Vizemeister Red Bull Salzburg steckt in seiner wohl größten Krise.
Die letzten drei Pflichtspiele gingen verloren, das 0:5 am Dienstag in Leverkusen war bereits der zweite Fünferpack in dieser Saison, und der letzte Sieg in der Bundesliga ist mittlerweile sechs Wochen her.
Die Wende für die waidwunden "Bullen" soll nun das Doppel mit dem Lieblingsgegner bringen: Am Samstag und Mittwoch wartet zwei Mal der TSV Hartberg, gegen den man noch nie verloren hat.
"Ich weiß, wie der Fußball funktioniert. Du musst das nächste Spiel gewinnen", hatte RBS-Coach Pepijn Lijnders nach der 0:5-Abfuhr in Leverkusen gesagt, wo seine Elf schon nach wenigen Minuten auseinandergefallen war. Das gilt nun für die beiden Duelle mit Hartberg, das erste am Samstag auswärts (ab 17.00 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
Gegen die Steirer haben die Salzburger in 16 Liga-Vergleichen 15 Mal gewonnen und einmal remisiert. In der Vorsaison wurde der TSV gleich drei Mal mit 5:1 abgefertigt.
Was ist in Salzburg noch normal?
(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)
Im Normalfall wäre das also eine Pflichtaufgabe, aber was ist in dieser Saison für Salzburg schon normal? In den letzten vier Ligaspielen verzeichnete der einstige Serienmeister zwei Niederlagen und zwei Remis.
Der letzte Meisterschaftserfolg datiert vom 19. Oktober, ein glücklicher 2:1-Heimsieg gegen Altach, dem nunmehrigen Tabellenletzten. Der letzte Auswärtssieg ist sogar bereits dreieinhalb Monate alt (1:0 beim LASK). "Wir sind als Mannschaft einfach in einer sehr schwierigen Phase, aus der wir nur mit harter Arbeit rauskommen", meinte Mittelfeldmann Mads Bidstrup.
Die Unserien sollen am Samstag in der Hartberger Profertil Arena zu Ende gehen. "Wir müssen auf jeden Fall eine Reaktion zeigen, das ist klar - vor allem uns selbst gegenüber. Wir wissen, dass wir gegen Leverkusen in so vielen Bereichen einfach nicht gut waren. Jetzt müssen wir uns ein Stück weit neu einstellen, anpassen und mit Zuversicht an die neue Aufgabe herangehen", erklärte Lijnders.
Zur Verletztenliste hat sich Karim Konate gesellt, der Stürmer wird nach seinem Kreuzbandriss wohl für den Rest der Saison ausfallen (Alle Infos >>>). Aleksa Terzic wiederum laboriert an Adduktorenproblemen.
Hartberg will die Krise der "Bullen" nutzen
Die Hartberger wollen derweil so wie die Konkurrenz aus der Bullen-Krise Kapital schlagen.
"Man kann nicht leugnen, dass sie die Ergebnisse der letzten Jahre im Moment nicht bringen. Es wird an uns liegen, was wir aus den Problemen der Salzburger machen. Wenn wir aktiv sind und nicht so passiv wie zuletzt, dann können wir das vielleicht nützen", sagte TSV-Trainer Manfred Schmid, der um den Einsatz von Dominik Prokop bangt. "Er hat ein bisserl Probleme mit den Adduktoren, da müssen wir schauen."
Mit einem Sieg könnten die Oststeirer im letzten Heimspiel 2024 die Lijnders-Truppe, die ein Spiel weniger absolviert hat, in der Tabelle überholen und die Negativserie gegen den Angstgegner beenden.
"Das ist ein weißer Fleck. Wenn wir alles reinwerfen, dann können wir sehr unbequem für Salzburg werden", meinte Schmid. Der Tabellen-Achte kann im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe jedenfalls jeden Zähler gut benötigen. "Wir haben jetzt drei Spiele in acht Tagen, für uns gilt es jetzt zu punkten, damit wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen können."