Die Emotionen nach dem Schlusspfiff in Salzburg ließen nicht darauf schließen, dass hier gerade nur ein Testspiel absolviert wurde.
Nach dem 1:0-Testsieg über Liverpool (Spielbericht>>>) lagen sich die Salzburger in den Armen, während Liverpool-Trainer Jürgen Klopp erbost zum Schiedsrichter stürmte.
Was der Deutsche dem Unparteiischen zu sagen hatte? "Zu viel, ich habe definitiv zu viel zu ihm gesagt", meinte der 55-Jährige nach der Partie im Interview mit "Servus TV."
Der Stein des Anstoßes war eine strittige Szene im Salzburger Strafraum in der Nachspielzeit. Schiedsrichter Stefan Ebner entschied korrekterweise nicht auf Elfmeter, Klopp revidierte seine ursprüngliche Meinung erst nach dem Videostudium.
Klopp: "Jetzt steh ich wie der Blöde da"
"Na gut, jetzt steh ich wie der Blöde da. Aber ob der Schiedsrichter das wirklich gesehen hat, dass er da noch mit den Zehenspitzen dran war? Aber gut, so ist das nun einmal", so der Coach der "Reds."
Trotz der Niederlage konnte der Deutsche auch einige positive Aspekte aus der Partie ziehen: "Ich mag, dass es uns ärgert, dass wir diese Partie verloren haben. Die Mannschaft wollte hier unbedingt noch ein Tor machen. Die zweite Halbzeit waren wir wie ein Unwetter, das über Salzburg hergefallen ist, leider haben wir kein Tor machen können."
Die Salzburger feierten den Sieg in der ausverkauften Red-Bull-Arena ausgelassen. Noah Okafor, der das einzige Tor des Abends durch Sesko in der 31. Minute mustergültig vorbereitete, gab sich im Interview begeistert über die Kulisse.
"Es war eine hervorragende Stimmung. Das war wie ein Pflichtspiel für uns, es macht so viel Spaß gegen so eine Mannschaft zu spielen. Vor so vielen Fans möchte man dann unbedingt gewinnen, auch wenn am Ende natürlich auch ein wenig Glück dabei war", gab der Schweizer nach der Partie zu Wort.
Jaissle lobt Mentalität
Aber nicht nur die Salzburger Spieler waren nach der Partie voller Emotionen, auch Trainer Matthias Jaissle gab sich ungewohnt emotional nach dem Sieg.
"Es ist so eine coole Geschichte. Die Jungs haben Riesenmentalität gezeigt, wir können daraus so viel mitnehmen, sowohl an Erfahrung als auch an Selbstvertrauen. Es war ein richtig geiler Abend vor einer unglaublichen Kulisse", so der 34-Jährige in seiner ersten Reaktion.
Trotzdem war der Deutsche mit seinen Gedanken auch bereits in Graz. Dort steigt am Samstag das Spitzenspiel der zweiten Runde der Admiral Bundesliga. Gegen den Vize-Meister der vergangenen Saison werden die Salzburger wieder vollends gefordert werden.
"Heute gibt es leider keine Punkte, am Wochenende zählt es dann wieder bei einer schweren Partie in Graz. Aber bei uns wird immer Vollgas gegeben, egal ob im Training oder in den Spielen. Wenn wir dieses Gesicht auch in Graz zeigen, dann bin ich zuversichtlich", sagt der Deutsche mit Blick auf die nächste Hürde.
