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"Haben Anspruch, zu den besten Teams Österreichs zu gehören"

Der neue Rapid-Coach hat eine klare Vision davon, wie sich Grün-Weiß unter ihm entwickeln soll. Über Ziele fürs Frühjahr und Geburtstagswünsche zu Rapids 125er.

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Am Montag startete Rapid-Coach Robert Klauß in seine erste Vorbereitung mit den Grün-Weißen. Der Deutsche gibt sich dabei, wie man ihm nach seiner Bestellung im November kennenlernte: Locker, offen und zugänglich. Er ermuntert die anwesende Journaille sogar dazu, Fragen zu stellen.

Welches Rapid wird man unter ihm im Frühjahr zu sehen bekommen? Klar ist: Der 39-Jährige wird nicht alles, was Vorgänger Zoran Barisic implementiert hat, über den Haufen werfen.

"Wir werden nicht so viel verändern, weil in der Mannschaft vieles schon drinnen steckt", erklärt Klauß. Aber es gäbe natürlich Dinge, die man verbessern wolle, "sei es im Gegenpressing und im Spiel gegen den Ball und wie wir unsere Chancen in Tore ummünzen".

 

Was man in den ersten Spielen schon von der Klauß-Handschrift gesehen hat

Nach seiner Ankunft, sei das erste, worum man sich gekümmert habe, der "Gegenpressing-Impuls" gewesen. "Das hat auch ganz gut geklappt", freut er sich. Das habe man in den drei Spielen unter seiner Leitung bereits erkennen können. "Ich musste mich vor Weihnachten auf die wesentlichen Dinge fokussieren", schildert Klauß. Nun wolle man daran weiterarbeiten, "jetzt ist einfach Zeit für Details".

Denn man habe festgestellt, dass Grün-Weiß im Spiel gegen den Ball noch weitere Chancen habe, besser zu werden. Das ist aber freilich nicht das einzige, woran er feilen will.

Im Trainingslager im türkischen Belek will Klauß auch die Standards einer Frischzellenkur unterziehen. “Da werden wir Standards offensiv als großen Schwerpunkt mit dazunehmen”, gibt er Einblick.

Die Zeit will er auch dazu nutzen, um "in Einzel- und Gruppengesprächen, Video-Sessions und Analysen gewisse Dinge zu festigen und die einzelnen Spieler besser kennenzulernen", so der 39-Jährige.

"Natürlich ist es unser Ziel, wieder ins Finale zu kommen."

Klauß über den ÖFB-Cup

Weniger träumen, mehr arbeiten

Nach der Rückkehr aus dem warmen Süden steht am 4. Februar der Pflichtspielauftakt an. Im Viertelfinale des ÖFB-Cups wartet der SKN St. Pölten.

Dem Pokal misst Klauß einen großen Wert bei. Es sei ein spannender Bewerb, betont er - und einer, der Rapid liegt. Im Vorjahr stürmten die Hütteldorfer ins Finale, wurden dort aber von Sturm Graz ausgebremst (0:2).

Auch heuer will man es wieder ins Endspiel schaffen, wie Klauß betont: "Natürlich ist es unser Ziel, wieder ins Finale zu kommen." Dennoch will er die Erwartungen nicht zu sehr in den Himmel wachsen lassen.

Zu oft träumte man bei Rapid schon von einem Titel und wurde am Ende enttäuscht. "Ich glaube, dass davon ganze viele im Verein und im Umfeld träumen. Aber wir sollten weniger träumen und schauen, dass wir unsere Aufgaben erledigen", so der Deutsche.

Von der Kälte in die Wärme: Kommende Woche entflieht Rapid den eisigen Temperaturen gen Belek.
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Das betrifft vor allem die Bundesliga, dort heißt das große Ziel Meistergruppe. Als aktuell Sechster liegt man gerade noch auf Kurs. "Dann schauen wir weiter, was realistische Zielsetzungen sind", will Klauß nicht zu weit vorausdenken.

Die Sache mit dem "Druck"

So oder so sind die Erwartungen in Hütteldorf traditionell hoch. Das weiß auch Klauß. "Der Druck ist immer da, weil wir natürlich den Anspruch haben, zu den besten Mannschaften Österreichs zu gehören", ist er sich der Umstände bewusst.

"Deshalb wollen wir dem auch gerecht werden", meint er klar. Wichtig ist ihm aber, "dass wir uns da durch Druck von Außen zu nichts verleiten lassen". Vielmehr wolle man sich intern selbst Ziele stecken. Wenn man das gut hinbekomme, dann "kommen auch die Punkte und dann kommt auch der Tabellenplatz."

Am Montag stand aber nicht nur der grün-weiße Trainingsauftakt an, sondern auch die große Geburtstagsfeier des SK Rapid, der vor 125 Jahren aus der Taufe gehoben wurde.

Einen Wunsch für seinen Klub hat auch der neue Coach: "Weitere 125 Jahre mit dieser Strahlkraft", sollen es werden, wenn es nach dem 39-Jährigen geht.

"Und natürlich wünsche ich dem Verein, dass er in naher Zukunft wieder einen Titel feiern kann", fügt er an. Womöglich ja unter seine Führung. In den nächsten Wochen wird Klauß alles daran setzen, hierfür die Basis zu legen.


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