news

Kamil Piatkowski: Glück im Spiel, Glück in der Liebe

Salzburgs polnischer Abräumer durchlebt sowohl beruflich als auch privat momentan eine traumhafte Phase. Wird er in der Mozartstadt bleiben?

Kamil Piatkowski: Glück im Spiel, Glück in der Liebe Foto: © GEPA

Am Mittwoch stehen sich Dynamo Kiew und der FC Red Bull Salzburg im Hinspiel des Champions-League-Playoffs gegenüber (ab 21 Uhr im LIVE-Ticker>>>).

Da die Ukrainer aufgrund der anhaltenden russischen Invasion ihres Landes ihre Heimspiele nicht tatsächlich auch auf heimischem Boden, sondern im polnischen Lublin nahe der ukrainischen Grenze veranstalten müssen, wartet in Wirklichkeit auf den Großteil der Akteure beider Teams ein Auswärtsspiel.

Nur auf den Großteil? Tatsächlich ist das so, weil mit Kamil Piatkowski ausgerechnet ein Salzburger als Lokalmatador in der Arena Lublin auflaufen wird - der Pole wurde nur knapp 200 Kilometer Luftlinie entfernt vom Stadion geboren.

"Es ist nicht so weit weg von dort, wo ich herkomme, also wird mich meine ganze Familie im Stadion supporten. Meine Verlobte, meine Eltern und meine Freunde werden alle dort sein. Darüber bin ich wirklich glücklich", so der 24-jährige Pole, der sich kürzlich mit seiner Julia verlobte. 

Im Urlaub auf den Malediven verlobten sich Piatkowski und Freundin Julia:

"Mein Privatleben und mein Fußballleben läuft momentan perfekt. Ich hoffe, es bleibt so", grinst Piatkowski.

Schwierige letzte Jahre

Was man über den volltätowierten 1,91-Meter-Riegel mit der Hasenscharte und der sanften Stimme wissen muss: Zumindest im beruflichen Leben lief es bei ihm zuletzt nicht immer nach Wunsch.

2021 wechselte der dreifache polnische Teamspieler um satte fünf Millionen Euro von Rakow Czestochowa in die Mozartstadt. Einen Stammplatz konnte er sich allerdings zu keinem Zeitpunkt erobern, weshalb er Anfang 2023 zur KAA Gent verliehen wurde. In Belgien zeigte Piatkowski starke Leistungen. Die "Büffeln" wollten ihn fix verpflichten, doch italienische Klubs sollen dazwischengefunkt haben.

Ein Wechsel kam schließlich nicht zustande. Piatkowksi blieb ein weiteres Halbjahr in Salzburg, sammelte dabei erneut wenig Spielzeit und wurde Anfang dieses Jahres schließlich zum FC Granada verliehen. Auch bei den Andalusiern zählte er nicht zum Stamm und musste mit Ende der Saison sogar noch einen Abstieg aus La Liga erleben.

Piatkowski kehrte zu dieser Saison also ein weiteres Mal nach Salzburg zurück. Viel Spielzeit wurde ihm erneut nicht prophezeit, ein diesmal fixer Abgang erschien wahrscheinlich.

Doch, da sich Salzburgs Innenverteidiger-Suche weiterhin zieht (falls eine solche überhaupt stattfindet) und Hendry Blank sich schon im dritten Saisonspiel verletzte, rutschte der Pole in die Mozartstädter Startelf - und ist aufgrund seiner momentanen Top-Leistungen nicht mehr daraus wegzudenken.

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

"Hatte so eine Situation lange nicht"

Gemeinsam mit Samson Baidoo bildet der Pole eine "Bullen"-Innenverteidigung, die von Spiel zu Spiel sattelfester wirkt. Beim 1:0-Sieg über den LASK am Samstag blieben die Mozartstädter erstmals in dieser Saison außerhalb des ÖFB-Cups ohne Gegentor - auch aufgrund einer Top-Leistung Piatkowskis, der alles weggrätschte, -köpfte und -räumte, was möglich war.

Daraufhin gab es Sonderlob von RBS-Coach Pep Lijnders: "Ich habe zu Sammy (Baidoo, Anm.) und Kamil gesagt, dass sie als Einheit auftreten müssen. Heute haben sie wie eine Einheit gespielt. Beide haben seit dem Start der Saison riesige Schritte gemacht und das ist das, war wir unbedingt gebraucht haben." 

Und was sagt Piatkowski selbst zu seiner momentanen Topform?

"Ich hatte eine solche Situation eine lange Zeit nicht mehr. Ich habe in der letzten Saison nicht viel gespielt, auch während meiner Leihe nicht. Das war hart für mich, aber jetzt bin ich zurück und glücklich, dass der Coach mir vertraut. Ich versuche mein Herz dafür zu geben, unser Tor zu verteidigen", ist der 24-Jährige dankbar.

Seit er endlich Stammspieler ist, "ist mein Selbstbewusstsein auf einem guten Weg. Ich bin wirklich glücklich".

Piatkowski will in Salzburg bleiben: "Ist mein Traum"

Ein solches Vertrauen wie jenes, welches Piatkowski momentan vonseiten Lijnders' verspürt, dürfte ihm unter den Vorgängern des Niederländers in Salzburg zu selten entgegengestoßen sein. "Darüber will ich nicht sprechen. Jetzt verspüre ich Vertrauen, das ist das Wichtigste für mich. Was in der Vergangenheit war, ist nicht mehr wichtig."

Ein Abgang Piatkowskis aus Salzburg, der vor Saisonbeginn noch als äußerst wahrscheinlich galt, dürfte mittlerweile ausgeschlossen sein. Oder wie sieht der Pole das selbst?

"Der Trainer gibt mir Spielminuten, also ich glaube, dass er mir vertraut und will, dass ich bleibe. Er hat letztens gesagt, dass er mag, wie ich spiele. Ich glaube, wir haben ein gutes Verhältnis."

Seine klare Ansage: "Fußball ist Fußball, du weißt nie was passiert. Aber ich will natürlich bleiben, das ist mein Traum für die Zukunft."

Das waren Salzburgs bisherige CL-Quali-Anläufe

Kommentare