Eine 3:4-Schmach nach einer 2:0-Führung - der Mittwochabend in der ADMIRAL Bundesliga fand ein bitteres Ende für Österreichs erfolgsverwöhnten Serienmeister.
In der 28. Runde musste sich Red Bull Salzburg beim Sieben-Tore-Spektakel Austria Klagenfurt (Matchbericht>>>) geschlagen geben, das sich für die 2:4-Pleite vom Wochenende revanchierte.
"Es war heute über 90 Minuten hinweg kein gutes Spiel von uns. Auch schon die erste Halbzeit nicht, obwohl wir 2:0 geführt haben", geht Interimstrainer Onur Cinel nach der Partie im Gespräch mit "Sky" in die ehrliche Analyse. "Ein verdienter Sieg für Klagenfurt."
"Unwürdiges Auftreten"
Schlussmann Alexander Schlager pflichtet seinem Coach bei und verschärft den Ton: "Die Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind, ist im Hinblick auf die letzten fünf Partien unwürdig. Wir gehen mit 2:0 in Führung, obwohl die Leistung dem nicht entsprochen hat. Auf Dauer des Spiels rächt sich das. Klagenfurt hat gebissen, gekämpft und wollte gewinnen."
Für den ÖFB-Teamkeeper ist ein "Mix aus ganz vielen Dingen, die dabei zusammenkommen", ausschlaggebend gewesen, dass der Gegner am Ende mit drei Punkten dasteht. " Wir sind verunsichert, wenn wir Gegentore bekommen oder Torchancen nicht nutzen können." Daran muss nun angesetzt werden, will man am Ende den elften Meistertitel in Folge einfahren.
Salzburg-Coach Cinel verweist auf das vorherige Duell mit den Kärntnern: "Wir haben ja im letzten Spiel gezeigt was wir können. Das war ein ganz anderes Gesicht."
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Schnelle Analyse und Lösungen gesucht
Der Einbruch nach einer Zwei-Tore-Führung muss akribisch und unter Zeitdruck augearbeitet werden. Schließlich wartet nun das Gipfeltreffen mit dem neuen Tabellenführer Sturm Graz am kommenden Wochenende auf die "Bullen".
Cinel geht ins Detail: "Vor allem müssen wir besprechen, woran es lag, dass wir Intensität sowie den Schalter von Anfang an und über das Spiel hinweg nicht gefunden haben. Dafür müssen wir sofort eine Lösung finden, noch vor dem Spiel am Sonntag."
Die fehlende Intensität im Spiel habe "auch eine mentale Komponente. Man muss der Beste sein, der man sein kann, in dem Moment, wo es darauf ankommt Das ist in jedem Spiel so."
Sturm-Kracher ohne Pavlovic
Apropos fehlende Intensität: Strahinja Pavlovic sah wegen Kritik seine neunte Gelbe Karte und steht Cinel für den Titel-Showdown gegen die "Blackies" nicht zur Verfügung. Der serbische Teamspieler schäumte vor Wut nachdem sein Treffer zum 3:4 zunächst keine Anerkennung bekam.
"Es war ja ein reguläres Tor. Dass er sich dann natürlich darüber beschwert, ist in der aktuellen Situation irgendwie nachvollziehbar", nimmt Cinel seinen Abwehrrecken in Schutz.
Schlager nimmt unterdessen seine spielberechtigten Teamkollegen in die Pflicht: "Es gilt nun, im Hinblick auf Sonntag, die Köpfe nach oben zu richten."