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Ried-Coach Heinle: "Haben spannende Kader-Themen"

Ried-Coach Heinle rechnet mit Abgängen und pocht auf Verstärkungen.

Ried-Coach Heinle: Foto: © GEPA

Nach dem Stress im Abstiegskampf wird sich Ried-Trainer Christian Heinle im Urlaub auf Kreta erholen, bevor er erstmals eine Vorbereitung bei den Innviertlern leiten wird.

Davor stehen jedoch noch entscheidende Arbeitstage im Hinblick auf die kommende Saison an.

"Wir haben ganz spannende Kader-Themen, weil wir vieles auf Eis gelegt haben. Denn viele haben natürlich abgewartet, in welcher Liga wir sind. Montag und Dienstag werden wir Gespräch über Gespräch führen", erklärt Heinle nach dem geschafften Klassenerhalt.

Ob beispielsweise Samuel Sahin-Radlinger, der eine Thema bei Austria Wien sein soll (<<<Das sagt der Ried-Goalie dazu), Ante Bajic oder Dorgeles Nene - aus dem bestehenden Kader stehen durchaus Abgänge im Raum.

Salzburg ist am Zug

Vor allem bei Nene sind die Oberösterreicher nur Passagier.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Der Stürmer aus Mali ist eine Leihgabe des FC Red Bull Salzburg. "Die Entscheidung liegt nicht bei uns", unterstreicht Heinle und hofft gleichzeitig auf ein weiteres Engagement der Offensivkraft:

"Uns würde er auf jeden Fall weiterhelfen. Er ist ein super Bursche, wir haben ein tolles Auskommen, wir können ihn entwickeln. Aber wenn Salzburg der Meinung ist, sie holen ihn zurück, dann ist es so."

Alles probieren, um Bajic zu halten

Heinle ist seit Mitte April (wieder) Chefcoach
Foto: © GEPA

Der eine oder andere Akteur habe trotz des Zitterns bis zum Schluss eine gute Saison gespielt, was das Interesse von Vereinen mit mehr Potenzial wecken würde.

Als ein Beispiel sieht Heinle Ante Bajic: "Wenn ein offensiver Mittelfeldakteur neun Tore schießt, wird der eine oder andere Große dahinter sein. Aber wir werden alles probieren, damit wir ihn halten."

Wie Sahin-Radlinger (bis 2023) steht auch Bajic weiter unter Vertrag, der 26-Jährige ist bis 2024 gebunden.

Perspektiven für Chabbi

Ebenfalls noch ein Arbeitspapier für die kommende Spielzeit besitzt Seifedin Chabbi. Nach sechs Toren im Herbst bremste den Torjäger im Frühjahr eine Ellenbogenverletzung. Zuletzt stellte sich der 28-Jährige mit Kurzeinsätzen hinten an, ehe er beim 1:1 in Hartberg den so wichtigen Ausgleich erzielt hat.

"Wir wissen, wo es hapert. Dass wir uns punktuell verstärken müssen, ist allen im Verein bewusst."

Christian Heinle

"Ich weiß, wo das Tor steht", erinnert Chabbi nach dem Match. Auch Heinle weiß, dass Chabbi dies weiß.

Als "extrem professionell" beschreibt der Coach das Verhalten des Stürmers in den vergangenen Wochen, in denen er "sein Ego komplett hinten angestellt" habe.

Für 2022/23 möchte der Trainer seinem Schützling wieder mehr Perspektiven bieten: "Ein Stürmer, der viele Tore schießt, sitzt ungern auf der Bank. 'Seif' weiß, dass immer nach Leistung entschieden wird. Nur muss er die Chance kriegen, dass er Leistung bringen kann. Und diese Chance muss ich ihm bieten, das ist mir völlig bewusst."

Und noch ein weiterer Abgang scheint möglich. Die "OÖN" bringen Assistkönig Stefan Nutz mit dem WAC in Verbindung.

Punktuelle Verstärkungen müssen her

Neben den bestehenden Akteuren gilt es für die Rieder Macher natürlich auch, sich um potenzielle Neuzugänge zu bemühen. Denn die Frage, ob die Qualität im Kader für die Ansprüche reicht, ist nicht unberechtigt.

"Ich glaube, dass wir Themen haben", meint Heinle, "meine ehrliche Meinung ist, dass der Kader okay ist, denn wir waren im Grunddurchgang ja nicht umsonst bis zum letzten Spieltag dabei. Aber punktuell müssen wir ganz sicher etwas tun."

Forderungen müsse er diesbezüglich keine stellen, denn dies würde auch den sportlichen Leitern Wolfgang Fiala und Thomas Reifeltshammer bewusst sein: "Wir wissen, wo es hapert. Dass wir uns punktuell verstärken müssen, ist allen im Verein bewusst."

Ibertsberger und sein Interview

Dass in Ried nach einer turbulenten Spielzeit Kontinuität am Trainer-Sektor einkehrt, ist dem aktuellen Amtsinhaber logischerweise ein Anliegen. Seiner Meinung nach sei dies auch das Ziel der Verantwortlichen:

"Wir haben lauter Leute, die aus der Wirtschaft kommen, im Vorstand. Die wissen alle, wie Unternehmen laufen. Ich glaube schon, dass sie grundsätzlich Kontinuität beim Trainer-Posten haben wollen. Sie haben evaluiert, wie einzelne Entscheidungen zustandegekommen sind. In Summe weiß jeder, dass es gut für den Verein wäre, wenn wir in Ruhe arbeiten können."

Für etwas Unruhe sorgte diesbezüglich, dass sich Vorgänger Robert Ibertsberger ausgerechnet vier Tage vor dem Showdown im Abstiegs-Krimi ausführlich öffentlich zu Wort meldete - einen Seitenhieb gegen Heinle inklusive.

Der wiederum beißt sich darauf angesprochen spürbar auf die Zunge: "Jeder, der ein bisschen mit Ried zu tun hat, kennt gewisse Themen. Für das Trainer-Team und mich war wichtig, dass wir unsere Arbeit machen. Auch als Robert da war, haben wir alles, was er vorgegeben hat, zu 100 Prozent umgesetzt. Dass er unter der Woche ein Interview gibt, hat er für sich entschieden."

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