Sieben Jahre lang spielte Richard Strebinger bei Rapid, zu Beginn des Jahres folgte dann der Abschied.
Den Torhüter zog es nach Polen zu Legia Warschau, wo er seinen Vertrag nach gerade einmal vier Monaten aber wieder auflöste. Seither ist Strebinger vereinslos.
Bei "Talk und Tore" auf "Sky" blickt der 29-Jährige auf seinen Rapid-Abschied zurück. Bei den Hütteldorfern verlor er wegen einer langwierigen Schulterverletzung seinen Stammplatz, dann trennten sich die Wege.
Zwar sei Rapid für ihn mehr als nur ein Arbeitgeber gewesen, aber "da merkt man dann schon, dass der Fußball ein Geschäft ist. Es ist einfach so entschieden worden, dass es die Chance nicht geben wird, was aber auch ok ist. Da bin ich auch keinem böse. So ist das Geschäft, ich bin nicht der Entscheidungsträger, das ist der Trainer und der hat sich anders entschieden", blickt Strebinger ohne Groll zurück.
"Ich bin generell ein Mensch, der nie jemandem lange böse ist. Im Leben geht es immer weiter, genauso im Fußball auch. So habe ich auch die Reise nach Warschau antreten können, die persönlich eine coole Herausforderung und Erfahrung war. Sportlich habe ich auch einige richtig coole Spiele machen können", so der Goalie.
Aber: "Im Nachhinein wäre ich jetzt natürlich noch immer gerne bei Rapid und würde jetzt Conference League spielen. Aber es ist so, wie es gekommen ist. Wenn im Leben eine Tür zugeht, geht eine neue auf und genau so wird es weitergehen."
Die Gründe für das frühe Aus in Warschau
Dass die Tür bei Legia Warschau nach so kurzer Zeit wieder zuging hatte auch private Gründe. Der Familienvater übersiedelte im Februar ablösefrei von Hütteldorf nach Polen, wo er in sechs von 14 möglichen Pflichtspielen zum Einsatz kam, die letzten drei Liga-Spiele stand er jedoch nicht mehr im Kader. Anfang Juni folgte die Vertragsauflösung.
"Ich hatte das Gefühl, dass es nicht das Optimale ist. Das wichtigste ist, dass es der Familie gut geht und vor allem den Kindern. Wenn man sich nicht wohl fühlt - und das ist für mich ausschlaggebend, damit ich gute Leistungen am Platz bringen kann - wird es auch langfristig keine erfolgreiche Geschichte. So habe ich den Verein dann um die Vertragsauflösung gebeten."
Seither hat sich noch kein neuer Klub für den Goalie gefunden. Seine aktuelle Situation versucht Strebinger gelassen zu nehmen.
Strebinger derzeit vereinslos, aber gelassen
"Am Anfang habe ich es sehr genossen und genieße es noch immer, dass ich mehr Zeit für die Kinder habe. In meinem Fall ist es vielleicht einfacher als für andere. Ich habe eine Familie mit Kindern, wo immer was zu tun ist, und ich bin generell bissl sportnarrisch. Ich kann mich sehr einfach fit halten, ohne dass es für mich eine mentale Herausforderung ist. Ich denke, dass Gelassenheit immer das Richtige ist."
Als Beispiel nennt Strebinger eine Situation in der Vergangenheit bei Rapid, als ihm nahegelegt wurde, den Verein zu verlassen. Dreieinhalb Monate später wurde unter dem damaligen Sportdirektor Fredy Bickel sein Vertrag dann doch um vier Jahre verlängert.
"Es geht oft sehr schnell im Fußball. Deswegen habe ich das Glück, dass ich schon einiges erlebt habe und die nötige Gelassenheit für diese Situation mitbringen kann", sagt Strebinger.