Red Bull Salzburg hat in seinem letzten Heimspiel des Grunddurchgangs der ADMIRAL Bundesliga die Klagenfurter Austria zu Gast (ab 17 Uhr/LIVE-Ticker >>>).
Der Respekt des Tabellenführers vor der unbequemen Truppe von Coach Peter Pacult ist groß. "Da arbeitet ein Trainerfuchs, der die Dinge immer wieder maximiert", sagte RBS-Trainer Gerhard Struber am Freitag. So sind die Klagenfurter in dieser Saison außerhalb von Kärnten noch ungeschlagen und stehen erneut kurz vor dem Einzug ins Meister-Play-off.
Im Herbst gelang der Pacult-Truppe am Wörthersee ein 2:2 gegen den Meister, der einen erneuten Punkteverlust unbedingt vermeiden will. Schließlich beträgt der Vorsprung auf Verfolger Sturm Graz nur zwei Zähler.
"Wir müssen hellwach sein in allen Phasen des Spiels, vor allem auch bei Standardsituationen. Ich bin aber sehr optimistisch, wenn wir in unser Spiel reinfinden, dass es sehr schwer wird für Klagenfurt", meinte Struber selbstbewusst.
Klagenfurt nicht "magic" aber "brandgefährlich"
Den Gegner hat sich der 47-Jährige genau angeschaut. "Das ist eine Mannschaft, die einen sehr pragmatischen Stil pflegt, die sehr einfach und direkt im Umschalten ist und aus dem heraus immer wieder schafft, Punkte einzusammeln", analysierte Struber den Klagenfurt-Stil, der nicht "magic" sei, aber "brandgefährlich". "Sie haben immer einen guten Mix im Kader zwischen physisch starken Spielern, aber auch Spielwitz und Tempo."
Im Titelkampf setzen die Salzburger unter anderem auf Fernando, der nach seiner langen Verletzung langsam wieder in Fahrt kommt und gegen Lustenau zwei Mal netzte.
"Seine Lockerheit ist zurück. Er merkt, es geht bergauf und er kann seinem Körper wieder vertrauen. Er hat eine Unberechenbarkeit, die ihn auszeichnet", so Struber, der den Brasilianer als Schlüsselspieler bezeichnete. Man wisse nun, wie die richtige Belastungssteuerung für den Stürmer, der am Freitag seinen 25. Geburtstag feierte, aussehe. Während Fernando zur Verfügung steht, verpassen Luka Sucic (Knie) und Andreas Ulmer (Wade) die Partie gegen die Kärntner.
Die haben in dieser Saison erst drei Niederlagen kassiert und halten nach 20 Runden bei 33 Punkten - beides ist Vereinsrekord im Oberhaus, die Belohnung dafür ist Platz vier.
Pacult will sich nicht in Meistergruppe rechnen
Pacult spekuliert trotz der Außenseiterrolle seiner Mannschaft in Wals-Siezenheim mit einer Überraschung.
"Wir fahren mit einer breiten Brust hin, haben dort oft gute Leistungen abgeliefert und wissen, wie wir gegen Salzburg spielen müssen - mit Laufbereitschaft und Aggressivität, und wenn sie etwas anbieten, müssen wir die Lücken nutzen", forderte der Wiener. Sein Team hat die jüngsten zwei Liga-Partien gewonnen und ist seit sechs Runden ungeschlagen.
Mit einem Sieg wären die Kärntner wie schon in den vergangenen beiden Jahren in der Meistergruppe. Dies könnte selbst bei einer Niederlage der Fall sein, sollte es Schützenhilfe von Sturm Graz gegen den WAC und von Blau-Weiß Linz gegen die Wiener Austria geben.
"Aber wir haben bisher nicht herumgerechnet und werden es auch jetzt nicht tun. Ein Punkt wäre auf jeden Fall ein großer Schritt", sagte Pacult, der auf seinen verletzten Top-Goalgetter Sinan Karweina verzichten muss.