Was macht eigentlich Giacomo Vrioni?
Während mit Karim Adeyemi einer der beiden amtierenden Torschützenkönige der österreichischen Bundesliga mit Dortmund um den deutschen Meistertitel kämpft, kommt der frühere Goalgetter der WSG Tirol langsam in der MLS an.
Nach eher holprigem Start bei Neo-Arbeitgeber New England Revolution mit nur einem Tor im Herbst, hat der Italo-Albaner in dieser Saison nach acht Spielen bereits drei Tore am Konto - zuletzt gelang ein Doppelpack gegen Kansas City.
Wer krönt sich zum Nachfolger von Adeyemi und Vrioni?
Es ist ein durchaus spannendes Rennen mit einem klaren Favoriten und interessanten Herausforderern, das sich die besten Torjäger der Bundesliga derzeit liefern.
Es wird einen erstmaligen "Sieger" geben
Fest steht: Da mit Ausnahme des in dieser Spielzeit chancenlosen Jakob Jantscher kein Gewinner früherer Jahre mehr im heimischen Oberhaus kickt, wird sich einer der Kandidaten jedenfalls erstmals zum Bundesliga-Schützenkönig krönen.
Außerdem nicht mehr im Rennen ist mit Markus Pink der aktuell immer noch Zweitplatzierte der Schützenliste, der 16-fache Saisontorschütze für Austria Klagenfurt kickt inzwischen in China für Shanghai Port.
Bevor wir uns den verbliebenen Kandidaten widmen, werfen wir in folgender LAOLA1-Zeitreise jedoch einen Blick zurück auf alle Torschützenkönige seit 1993 - es ist eine Ansammlung von Legenden:
Legenden, Legenden, Legenden! Alle Schützenkönige seit 1993
GUIDO BURGSTALLER - 17 Tore
SK Rapid Wien
Tore im Frühjahr: 7
Tore in der Meistergruppe: 4
Zumindest auf individueller Ebene hat Rapid in dieser Saison noch eine echt gute Titel-Chance. Guido Burgstaller geht mit drei Toren Vorsprung und somit als Topfavorit auf den Schützentitel ins Saison-Finish.
Der Kärntner wird gerne als grün-weiße "Lebensversicherung" bezeichnet, wenngleich die Hütteldorfer in den vergangenen Wochen trotz seiner konstanten Treffer gar nicht mal so oft gewonnen haben. Alleine in der Meistergruppe hat Burgstaller in jedem Spiel, an dem er teilnehmen durfte (Gelbsperre gegen den LASK), auch getroffen.
Rettet der 34-Jährige seinen Vorsprung über die Ziellinie, wäre er Rapids erster Torschützenkönig seit Steffen Hofmann in der Saison 2009/10. Für Burgstaller selbst wäre es die erste individuelle Errungenschaft dieser Art.
BENJAMIN SESKO - 14 Tore
FC Red Bull Salzburg
Tore im Frühjahr: 9
Tore in der Meistergruppe: 4
Der letzte Eindruck bleibt, heißt es, und so gesehen ist Sesko auf dem besten Wege, dass er ein guter wird. Denn sein Herbst war mit gerade einmal fünf Treffern nicht gerade Schützenkönig-würdig. Auch in der Champions League gelang kein einziger Scorer-Punkt.
Vielleicht war der anstehende Trennungs-Schmerz zu groß - inzwischen sollte jedoch jedem klar sein, warum sich RB Leipzig schon früh in der Saison für Sommer 2023 die heiße Stürmer-Aktie gesichert hat.
In den vergangenen Wochen kam der nach wie vor erst 19-Jährige beginnend mit seinem Hattrick binnen sieben Minuten gegen Rapid so richtig in Fahrt. Sein herrlicher Treffer bei Sturm war im diesmal etwas intensiveren Titelkampf ein ganz wichtiger.
HARIS TABAKOVIC - 14 Tore
FK Austria Wien
Tore im Frühjahr: 12
Tore in der Meistergruppe: 5
In irgendeinen Zaubertrank muss Tabakovic in der Winterpause gefallen sein. Oder zumindest darf man attestieren, dass Neo-Coach Michael Wimmer mit einer adaptierten Spielweise das richtige "Elixier" gefunden hat.
Zwölf Tore hat der Schweizer im Frühjahr bereits zu Buche stehen, der Trend ist jedenfalls a guater Friend. Nachdem er angesichts von lediglich zwei Herbst-Toren bereits als Flop galt, hat der 28-Jährige lediglich in drei Frühjahrs-Matches nicht angeschrieben - ein Mal davon konnte er Gelb-Rot-gesperrt nicht.
Tabakovic kennt sich beim Thema Torschützenkönig aus, schließlich ist er der amtierende Titelträger der Admiral 2. Liga - mit 27 Toren führte er Austria Lustenau zum Aufstieg.
Gute Nachricht: Mit Sturm und Rapid warten nun jene Kontrahenten, gegen die er die Hälfte seiner Frühjahrs-Tore erzielt hat.
KEITO NAKAMURA - 13 Tore
LASK
Tore im Frühjahr: 5
Tore in der Meistergruppe: 2
Warum nicht? Schon klar, meistens holen klassische Striker den Titel des Torschützenkönigs, Nakamuras Konkurrenten fallen auch allesamt in diese Kategorie.
Aber des Japaners Treffsicherheit in dieser Saison ist um nichts weniger beeindruckend. Der Linksaußen der Linzer wird auch nicht umsonst sehr konkret mit einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht.
Was dem LASK-Star im Vergleich zu seinen Kontrahenten fehlt, ist die eine oder andere Partie, in der er mehrmals genetzt hat - es sind tatsächlich 13 verschiedene Matches, auf die sich seine 13 Tore verteilen. Will der 22-Jährige noch Torschützenkönig werden, wäre jetzt kein schlechter Zeitpunkt, zumindest einmal einen Doppelpack einzustreuen.
TAI BARIBO - 13 Tore
Wolfsberger AC
Tore im Frühjahr: 6
Tore in der Qualifikationsgruppe: 1
Als einziger Kandidat hat der WAC-Goalgetter den Vorteil, in der Qualifikationsgruppe am Start zu sein. Aber ist es wirklich ein Vorteil?
Bislang kann der israelische Teamspieler diese Theorie in der Praxis nicht bestätigen. Seit der Teilung der Meisterschaft hat der 25-Jährige erst ein Mal getroffen.
Anfang März war Baribo noch einer der Topfavoriten auf den Schützentitel, inzwischen sind andere an ihm vorbeigezogen. Aber noch sind genügend Matches, um selbst groß aufzuspielen. In der Theorie wären seine Gegner in der Qualifikationsgruppe ja...
Was glaubst du, wer wird sich am Ende durchsetzen?
Ganz von ungefähr kommt die Option "Anderer" in dieser Abstimmung nicht, wenn man sich die "Best of the Rest" anschaut, auch wenn der Rückstand auf Burgstaller schon erheblich ist.
Mit elf Treffern lauern die beiden LASK-Spieler Robert Zulj und Marin Ljubicic. Zulj hat mit vier Toren in den vergangenen zwei Spielen einen Sprung gemacht. Konserviert er diese Topform, könnte er sehr wohl noch einen Angriff starten.
Ljubicic wiederum wurde nach sechs Toren in den ersten drei Saison-Spielen bereits als heißer Kandidat auf die Torjäger-Krone gefeiert. Seither ist der Kroate zwar ein wenig abgekühlt, aber wer weiß.
Ebenfalls zweistellig gescort hat bislang Atdhe Nuhiu mit exakt zehn Toren. Wobei der Altach-Routinier im Abstgiegskampf schon ordentlich zünden müsste, um noch ganz vorne einzugreifen.