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Salzburg schaut sich außen um

Außenverteidiger-Dichte lässt in Salzburg zu wünschen übrig:

Salzburg schaut sich außen um Foto: © GEPA

Andreas Ulmer und Stefan Lainer werden am Donnerstag im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Europa League in Marseille (21:05 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) inklusive Nationalteam ihr 50. Saisonspiel bestreiten.

Das hat drei Gründe: Die beiden spielen eine Top-Saison, sind körperlich topfit - und es gibt in Salzburg keine echte Alternative.

Der Meister hat hier links wie rechts zwei absolute Stammspieler auf den Außenverteidiger-Positionen, doch dahinter ist die Luft dünn.

Warum sich der Meister auf dieser Position umsieht, zeigte etwa auch der 3:1-Heimsieg gegen Altach am Sonntag.

Außenverteidiger-Position dünn besetzt

Ulmer (4180) und Lainer (4117) haben die meisten bzw. drittmeisten Minuten von allen Salzburger Profis in dieser Saison auf dem Buckel.

Während Trainer Marco Rose praktisch auf jeder anderen Position rotieren kann, geht das auf den defensiven Außen nur bedingt - auch weil es auf dieser Position naturgemäß nicht so viele Spieler auf diesem Niveau gibt. Das zeigten auch die jüngsten Verpflichtungen.

Stefan Stangl, der 2016 von Rapid kam, wurde im Winter an die Austria verliehen, Patrick Farkas, seit 2017 in Salzburg, kann nur auf seiner Seite einspringen. Beide Spieler konnten Ulmer und Lainer auf ihren Positionen bislang nie wirklich fordern.

Rose-Vorgänger Oscar hat etwa bekanntlich Lainer lieber links eingesetzt als Stangl bringen zu müssen. Und dass Farkas vier Minuten nach dem Gegentor am Sonntag gegen Altach, bei dem der Ex-Mattersburger Marco Meilinger zum Abschluss kommen ließ, für Lainer vom Platz musste, ist wohl auch kein Zufall.

Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde Rose indes auf Ulmers viele Einsätze angesprochen und ob ihm nicht auch für die kommende Saison eine Alternative zur Verfügung gestellt werden sollte.

"Wir machen uns natürlich auch Gedanken über den Kader für die kommende Saison. Wir sind dieses Jahr gut aufgestellt, es funktioniert gut, Andi erlebt gerade seinen dritten Frühling, aber natürlich sind wir auch immer auf der Suche und aufmerksam für neue oder andere Außenverteidiger. Auch bei uns in Liefering gibt es mit Gideon Mensah einen sehr talentierten jungen Außenverteidiger. Ich denke, wir haben das ganz gut im Griff."

Im Gegensatz zu anderen Youth-League-Siegern wie Hannes Wolf oder Amadou Haidara hat Mensah den Sprung nach Salzburg aber noch nicht geschafft, zuletzt stand der 19-Jährige wegen Adduktorenproblemen nicht im Kader des FC Liefering.

Mit Jusuf Gazibegovic spielte zuletzt ein gelernter Rechtsverteidiger links. Emir Karic, ein anderer Linksverteidiger Lieferings, dürfte sich mit Saisonende aus Salzburg verabschieden, sein Vertrag läuft aus und ein Verbleib gilt als unwahrscheinlich. Zumal andere Bundesligisten (u.a. Sturm) am 20-Jährigen dran sind.

Auf der rechten Seite teilen sich Julian Gölles (18/AUT) und Maximilian Schuster (19/GER) in dieser Saison die Aufgaben. Man darf gespannt sein, wie Salzburg in der kommenden Saison aufgestellt sein wird. Während Ulmer in Salzburg bleiben wird, könnte Lainer sein Glück im Ausland versuchen.

Andere Kaderfragen

Salzburg muss freilich aber auch andere Kader-Fragen klären. Wird etwa bei Stuttgart-Leihgabe Jerome Onguene die Kaufoption gezogen? Sportchef Christoph Freund: "Das entscheidet sich bis Ende Mai. Da ist alles offen."

Onguene: "Ich weiß es noch nicht, es ist nicht meine Entscheidung. Nach der Saison werden wir sehen, wie es für mich weitergeht, wir werden die beste Entscheidung treffen. Aber es gefällt mir hier."

Die Entscheidung hängt auch davon ab, wer Salzburg im Sommer verlassen wird. Duje Caleta-Car ist ein Kandidat für den Absprung, mit Luca Meisl und Mahamadou Dembele drängen sich hier auch die nächsten Innenverteidiger aus Liefering auf. Bujan Lugonja könnte früher oder später ebenfalls ein Thema werden.

Eine andere Kaderfrage lautet: Wird Reinhold Yabo seinen Vertrag verlängern? Neben Christoph Leitgeb ist der Deutsche der einzige Profi, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft.

"Es gibt Gespräche und ich fühle mich sehr wohl hier. Ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken, aber ich bin ein Typ, der auf dem Punkt da sein will. Das Geschäft ist sehr schnelllebig und für mich zählt einfach, dass ich so gut in Form bin, um eine Option für Donnerstag zu sein. Sollte sich der Trainer für mich entscheiden, werde ich da sein. Wie es weitergeht, ist daher aktuell zweitrangig."

Wie für die meisten Salzburger, die am Ende der Saison ein historisches Triple feiern könnten. Dass sich in Salzburg im Sommer wieder viel tun wird, steht aber freilich außer Frage.

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