Endstand
2:2
0:1, 2:1
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Warum Struber "sehr viel Plus" sieht

Der "Bullen"-Coach ist nach dem Schlager bei Sturm Graz nur mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Was er seinen Jungs hoch anrechnet.

Warum Struber Foto: © GEPA

Bundesliga-Spiel Nummer 37 in Folge ohne Niederlage ist für den FC Red Bull Salzburg eingefahren.

Die letzte Pleite im heimischen Oberhaus resultierte Ende Juli 2022 aus einem 1:2 beim SK Sturm Graz.

In der Neuauflage des Bundesliga-Schlagers hätte es die "Bullen" erwischen können, ein von Sturm-Coach Christian Ilzer massiv kritisierter Elfmeter rettete Salzburg jedoch einen Punkt.

Bemerkenswert an den beiden genannten Duellen: Die Startelf der Mozartstädter war im Vergleich an jeder einzelnen Position neu.

Der Drehung im Klub ist schnell

Köhn; Van der Brempt, Solet, Bernardo, Wöber; Sucic, Seiwald, Capaldo; Fernando; Sesko, Okafor - so lautete vor gut einem Jahr die Anfangsformation.

Freilich, Solet und Sucic spielten auch diesmal, wurden nach ihren Verletzungen jedoch eingewechselt. Maurits Kjaergaard kam damals von der Bank, Sekou Koita und Andreas Ulmer waren damals wie heute Joker.

"Die Drehung bei uns im Klub und speziell in der ersten Mannschaft ist natürlich schnell", erklärt Trainer Gerhard Struber - auch er ist bekanntlich neu im Vergleich zur noch von Matthias Jaissle verantworteten Vorsaison.

"Ich habe wahnsinnig viel Vertrauen in meinen Kader, in dem es vor Talent nur so sprudelt. Aus meiner Sicht ist es einfach schön, die Möglichkeit zu haben, immer wieder coole Jungs mit großer Qualität auf den Platz zu bringen. Gleichzeitig zeigen die letzten Jahre, dass karrieremäßig in unserer Mannschaft schnell viel passiert", so der 46-Jährige weiter.

Sehr viel Plus

Auch im aktuellen Kader befinden sich bekanntlich zahlreiche Akteure, die sich bald für den nächsten Schritt aufdrängen dürften und nach etwas verhaltenem Beginn auch in Graz recht bald ihr immenses Potenzial unter Beweis gestellt haben.

"Sehr viel Plus", sieht Struber auf der persönlichen Plus-Minus-Liste dieser Partie, "ich denke, dass wir das Spiel über weite Strecken im Griff gehabt haben."

Mit ihrem Positionsspiel hätten die Salzburger Sturm gezeigt, dass "wir nicht nur diesen Abnützungskampf leben, sondern sie auch bespielen wollen."

Salzburg hatte das klare Chancen-Plus, biss sich jedoch immer wieder am glänzend aufgelegten Sturm-Goalie Kjell Scherpen die Zähne aus. Zudem gab man das Spiel nach 1:0-Führung nach der Pause zwischenzeitlich aus der Hand und lief einem Rückstand hinterher.

Struber: "Das rechne ich den Jungs sehr hoch an"

"Wenn du zwei Gegentore kriegst, ist es nicht sexy. Dieser Tausendguldenschuss hat Sturm den Glauben gegeben, ins Spiel zurückzukommen", so Struber, der sein Team nach dem Traumtor von Otar Kiteishvili kurz außer Tritt sah.

Gleichzeitig habe sein Team nie den Glauben verloren, als es 1:2 hinten lag: "Das rechne ich den Jungs sehr hoch an, weil es nicht easy war, das zu drehen, aber wir haben alles in die Waagschale geworfen."

"Wenn Spielideen aufeinanderprasseln, die eine gewisse Ähnlichkeit haben, geht es halt zur Sache. Dann gibt es Momente, in denen es einmal ein bisschen härter zugeht."

Gerhard Struber

Seine junge Mannschaft habe sich nie hängen gelassen: "Ganz im Gegenteil: Wir haben immer an den Sieg geglaubt. Das ist auch die klare Erwartung in jedem Stadion in Österreich, dass wir normalerweise drei Punkte einfahren."

Letztlich war es der erste Punktverlust der Struber-Ära: "Vom Ergebnis her sind wir natürlich nicht zufrieden, aber von der Leistung her haben wir über weite Strecken einen coolen Schritt gemacht."

Hart, aber nicht unfair

Alles in allem hielt dieser Showdown der beiden derzeit besten Mannschaften Österreichs den Erwartungen stand. Beide Teams lieferten sich ein intensives Duell.

"Wenn Spielideen aufeinanderprasseln, die eine gewisse Ähnlichkeit haben, geht es halt zur Sache. Dann gibt es Momente, in denen es einmal ein bisschen härter zugeht, aber ich habe nie und nimmer etwas Unfaires erlebt", meint Struber zu den Emotionen im Match und resümiert:

"Es war teilweise ein richtig lässiges Match für die Zuseher im Stadion."

Ein wichtiger Faktor

Lässig für den Salzburg-Coach war wiederum, dass sich die Personalsituation ein wenig entschärft.

Luka Sucic durfte in der Schlussphase erstmals seit Anfang März mitmachen. Auch Oumar Solet konnte eingewechselt werden. Zudem hofft Struber auf ein Comeback von Strahinja Pavlovic im CL-Duell mit Benfica.

"Wenn sich das Verletztenfeld lichtet, wäre das ein wichtiger Faktor. Speziell mit so vielen Spielen, die auf uns zukommen, ist es wichtig, große Verfügbarkeit im Kader zu haben", unterstreicht Struber.


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