FC Red Bull Salzburg wendet gegen SCR Altach eine schmerzliche Heimniederlage kurz vor Schluss noch ab.
Die Generalprobe für das Champions League-Duell am Mittwoch gegen Dinamo Zagreb ist nach dem 2:1-Sieg gegen Altach zumindest ergebnistechnisch geglückt.
Nach den krachenden Niederlagen vor der Länderspielpause gegen Stade Brest und Sturm Graz hatten die Salzburger einiges zu besprechen, die Reaktion waren sechs Änderungen in der Startelf, im Tor ersetzte der von den Fans geforderte Alexander Schlager den zuletzt fehleranfälligen Janis Blaswich.
Das sei allerdings keine Reaktion auf die Fanforderungen gewesen, wie Sportdirektor Bernhard Seonbuchner im "Sky"-Interview erklärte: "Wir haben zwei gute Torhüter, Alexander Schlager war verletzt, deshalb haben wir Janis Blaswich geholt, aber wir haben von Anfang an gesagt, dass beide ihre Spiele bekommen werden. Es wurden beide Torhüter in ihre Nationalteams einberufen", erinnerte er.
Mannschaft "musste Charakter zeigen"
Die Partie gegen Altach verlief über weite Strecken nicht nach dem Geschmack der "Bullen". In der ersten Hälfte waren Chancen auf beiden Seiten Mangelware, nach einer Stunde kassierte man auch noch aus der ersten gefährlichen Möglichkeit Altachs den Gegentreffer.
Trainer Pep Lijnders hatte schon im Vorfeld der Partie angekündigt, dass man sich nach den heftigen Niederlagen zuletzt kein schönes Spiel erwarten dürfe - und genau das trat ein.
Konate "wie ausgewechselt"
(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)
Zum Gegentreffer meinte er: "So ein Tor bekommen wir normalerweise nicht, aber es kann nun mal passieren. Dann hab ich mir gedacht: Jetzt müssen wir noch mehr Charakter zeigen."
Das taten seine Spieler, auch wenn das zweite Tor in der 86. Minute, das nur zwei Minuten nach dem Ausgleich fiel, kurios zustande kam. Konaté wollte den Ball nach einer hohen Flanke eigentlich selbst im Lauf annehmen, doch Edmund Baidoo schnappte ihm die Kugel weg und traf an Keeper Stojanovic vorbei ins Tor.
"Wir haben das gestern trainiert", scherzte Lijnders. "Nein, aber man sieht, dass vor allem Karim Konaté nach seinem Ausgleichstreffer wie ausgewechselt war. Er ist mit Selbstvertrauen ein ganz anderer Spieler als ohne."
Einwechselspieler brachten Erfolg
Der Coach der Salzburger hatte bei den Einwechslungen ein glückliches Händchen bewiesen, brachte mit Dedic, Guindo und Edmund Baidoo drei Spieler, die alle einen Treffer oder ein Assist sammelten. "Am Ende war es ein großer Sieg", war Lijnders über den Charakter der Mannschaft zufrieden.
Dem stimmte Schlager zu: "Dass wir heute die drei Punkte holen, war nicht selbstverständlich nach der Phase vor der Länderspielpause. Wir haben gekämpft bis zur letzten Minute, und daran müssen wir anschließen. Der Glaube war bis zuletzt da, sonst hätten wir das Spiel nicht gedreht."
Ob er auch am Mittwoch in der Champions League im Tor stehen wird, weiß er nicht. "Ich habe erfahren, dass ich heute im Tor stehe, und das war’s. Wir werden sehen, was in den nächsten Tagen passiert, aber ich fühle mich gut und bin fit."
Für Kjaergaard "ein Schritt in die richtige Richtung"
Auch für Maurits Kjaergaard fiel das Spiel in die Kategorie "Arbeitssieg": "Es war viel besser als das letzte Spiel und ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben drei Punkte, das ist das Wichtigste und gibt Selbstvertrauen für die Mannschaft."
Wenn man am Mittwoch auch in der Champions League anschreiben will, wird man sich aber steigern müssen, dessen war sich auch Lijnders bewusst: "Wir müssen an uns glauben. Ich bin froh, dass wir heute gewonnen haben, wir haben bekommen, was wir verdienen. Zagreb wird sehr stark sein, wir müssen sie genau analysieren."