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Salzburg-Krise: Lijnders "trotzdem stolz auf Mannschaft"

Die Salzburger erfreuen sich über den Kampfgeist in Unterzahl. Dabei springt offensiv beim 0:0 gegen den GAK allerdings kaum etwas heraus.

Salzburg-Krise: Lijnders Foto: © GEPA

Salzburg-Trainer Pepijn Lijnders gestikuliert in der 79. Minute wild: Schiedsrichter Julian Wienberger lässt sich das nicht gefallen, schickt den Niederländer mit Gelb und direkt darauf Gelb-Rot vom Platz. Sein Ärger dürfte nicht nur Weinbergers Entscheidungen gelten, sondern auch dem Spielstand von 0:0 gegen den sieglosen GAK, der sich in weiterer Folge nicht ändert (Spielbericht >>>).

"Ich habe nichts gegen den Schiedsrichter gesagt", zeigt sich Pepijn Lijnders bei "Sky" über seinen Ausschluss verwundert. Er habe lediglich versucht, Leidenschaft hineinzubringen.

Salzburg "deutlich zu langsam"

Zuvor kam seine Mannschaft kaum zu Möglichkeiten. Schuld an der schwierigen Aufgabe ist auch die Spielanlage des GAK, die Grazer überließen den "Bullen" das Spielgerät. Der Vizemeister, dessen Stärke das Pressing ist, wusste damit wenig anzufangen.

"Wir haben in der ersten Halbzeit deutlich zu langsam gespielt. Wir haben immer wieder den freien Mann nicht gefunden", meint Lijnders. Ähnlich sieht es sein Kapitän Alexander Schlager: "Aus dem Ballbesitz, den wir haben, müssen wir direkter und mit mehr Zug zum Tor uns bessere Torchancen herausspielen."

Die Aufgabe erschwerte eine Rote Karte, die der 17-jährige Startelf-Debütant Joane Gadou kurz vor der Pause sah.

Kaum Chancen für Salzburg

"In der Pause haben wir gesagt, wir versuchen trotzdem alles. Wir wollten den Fans zeigen, wie sehr wir den Sieg wollen", gibt Lijnders zu Wort. Und tatsächlich schaffte es Salzburg in Unterzahl, das Spiel immer mehr in die Grazer Hälfte zu verlagern. "Ich hatte das Gefühl, wir waren nach der Roten Karte direkter zum Tor", meint Schlager.

Chancen springen dabei allerdings kaum heraus. "Wir haben viel versucht, aber wenige Möglichkeiten vorgefunden", sagt Lijnders.

Der GAK auf der anderen Seite kommt in der 82. Minute zur Doppelgroßchance durch Zaizen und Italiano, Innenverteidiger Kamil Piatkowski klärt den Ball jeweils kurz vor der Linie.

"Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft. Vielleicht macht der Punkt irgendeinen Sinn."

Pepijn Lijnders

"Ich habe ihm gesagt, dass der Punkt ihm gehört. Kamil hat mit allem, was er hat, versucht, das Tor zu verteidigen", meint Salzburg-Goalie Alexander Schlager.

Lijnders "trotzdem stolz"

Der ÖFB-Goalie spricht nach Spielschluss von "gemischten Gefühlen". "Am Ende des Tages spielen wir mehr als eine Hälfte mit einem Mann weniger, nehmen einen Punkt und können auch irgendwie zufrieden sein", so Schlager. 

Mit dem Kampfgeist im zweiten Durchgang in Unterzahl kann man in der Mozartstadt gut leben. Mads Bidstrup betont: "Wir haben gut gekämpft. Es war ein guter Punkt heute, aber natürlich müssen wir mehr machen."

Auch Lijnders zeigt sich aufgrund des Spiels nicht völlig unzufrieden. "Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft. Vielleicht macht der Punkt irgendeinen Sinn", sagt der Salzburg-Coach aufgrund der kämpferischen Leistung in Unterzahl.

Schlager: "Geben weiter Gas"

Der Rückstand auf Spitzenreiter Sturm Graz, der gegen Rapid ebenso nur einen Punkt holt (Spielbericht >>>), beträgt weiterhin acht Punkte. Salzburg hat mit den Nachholspielen gegen Hartberg und Klagenfurt allerdings noch zwei Partien in der Hinterhand. 

"Wir geben weiter Gas", versichert Alexander Schlager. Ein Trainerwechsel soll noch kein Thema sein. Geschäftsführer Stephan Reiter stärkte Lijnders vor der Partie den Rücken (hier nachlesen >>>).

GAK trauert Sieg hinterher

Der GAK hingegen trauert dem ersten Saisonsieg weiter hinterher. "Kurz nach der Partie ist es eher die Enttäuschung. Wenn du so viele Chancen kriegst, musst du einen machen", meint Michael Lang. Christian Lichtenberger hält fest: "Wir haben uns leider nicht belohnt."

Cheftrainer Rene Poms darf mit Punktgewinnen gegen Rapid und Salzburg seit seiner Übernahme aber zufrieden sein. "Wir sind auf einem guten Weg. Jetzt wird es Zeit, dass wir den ersten Dreier schreiben. Der Kern der Mannschaft ist sehr, sehr gut. Sie setze alles um, was ich ihnen vorgebe." In der kommenden Woche wartet mit der WSG Tirol ein Gegner im Abstiegskampf. Dort ist eine andere Spielphase gefragt.

"Jetzt kommt die Phase, wo das Spiel mit dem Ball gefragt ist. Dann werden wir Tore machen", gibt sich Poms optimistisch.




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