Endstand
1:0
0:0, 1:0
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Klauß' erste kleine Ideen für das Rapid-Spiel

Kleine Inputs sollten den Dosenöffner gegen Blau-Weiß Linz bereitstellen. Wo diese eingebracht wurden:

Klauß' erste kleine Ideen für das Rapid-Spiel Foto: © GEPA

Wer einen runderneuerten SK Rapid schon nach sieben Tagen mit Robert Klauß als Trainer erwartete, hatte die falsche Herangehensweise.

Allzu viel wert sind die ersten Eindrücke aus dem 1:0-Sieg gegen Blau-Weiß Linz dahingehend nicht, zumal das Ergebnis im Vordergrund stand und Rapid um die Balance zwischen Offensive und Defensive bemüht war>>>, sehr dosiertes Risiko gehen wollte.

Aber gerade diese ergebniseffiziente Herangehensweise gegen Mannschaften, die sehr tief stehen und auf ihre Chancen lauern, war in der Vergangenheit öfter ein Stolperstein.

Dahingehend vermittelte der erste Auftritt unter dem Deutschen zumindest eine grundlegende Neuigkeit: Dass sich nur in sehr wenigen Situationen das Gefühl einstellte, die Sache könnte aus Sicht Rapids doch danebengehen.

Offensichtliche Stärken betont

In der Startaufstellung gab es vier Änderungen: Die Doppel-Sechs mit Nikolas Sattlberger und Lukas Grgic anstelle von Moritz Oswald und Roman Kerschbaum, dazu die linke Verteidigungsseite mit Jonas Auer und Maximilian Hofmann statt Martin Moormann und Michael Sollbauer.

Zudem musste Fally Mayulu auf der Tribüne statt auf der Bank Platz nehmen - der Franzose hatte Klauß in den ersten Trainingstagen im Vergleich zu seiner Konkurrenz nicht überzeugt, wie der neue Übungsleiter vor dem Spiel begründete.

Auf dem Platz konnten vereinzelte Ideen beobachtet werden, die Klauß in der Kürze der Zeit einbringen konnte - und die er nach dem Spiel auch selbst erläuterte.

"Wir wollten die Außenverteidiger etwas eingerückt lassen, damit wir den Gegner herauslocken, auf dem Flügel eine Überzahl herstellen und mit Grüll und Kühn ins Eins-gegen-Eins kommen, das sind ihre Stärken", so der Rapid-Trainer.

Blau-Weiß spielte nicht mit

"Er hat einen Plan, wie wir uns positionieren sollen. Er gibt Kühni und mir das Vertrauen, dass wir viel ins Eins-gegen-Eins gehen sollen, weil es unsere Stärke ist."

Marco Grüll

Der Gegner habe sich damit aber nicht locken lassen, was eine zähe erste Hälfte zur Folge hatte. Als Anpassung in der Pause bekam Grgic mehr Freiheit nach vorne, um das Risiko etwas höher zu dosieren und Überzahl in der entscheidenden Zone zu erzeugen.

Mit ein wenig Verzögerung fruchtete die Idee dann, Grüll fand die Zeit, in die Mitte zu gehen und mit etwas Abfälschungsglück für den Entscheidungstreffer zu sorgen.

Danach setzte bald die Müdigkeit ein, nachdem der Beton des Gegners eine Stunde lang bearbeitet werden musste. In den letzten 15 Minuten wurde in den Verwaltungsmodus geschaltet. Spiel gewonnen, Einstand geglückt. Das war das entscheidende.

Erste Stellschrauben festigen, statt weitere anzugehen

Dass die erste Halbzeit auch von Ungenauigkeiten geprägt war, wird Klauß in den nächsten Tagen beschäftigen: "Wir hatten zu wenig Passtempo, kamen zu wenig ins letzte Drittel, spielten zu viel in die Breite. Wir müssen die Dinge im offensiven Drittel deutlich verbessern, das wissen wir auch."

Am Ende einer intensiven Woche, in der schon viel angesprochen wurde, war der Heimsieg für die Stimmung aber der wichtige Aspekt: "Es ging noch nicht so sehr um die Art und Weise. Es wäre schön gewesen, besser Fußball zu spielen. Aber wir haben wenig zugelassen, war wichtig, dass auch mal ein Tor reicht, um zu gewinnen. Alles weitere werden wir die nächsten Wochen sehen."

Beobachter werden auch gegen die WSG Tirol am Samstag keinen Überfluss an neuen Eindrücken abholen können: "Wir haben eine kurze Woche, sogar zwei Trainingstage weniger als in der ersten. Daher wird es kaum neue Sachen dazu geben, eher wird das von letzter Woche gefestigt."

Klauß will das Team "physisch gut auf den Gegner einstellen, damit wir frisch, bereit und motiviert für das nächste Spiel sind. Das ist der Fahrplan für die nächsten Wochen, alles weitere ab Januar im Trainingslager."

Vertrauen in Grülls Stärken

Und die Spieler selbst? Sind nach den ersten Arbeitstagen mit dem Deutschen vor allem von den menschlichen Qualitäten des 38-Jährigen überzeugt.

"Er ist ein sehr zielstrebiger Trainer, menschlich schwer in Ordnung. Mehr gibt es noch nicht zu sagen. Aber der erste Eindruck ist ein sehr guter", meinte Goldtorschütze Grüll, an dessen Selbstvertrauen Klauß auch appellierte.

"Er hat einen Plan, wie wir uns positionieren sollen. Er gibt Kühni und mir das Vertrauen, dass wir viel ins Eins-gegen-Eins gehen sollen, weil es unsere Stärke ist. Das war davor nicht anders, aber es ist wichtig, dass dir der Trainer dieses Vertrauen gibt."

Auch Matthias Seidl hatte Gutes zu berichten: "Sehr positiv. Ein cooler Typ, der als Trainer ein richtig guter ist. Schauen wir mal, was sich die nächsten Wochen so entwickelt."


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