Dass auch in der Saison 2021/22 der Weg zur österreichischen Fußballmeisterschaft nur über den FC Red Bull Salzburg führen kann, war bereits zu Beginn der Spielzeit klar.
Wie souverän die "Bullen" den neunten Meistertitel hintereinander schlussendlich einfahren konnten, war dann aber doch beeindruckend.
Vier Runden vor Schluss - so früh wie noch nie seit der Bundesliga-Reform - und mit nur einer Niederlage bei bis dato 28 ausgetragenen Spieltagen fixierten die Mozartstädter am Sonntag mit einem 5:0-Kantersieg über die Wiener Austria (Spielbericht>>>) gebührlich die nächste Meisterschaft.
"Es ist einfach der Wahnsinn, wir werden jetzt brutal feiern und lassen es in der Kabine krachen", verspricht Luka Sucic, der sich mit seinen zarten 19 Jahren bereits zum zweiten Mal österreichischer Meister nennen darf.
Der Kroate ist einer von vielen blutjungen Leistungsträgern, die einen erheblichen Anteil am diesjährigen Meistertitel besitzen. Nachdem der Linksfuß bis zur 22. Runde auf seinen ersten Saisontreffer in der Bundesliga warten musste, schrieb er seither sechs Mal an. Auch gegen die Wiener Austria gelang ihm wieder ein Tor.
"Ich bin einfach überglücklich, dass es bei mir momentan sehr gut läuft. Das Wichtigste ist aber, den Titel mit den Fans feiern zu können", spricht Sucic die tolle Stimmung in der ausverkauften Red Bull Arena an.
Kristensen: "Haben den ganzen Tag genossen"
Überhaupt hätte die Meisterparty der "Bullen" vor keiner besseren Kulisse stattfinden können. Nachdem es am Vormittag noch Regen und Hagel über Salzburg goss, riss kurz vor Anpfiff der Himmel auf.
"Wir haben den ganzen Tag schon genossen. Es ist ein Wahnsinn. Vor unseren Fans, vor vollem Haus, 90 Minuten schönes Wetter - das war top", so Rasmus Kristensen.
Der Däne gilt als absolutes Feierbiest und war bei den bisherigen Meisterfeiern – es ist bereits die dritte für Kristensen in Salzburg – stets einer der absoluten Stimmungsmacher.
Auch heuer wurde er diesem Anspruch gerecht (siehe VIDEO):
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— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) April 24, 2022
Adeyemi "der Chef beim Feiern"
Die Rolle als Feierbiest beansprucht auch Karim Adeyemi für sich, der festhält: "Der Chef beim Feiern bin ich, aber Rasmus ist auch ganz oben dabei. Aber er sind viele dabei, die eher schüchtern sind, aber heute richtig Gas geben werden."
Einzig einen sieht der Deutsche als Spaßbremse: Coach Matthias Jaissle. "Der Trainer ist immer seriös, der macht gar nichts", so Adeyemi mit einem Augenzwinkern.
Kapitän Ulmer tritt auf die Feierbremse
Bei all der Feierwut der jungen "Bullen" kann einer nicht mehr ganz mithalten: Andreas Ulmer. Der 36-Jährige tritt auf die Bremse: "Wir werden heute sicher noch etwas feiern, allerdings nicht zu viel, weil nächste Woche haben wir das Finale im Cup, wo wir den Titel holen können."
Am 1. Mai steht nämlich das Cup-Finale in Klagenfurt gegen die SV Ried am Programm; nur wenn auch dieser Titel geholt werden kann, darf man wirklich von einer perfekten Salzburger Saison sprechen.
Kapitän Ulmer ist aber bereits jetzt sehr stolz auf seine Mannschaft: "Es hat uns ausgezeichnet, dass wir in dieser Saison immer vom Kopf richtig eingestellt und professionell waren. Wir haben kaum nachgelassen, was nach dem Umbruch im Sommer nicht selbstverständlich ist. Großes Lob von mir, wie wir diese Saison gearbeitet haben."
Meister werden wird niemals fad
Den 13. Meistertitel seiner Karriere (zwölf Mal mit Salzburg, einmal mit der Wiener Austria) kann der Routinier genau so sehr genießen wie den ersten: "Es ist immer wieder spannend! Es war ein schöner Tag, wir sind gut reingestartet und haben verdient gewonnen. Geiler Tag, mit den eigenen Fans die Meisterschaft zu fixieren."
Auch Kristensen hält nichts von der These, dass zu viele Meistertitel irgendwann fad werden könnten: "Wenn du Fußballer bist, ist es nicht einfach, Titel zu gewinnen. Wenn du in einer Situation bist, einen Titel zu gewinnen, musst du das genießen."
Man kann davon ausgehen, dass der Däne und seine Mannschaftskollegen dies heute noch tun werden - freilich mit dem ein oder anderen alkoholischen Kaltgetränk intus.