Die Schlussphase beim 1:1 zwischen dem SCR Altach und der Wiener Austria zum Auftakt der Qualifikationsgruppe in der ADMIRAL Bundesliga wurde hitzig.
Nicht nur aufgrund des Ausgleichs durch David Gugganig tief in der Nachspielzeit. Joachim Standfest passte der Zeitpunkt des Schlusspfiffs nicht, er ging auf Schiedsrichter Markus Hameter zu - und wurde von diesem prompt mit einer Roten Karte bedacht.
"Ich bin hin und habe gefragt, warum er den Freistoß nicht mehr ausführen lässt und er hat mir die Rote Karte gegeben. Da war ich selbst überrascht", so Standfest bei "Sky".
"Ich habe mich nicht daneben benommen, ich habe nichts Schlimmes gesagt. Der Michi Wimmer ist neben mir gestanden, ich kann ihn als Zeugen anführen", erklärte der Altach-Coach.
Die "Zeugenaussage": "Wenn man das Spiel erlebt, in dem in der 95. Minute so ein Tor fällt und es dann nochmal so eine Freistoß-Situation gibt – da muss man vielleicht das Gespür für den Trainer haben, der da draußen mit Bluthochdruck rumläuft und für seine Mannschaft fightet. Da muss man vielleicht ein Auge zudrücken. Es ist ja nicht einmal ein Wort gefallen, wo ich sage: Jetzt gibt’s eine Karte. Ich finde es nicht in Ordnung, weil er jetzt ja auch der Mannschaft fehlt", bestätigt Austria-Trainer Wimmer die Zurückhaltung des Gegenübers.
Hameter: "Mit mir kann man immer reden"
Spielleiter Markus Hameter schilderte seine Sicht der Dinge ebenfalls: "Der Betreuer Joachim Standfest betritt das Spielfeld und schreit mich aus nächster Nähe an, warum ich das Spiel abpfeife, wobei eigentlich ganz klar ist, dass die Zeit abgelaufen war. Der Grund für das Zuwarten war, dass die Foul-Situation im Mittelfeldbereich vom Video-Schiedsrichter gecheckt wurde. Schon im Rahmen der Situation habe ich mitgeteilt, dass ich das Spiel abpfeifen werde, da die Spielzeit abgelaufen war."
In diesem Fall sei also die Linie, die von der UEFA und ÖFB-Schiedsrichterchef Viktor Kassai vor der Saison vorgegeben worden war, umgesetzt worden. Das Gespräch mit dem Schiedsrichter dürfe man selbstverständlich weiterhin suchen.
"Jeder, der mich kennt, weiß: Mit mir kann man immer reden. Es kommt auf das Momentum an. Wenn da Emotionen dabei sind, wird das nie goutiert werden."
Wenig später wurden Hameter und Standfest von den Kameras auch bei einem weiteren Gespräch eingefangen.