Endstand
0:2
0:1, 0:1
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Salzburgs Wandel: "Die Teamchemie ist wieder voll da"

Am Rasen präsentiert sich der langjährige Liga-Krösus wieder als Einheit. Coach Thomas Letsch sieht die Basis, um Spiele zu gewinnen, in der Defensive.

Salzburgs Wandel: Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hat seine Titelambitionen zum Auftakt der Bundesliga-Meistergruppe untermauert.

Im halbleeren Allianz Stadion wurde der SK Rapid mit 2:0 bezwungen, der Rückstand auf Neo-Tabellenführer Austria Wien beträgt vier Zähler. Es war der erste Sieg gegen die Hütteldorfer seit Dezember 2023, außerdem sind die Mozartstädter nun seit elf Bundesliga-Spielen ungeschlagen.

Trainer Thomas Letsch war mit der Leistung seines Teams zufrieden. "Wir haben insgesamt ein sehr gutes Spiel hingelegt. Wir haben über 90 Minuten das Spiel aus meiner Sicht mit Ball kontrolliert, gegen den Ball hatten wir in Phasen der ersten Halbzeit kleine Probleme, aber insgesamt sehr wenig zugelassen und umgekehrt unsere Chancen genutzt."

Erst die Raute brachte den gewünschten Effekt

Das Duell mit den Grün-Weißen verlief insbesondere in der ersten Halbzeit lange auf Augenhöhe, der Führungstreffer durch Yorbe Vertessen löste den Knoten (37.).

Bis dorthin "hat uns Rapid gegen den Ball schon vor Aufgaben gestellt, vor allem wenn wir sie auf eine Seite gebracht haben und sie auf die andere Seite verlagern konnten", analysierte Letsch. Die Umstellung auf ein flaches 4-4-2 im Laufe von Hälfte eins "funktionierte überhaupt nicht."

Erst die Rückkehr zur Raute nach der Pause brachte den gewünschten Effekt, dazu legte Vertessen in der 48. Spielminute das 2:0 nach. "Das hat sehr gut funktioniert, wir waren schärfer, mehr am Agieren und mussten nicht reagieren", erklärte der Salzburg-Coach.

Die Abstände im Mittelfeld wurden geringer, Rapid hatte nur mehr wenig Raum für schnelle Kombinationen und verzeichnete viele Ballverluste. Letsch meinte: "Wenn du eng zusammen bist, ist es für Rapid schwierig, Lösungen zu finden. In der Phase müssen wir die Umschaltmöglichkeiten besser nutzen, dann sind wir noch entspannter."

Die Mannschaft ist wieder eine Einheit

Bis tief in die zweite Halbzeit gab Rapid keinen einzigen Schuss aufs Tor von Janis Blaswich, der den kurzfristig verletzten Alexander Schlager solide vertrat, ab. Der deutsche Keeper wurde nur bei einem Kopfball von Ercan Kara in der neunten Minute der Nachspielzeit ernsthaft geprüft.

"Jeder kämpft für jeden auf dem Platz, das sieht man auch von außen ganz gut. Die Teamchemie ist wieder voll da."

Leandro Morgalla

Seit Letsch im Winter Trainerzepter übernahm, haben die Mozartstädter in sieben Liga-Spielen erst drei Gegentore kassiert. Das liegt unter anderem daran, weil die Mannschaft wieder sichtbar eine Einheit ist.

"Jeder kämpft für jeden auf dem Platz, das sieht man auch von außen ganz gut. Die Teamchemie ist wieder voll da", beschrieb Rechtsverteidiger Leandro Morgalla den "Knackpunkt, warum es jetzt so gut läuft."

Der Deutsche (20) ist ein Teil der blutjungen Abwehrkette, die neben ihm Samson Baidoo (20), Joane Gadou (18) und Aleksa Terzic (25) umfasst. Das Durchschnittsalter des Quartetts beträgt 20,75 Jahre. "Wir haben schon eine sehr junge Verteidigung", gab Morgalla zu.

"Aber wir kommunizieren gut und versuchen, zu viert gemeinsam mit dem Goalie den Laden dicht zu machen."

Defensive ist die Basis zum Erfolg

Letsch wusste nach seinem Amtsantritt, dass es nicht so wie im Herbst weitergehen könnte, als Salzburg in vielen Spielen defensiv alles andere als sattelfest war.

"Auf Dauer wirst du keinen Erfolg haben, wenn du viele Gegentore erhältst bzw. viele Chancen zulässt. Es geht darum, als Mannschaft gut zu verteidigen. Wir haben viel mit dem Thema gegen den Ball gearbeitet, wie wir hoch pressen, wie wir tiefer pressen und wie wir es einfach enger gestalten können", erklärte er.

Der 56-Jährige war glücklich, dass man gegen Rapid wenig zugelassen habe. Das sei ein Verdienst der gesamten Mannschaft, die sehr gut gearbeitet habe. Der ehemalige Austria-Trainer führte ein Beispiel dafür an: "Petar Ratkov kommt rein, sprintet nach hinten und klaut einem Sechser von Rapid den Ball. Das sind die Dinge, die es ausmachen."

Die Basis, um Spiele zu gewinnen, sei die Defensive. "Wir haben wieder zu Null gespielt, auch mal zwei Tore gemacht. Es war eine sehr reife und vor allem mannschaftlich geschlossene Leistung, so kann es weitergehen."

Sieg bei Rapid "kann schon ein Boost sein"

Auf die Roten Bullen warten nun zwei Heimspiele gegen den FC Blau-Weiß Linz (6. April) und den amtierenden Champion Sturm Graz (13. April).

"Es wird ein spannender Kampf bis zum Schluss, die Tabelle wird sich von Woche zu Woche verändern. Umso wichtiger ist es, gar nicht darauf zu schauen, sondern seinen Job zu machen."

Thomas Letsch

Der Sieg im Allianz Stadion, auch wenn dieses aufgrund von Sektorsperren halbleer war, "kann schon ein Boost sein", so Letsch. "Wir haben zehn schwere Spiele, es sind sechs Mannschaften in dieser Meistergruppe, die alle zurecht hier sind und eine hohe Qualität haben."

Der Salzburg-Coach warnte davor, zu viel auf die Tabelle zu schauen. "Es wird ein spannender Kampf bis zum Schluss, die Tabelle wird sich von Woche zu Woche verändern. Umso wichtiger ist es, gar nicht darauf zu schauen, sondern seinen Job zu machen."

Für Morgalla war das Ziel für die nächsten Wochen jedenfalls klar: "Wir wollen alle Spiele gewinnen, dann schauen wir, was am Ende rauskommt."

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