene Gesetze. Diesmal setzte sich trotzdem die Mannschaft durch, die als Favorit ins Spiel ging.

Dabei hätte das 344. Duell für Rapid nicht mit dem 1:2 enden müssen. In der ersten Halbzeit schien ein passendes Rezept gefunden, um der vor Selbstvertrauen strotzenden Austria zu begegnen.

Nach dem Geniestreich von Mamadou Sangaré zu dessen erstem Bundesliga-Tor für die Hütteldorfer hatten die Gäste auch die Führung im Rücken. Und ein, zwei Gelegenheiten, aus denen ein zweiter Treffer hätte herausschauen können.

Tat er aber nicht. Stattdessen: Ein umstrittener Elfmeter von Jonas Auer gegen Reinhold Ranftl, der die "Veilchen" vor der Pause zurück brachte. Und ein Traum-Freistoß von Dominik Fitz, durch ausbaufähiges Zweikampfverhalten von Bendeguz Bolla auch selbst mitverschuldet.

Da stand am Ende ein selbstkritisches Fazit: "Wir sind selbst schuld daran, wie es gelaufen ist. Weil wir uns die Ausgangssituation, die wir uns erarbeitet haben, selbst mit zwei Gegentoren zunichte gemacht haben, die sehr unnötig waren. Und die Chancen nicht genutzt haben, die ausreichend waren, um das Spiel zu gewinnen. Daher in Summe ein sehr trauriger Tag für uns, weil einfach viel mehr möglich war", ärgerte sich Robert Klauß über eine selbstverschuldete Derby-Niederlage.

"Wir schenken das einfach wieder her"

In der Phase zwischen Führung und Ausgleich sah der Rapid-Trainer das Versäumnis, das Spiel komplett auf die eigene Seite zu ziehen. Durch einen Schaub-Drehschuss und einem Jansson-Hammer, den mit Dion Beljo der eigene Mann vor dem sicheren Tor klärte, waren die Chancen dafür da.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

"Wir sind in dem Moment die gefährlichere Mannschaft und schenken diese Ausgangssituation einfach wieder her", kritisierte Rapids Chefbetreuer gerade in einem Spiel, in das sehr schwer hineinzukommen war "durch die Körperlichkeit des Gegners, sehr viel Hektik, sehr viele zweite Bälle et cetera."

Sein etatmäßiger Kapitän Matthias Seidl, diesmal erst als Joker für die Schlussphase im Einsatz>>>, sah das ähnlich: "Wir hatten einige Chancen, haben über Phasen des Spiels eine gute Partie abgeliefert, und dann kassiert man zwei Standards und schaffen es nicht mehr, die Partie nochmal zu drehen."

Auch er sah von der Bank aus "am Anfang ein wildes Spiel, Bälle gehen hin und her. Die Austria hat wie immer sehr hart gespielt, hat sich dann oft fallen lassen, war vielleicht in ein paar Momenten cleverer und das war dann vielleicht auch ein Grund."

Zu viel Kritik gab Gelb

Sei es nur violette Cleverness gewesen, nur die Austria konnte aus Standards Kapital schlagen. Dass der Elfmeter nach Foul von Jonas Auer an Reinhold Ranftl einer war, der für Diskussionen sorgte, und in der zweiten Hälfte manch Strafraumaktion nicht mit einem solchen für Rapid endete, blieb nicht unkommentiert.

"Der Einzige, der heute ein bisschen Schwierigkeiten hatte, war der Schiri", ging klaußsche Kritik in Richtung Julian Weinberger. "Da waren ein paar Sachen dabei, bei denen ich mich gewundert und auch beim vierten Offiziellen nachgefragt habe."

Eine solche Strafraumaktion, bei dem ein Ziehen gegen Louis Schaub verortet wurde, handelte Klauß in weiterer Folge auch eine gelbe Karte ein. "Die Szene ist relativ klar gewesen, dass er ihn da am Hals hält. Es ist ein kurzes Halten, aber genau das Entscheidende, warum er nicht frei zum Kopfball kommt. Das muss ich als Schiedsrichter sehen."

Die Gelbe habe es dann gegeben, weil Klauß schon davor Kritik geäußert habe: "Ist auch okay, akzeptiere ich."

Ein richtungsweisendes Spiel voraus

Am Ende blieb, dass Rapid keine andere Linie des Schiedsrichters benötigt hätte, um zumindest einen Punkt aus Favoriten mitzunehmen. Der kam nicht mit. Und nun steht nach zwei Spielen im Frühjahr noch die Null.

Nächste Woche geht es wieder auswärts ran, beim LASK - das war zuletzt auch kein geliebtes Pflaster für die Wiener. Dass die Athletiker selbst nicht in Hochform agieren, kann zum eigenen Vorteil gereichen. Oder einen Fehlstart erst so richtig formen.

Denn für die Linzer wird es die Gelegenheit, Druck in Sachen Meistergruppe auszuüben. Sollte die zu wackeln beginnen, wird die Stimmung bei Rapid erst ähnlich kühl wie die Temperaturen am Derby-Tag.

Mit dem Abhaken der Niederlage gegen den Stadtrivalen werden die Tage bis zum nächsten Auftritt auch ohne derartige Blicke auf die Ausgangssituation gut genug gefüllt sein.

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