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Salzburg-Neuzugang Bidstrup ein "Prototyp unserer Idee"

Der Däne hat sich binnen kürzester Zeit zum absoluten Schlüsselspieler der Mozartstädter entwickelt. Coach Struber kommt aus dem Schwärmen kaum heraus.

Salzburg-Neuzugang Bidstrup ein Foto: © GEPA

Wie wichtig das Element der Balleroberung im pressingorientierten Spielsystem des FC Red Bull Salzburg ist, lässt der Umstand erahnen, dass eines der wenigen deutschen Wörter, die der Däne Mads Bidstrup nach knapp einem Monat in Österreich schon kennt, das Wort "Ballgewinn" ist.

Angesprochen auf seinen starken Assist zum 1:0 seiner "Bullen" gegen die Wiener Austria am Sonntag, rekapituliert er im besten "Denglisch": "I think it was okay. A little Ballgewinn, as you say in Deutsch, and then the assist" ("Ich denke, es war ganz in Ordnung. Ein kleiner Ballgewinn, wie man in Deutsch sagt, und dann der Assist")

Ein "little Ballgewinn", wie er im (Red-Bull-)Buche steht

Der "little Ballgewinn", den der 22-Jährige meint, hat er dank eines starken Zweikampftimings gegen Dominik Fitz an der Mittellinie verbucht.

Einen Doppelpass mit Roko Simic später tauchte der laufstarke Achter rechts im Austria-Sechzehner auf und spielte den Ball ideal vor die Beine von Forson Amankwah, der zur Führung verwertete. In weniger als zehn Sekunden wanderte die Kugel vom Ballbesitz der "Veilchen" in deren Tor - ein klassisches Red-Bull-Tor.

Unmittelbar nach seiner Vorlage sprintete Bidstrup Richtung Salzburger Fankurve, um mit der Mozartstädter Anhängerschaft statt mit der eigenen Mannschaft zu jubeln.

"Ich liebe die Atmosphäre hier im Stadion, deswegen wollte ich ein wenig mit den Fans connecten. Sie machen so einen guten Job, kreieren eine fantastische Atmosphäre. Es ist notwendig, ein bisschen was zurückzugeben", so die Erklärung.

Einst Leipziger, nun Salzburger: Der umgekehrte Red-Bull-Weg

Tritt Bidstrup weiter auf diesem hohen Niveau auf, wird er den Fans speziell einiges an Erfolg zurückgeben. Der pressingstarke Skandinavier passt aufgrund seiner Spielweise wie die Faust aufs Auge in die Mozartstadt und hat dank seines Charismas das Potenzial zum Publikumsliebling.

"Er ist ein Prototyp unserer Spielidee. Er hat einfach eine DNA, die genau in unser Setup passt."

Gerhard Struber über Bidstrup

Die laufintensive Spielweise des Mittelfeldallrounders kommt nicht von irgendwo, wechselte er doch bereits im zarten Alter von 16 Jahren in die Jugendabteilung von RB Leipzig. Beim Salzburger Schwesternverein wurde Bidstrup aber nie glücklich, also wagte er 2020 den Sprung zum FC Brentford, der mittlerweile als dänische Premier-League-Filiale gilt.

Trotz zahlreicher Landsmänner innerhalb der Mannschaft sowie des Trainerteams konnte er sich aber auch bei den "Bees" nicht nachhaltig durchsetzen, weshalb er sich in diesem Sommer, nach überzeugenden eineinhalb Leihjahren beim FC Nordsjaelland in seiner Heimat, um kolportierte 6 Millionen Euro dem FC Red Bull Salzburg anschloss.

Struber: "Er ist ein Prototyp unserer Spielidee"

Für Salzburgs Neo-Coach Gerhard Struber, der bei Bidstrups Verpflichtung selbst noch gar nicht im Amt war, ist der Dauerläufer "ein Prototyp unserer Spielidee. Er hat einfach eine DNA, die genau in unser Setup passt. Er ist ein super Presser, ein super Gegenpresser, antizipiert die Momente irrsinning schnell. Er ist ein Spieler, wie wir ihn uns herbeigesehnt haben, der jetzt auch unter Beweis gestellt hat, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann".

Wichtig für die Mannschaft ist Bidstrup nicht nur auf dem Feld, sondern auch abseits davon: "Er ist noch sehr jung, aber hat gleichzeitig eine unglaublich gewinnende Art. Er ist nicht nur einer, der am Spielfeld die Ärmel hochkrempelt und den Rhythmus vorgibt, sondern auch in der Kabine ist er immer gut drauf und sehr mitreißend. Ein cooler Mix!"

Dieser Mix aus Dänemark wird den Salzburger Anhängern noch viel Freude bereiten - auf und nebem dem Platz.


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