Die Herbstsaison von Sturm-Verteidiger Dario Maresic weckt Begehrlichkeiten, zumal der Vertrag des 18-Jährigen im Sommer ausläuft.
Auch Meister Red Bull Salzburg wird Interesse nachgesagt, doch Sportchef Christoph Freund hält nach dem 5:0 gegen die Steirer klipp und klar fest, dass der Titelverteidiger nicht um ihn buhlt.
"Dario ist ein guter Spieler, er nimmt eine gute Entwicklung, aber er ist kein Thema für uns", so der 40-Jährige, der auf eigene Spieler in diesem Alterssegment verweist.
"Wir haben in diesem Jahrgang einige Spieler, die sehr talentiert sind", betont Freund.
Salzburg holte erst im Sommer Mahamadou Dembele (18), der auch auf der Position des Innenverteidigers spielen kann und aktuell bei Liefering Einsatzminuten sammelt. Dort ist Luca Meisl (18) Kapitän und ebenfalls eine Salzburger Innenverteidiger-Hoffnung.
Mit Igor (19), Jerome Onguene (19) und Marin Pongracic (20) gibt es weitere junge Spieler auf dieser Position. Duje Caleta-Car, der mit 21 Jahren schon 104 Pflichtspiele für Salzburg absolviert hat, gehört da schon zu den Routiniers.
Darum würde es wohl nur wenig Sinn machen, noch einen jungen Innenverteidiger dazu zu holen.
Wer würde Miranda ersetzen?
Allerdings könnte, wie berichtet, mit Paulo Miranda der älteste im Winter abhanden kommen. Der Brasilianer hat Heimweh, seine Familie ist bereits zurückgekehrt.
"Seine Familie ist zurück in Brasilien, er ist ein sehr familienbezogener Mensch, das ist ihm das Wichtigste. Es hat diesbezüglich schon im Sommer Gespräche gegeben, könnte nun im Winter passieren, aber es muss trotzdem für den Verein passen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, wir werden sehen, was passiert, aber die Möglichkeit besteht sicherlich", schildert Freund.
Sollte der 29-Jährige (Vertrag bis 2019) gehen, gibt es verschiedene Varianten, ihn zu ersetzen. "Es spielen einige Faktoren eine Rolle. Es gibt die interne und externe Variante, wir schließen auch vom Alter her nichts aus", sagt Freund. Möglichweise kommt also routinierter Ersatz.
Kein Ärger wegen Schobesberger
Was Rapid-Kicker Philipp Schobesberger betrifft, hielt Freund am Sonntag fest: "Wir werden sehen, was passiert, aber wir haben keine Gespräche mit ihm geführt." Das Thema hat sich seit Montag erledigt, denn Schobesberger erteilte Salzburg eine Absage (Hier nachlesen!).
Als Salzburg den FC Pasching finanziell unterstützte, spielte Schobesberger dort, der Meister hätte ihn also damals leicht verpflichten können, über diese verpasste Chance ärgert sich Freund heute nicht.
"Wir hatten damals sehr gute Spieler auf dieser Position, für ihn war es auch sehr gut, er hat bislang eine super Karriere hingelegt. Stefan Schwab war auch bei uns im Nachwuchs und hat über Umwege eine super Entwicklung genommen und ist nun der Kapitän bei Rapid", vergleicht Freund.
Minamino-Option wird gezogen
Klar ist bislang nur, dass Salzburg, das im Winter am Transfermarkt nicht sonderlich aktiv sein will, die Option im Vertrag von Takumi Minamino ziehen wird, dessen Kontrakt sich um ein Jahr bis Sommer 2019 verlängert. "Wir müssen sie jetzt noch nicht ziehen, aber wir werden sie ziehen."
Mit der sportlichen Entwicklung zeigt sich Freund indes sehr zufrieden, das 5:0 gegen Sturm war "natürlich überragend. Man hat gesehen, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen wollte. 5:0 ist ein Ausrufezeichen und jetzt sind wir wieder ganz oben, da wollen wir auch bleiben."
Offenkundig war es ein Statement-Sieg zur richtigen Zeit.
"Es reden viele Leute vor der Saison oder wenn wir zwei Mal unentschieden spielen, dass jetzt die anderen Mannschaften dran sind. Aber wir wollen auf uns schauen, wieder ganz vorne dabei sein und ich bin überzeugt, dass wir auch die Qualität im Kader haben, wir haben einen richtig guten Kader. Wir hatten auch schon zehn Verletzte, nun unser 28. Spiel, aber eine überragende Punkteserie. Die Mannschaft ist einfach sehr schwer zu besiegen, weil wir eine super Mentalität haben und deswegen sehe ich dem Ganzen sehr positiv entgegen."
Freund lobt Rose
Der Sportchef lobt auch seinen jungen Kampfmannschafts-Trainer, die Verantwortlichen fühlen sich darin bestätigt, Marco Rose (41) im Sommer das Vertrauen gegeben zu haben.
"Aber nicht nur wegen dem Sieg heute, sondern auch wegen der gesamten Spiele seit Juli, so wie sich die Mannschaft da entwickelt und was wir für eine Stimmung in der Mannschaft haben, das alles bestätigt uns. Wir sind froh, dass wir uns so entschieden haben."
Was macht Rose richtig?
„Er hat einen sehr guten Draht zur Mannschaft und er kann gut abwägen zwischen Emotionalität und Sachlichkeit, hält die Jungs richtig bei der Stange, kann aber auch mal klarere Ansprachen machen. Er ist technisch-taktisch ein Tüftler, da ist ein sehr guter Trainer herangereift. Die Menschenführung ist sicher ein sehr ausschlaggebender Punkt, der von der Mannschaft auch sehr geschätzt wird. Neben dem Fußballerischen ist es das, warum es so gut funktioniert.“
Das ist für Freund nicht selbstverständlich. "Es war auch für Marco eine neue Situation, schließlich sind im Kader einige dabei, die schon länger Profis sind. Aber er hat einen richtig guten Zugang gefunden."
Oscar hat Freund überrascht
Rose hat im Vergleich zu seinem Vorgänger Oscar gegenüber der Vorsaison um sechs Punkte mehr auf dem Konto (34). Apropos Oscar. Der ist in St. Etienne nach nur 13 Spielen wieder zurückgetreten.
"Ich war schon überrascht, aber es ist seine Entscheidung, er hatte einen super Start und dann gab es vielleicht ein paar Ungereimtheiten, aber die Details kenne ich nicht", so Freund, der solch einen Schritt von seinem aktuellen Trainer nicht befürchten muss.