Red Bull Salzburg kommt nicht aus der Dauerkrise. Auch im vierten Pflichtspiel unter Neo-Trainer Thomas Letsch, dem ersten in der ADMIRAL Bundesliga, muss man weiter auf den ersten Sieg warten. Bei Austria Klagenfurt kommt man nur zu einem 0:0. >>>Spielbericht
Besonders in der ersten Halbzeit zeigten die Bullen eine erschreckend schwache Leistung, kamen kaum zu Chancen. Das sah auch Kapitän Mads Bidstrup im "Sky"-Interview so.
"Die ersten 45 Minuten haben wir verschwendet. Die zweite Halbzeit war besser, aber noch nicht gut genug. Wir brauchen mehr Selbstvertrauen, das kommt nur, wenn du drei Punkte holst."
Der Geduldsfaden ist aber schon etwas dünn: "Es sollte nicht so lange dauern, das ist schon viel zu lang, jetzt haben wir keine Zeit mehr."
Verunsicherung als Hauptproblem
Trainer Thomas Letsch konnte dem nur zustimmen. "Entscheidend ist, dass wir es auf den Platz bringen, das haben wir in der ersten Halbzeit gar nicht gemacht. Wir sind als verunsicherte Mannschaft aufgetreten, das war nicht gut. In der zweiten Halbzeit war es am Beginn zwingend, aber dann brauchst du dieses eine dreckige Tor, das vielleicht auch mal glücklich reingeht, das haben wir nicht gemacht, und am Ende war es dann auch eher wild", beklagte er auch fehlendes Spielglück.
Der bisherige Saisonverlauf stecke seinen Jungs in den Knochen, die Verunsicherung lasse sich nicht wegdiskutieren. "Das Einzige, was hilft, sind Erfolgserlebnisse, die wir uns erzwingen müssen", übte sich der 56-Jährige in Zweckoptimismus.
In der Tabelle sind die Salzburger momentan der Qualifikationsgruppe näher als Spitzenreiter Sturm Graz, nur sechs Zähler Vorsprung sind es bei fünf ausstehenden Spielen. Auf die Tabellenführung fehlen schon zehn Punkte.
Längerer Ausfall von Mittelfeldakteur droht
Eine schwierige Aufgabe, bei der auch Neuzugang Karim Onisiwo mithelfen soll. "Wir müssen viel trainieren, müssen uns einspielen und so schnell wie möglich drei Punkte holen. Sonst wird es ganz schwer, dass wir unser Ziel erreichen. Es liegt eine harte Arbeit vor uns. Ich bin geholt, um Erfahrung reinzubringen, und ich hoffe, dass das in den nächsten Wochen besser zu greifen beginnt", so der Stürmer.
Die nächsten Wochen wohl nicht mithelfen können wird Takuma Kawamura. Der Japaner, im Sommer gekommen, hatte nach einem Innenbandriss im Knie bereits fast die komplette Herbstsaison verpasst. In der 83. Minute fiel er in seinem ersten Bundesliga-Match von Beginn an unglücklich auf die Schulter, und musste mit großen Schmerzen ausgewechselt werden.
Letsch dazu: "Bei Kawamura schaut es nicht gut aus, er ist auf die Schulter gefallen und gerade auf dem Weg ins Krankenhaus. Das wäre für ihn persönlich, nachdem er von einer langen Verletzungspause zurückkommt, und auch für uns als Mannschaft verheerend." Eine genaue Diagnose gebe es aber noch nicht.