Noah Okafor hat seine absolute Top-Form im Spitzenspiel der Bundesliga bestätigen können.
Zwar konnte der Schweizer beim 4:1-Erfolg über den SK Sturm (Spielbericht>>>) diesmal keinen eigenen Treffer beisteuern, dafür verzeichnete er zwei wunderschöne Asissts: Zunächst bediente er Rasmus Kristensen ideal mit der Ferse zum 1:0, kurz darauf bereitete er das 2:0 durch Karim Adeyemi durch einen sehenswerten Außenrist-Querpass vor.
Für Okafor ging damit eine absolute Traumwoche zu Ende, am Mittwoch entschied er den Champions-League-Kracher gegen den VfL Wolfsburg mit einem Doppelpack und wurde zum "Man of the Match" gekürt.
"Wir hatten am Mittwoch ein sehr gutes Spiel. Das Schwierige ist, das zu bestätigen. Wir haben uns vorgenommen an der Leistung vom Mittwoch anzuknüpfen, das ist uns gelungen", freut sich der 21-Jährige bei "Sky" über den Lauf der Salzburger.
Okafor: "Hatte ein bisschen Pech"
Dass Okafor diesen "Bullen"-Lauf so maßgeblich antreiben sollte, hätte noch vor wenigen Wochen niemand gedacht. Der Schweizer war nur die Nummer drei im Salzburger Angriff hinter Karim Adeyemi und Benjamin Sesko, war als Chancentod verschrien und nützte die vielen Möglichkeiten, die Coach Matthias Jaissle ihm gab, nur selten.
"Ich hatte es nicht immer ganz einfach. Ich war oft angeschlagen und hatte ein bisschen Pech, aber ich habe mich nicht runterziehen lassen. Der Verein steht hinter mir", blickt Okafor auf die letzten Wochen zurück. Nun geht es für den Sprinter darum, seine Top-Form aufrechtzuerhalten und vor allem fit zu bleiben.
In seiner bisherigen Zeit in Salzburg folgte beim Eidgenossen auf einen Aufschwung meist ein Rückschlag, oft spielten ihm kleinere Verletzungen und Erkrankungen übel mit.
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Trainer-Feedback machte Okafor stärker
Deshalb nimmt sich Okafor vor: "Ich möchte Vollgas im Training geben und viele Gespräche mit dem Trainer führen, der immer sehr direkt ist. Als junger Spieler ist das sehr wichtig für die Entwicklung. Das ist mir gelungen. Ich fühle mich topfit. So kann es weitergehen."
Bereits nach seiner Gala-Nacht gegen Wolfsburg betonte Okafor immer wieder, wie groß der Einfluss Jaissles auf seine aktuelle Form ist. Am Sonntag wiederholt er diese Aussage sinngemäß.
Der erst 33-jährige RBS-Coach habe ihm geholfen, sich überall zu verbessern. "Er sagt, dass viel Luft nach oben ist. Das habe ich angenommen, das weiß ich auch. Ich versuche im Training immer, mein Bestes zu geben und mich überall zu entwickeln."
Jaissle: "Er ist selbst dafür verantwortlich"
Jaissle findet indes: "Er ist dafür selbst verantwortlich. Er ist fleißig und offen für Dinge, die ich und das Trainerteam ihm mitgeben."
Während der Vorgänger des Deutschen, Jesse Marsch, Okafor oftmals auf der Halbposition am Flügel einsetzte, wo die Stärken des Schweizers nicht wirklich zur Geltung kamen, und den schnellen Rechtsfuß in wichtigen Spielen stets außen vor ließ, setzt Jaissle auf Okafor als Stürmer und gab ihm auch nach einem schwachen Saisonstart immer wieder Chancen. So durfte Okafor bereits in der Champions League gegen Lille von Anfang an spielen, obwohl der aktuell verletzte Sesko damals noch fit war.
"Grundsätzlich ging es in erster Linie darum, das Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Er hatte einen schwierigen Start und ist jetzt auf dem richtigen Weg", erklärt Jaissle den fast kometenhaften Aufschwung Okafors.