Nicht wenige Stürmer nehmen nach einem Triplepack den Ball, mit dem ihnen dieser gelungen ist, nach Hause.
So auch Salzburg-Angreifer Erling Haaland, der beim Heimsieg gegen den WAC (Spielbericht) zum ersten Mal drei Treffer innerhalb eines Bundesliga-Spiels erzielen konnte.
Mit der mitgebrachten Kugel im Arm stellt sich der 19-jährige Norweger nach der Partie dem "Sky"-Mikrofon und erklärt: "Ich nehme den Ball mit nach Hause und lasse ihn heute Nacht meine Freundin sein."
"Ich befolge nur den Plan"
Nicht nur sein Schmäh und sein selbstsicheres Auftreten bestätigen, dass Haaland vollends bei Red Bull Salzburg angekommen ist. Bereits im Winter um fünf Millionen Euro von Molde geholt, sollte der wuchtige und äußerst schnelle Stürmer zunächst langsam herangeführt werden und musste sich im Frühjahr noch mit Joker-Einsätzen zufrieden geben.
Zur neuen Saison und nach dem Abgang der Stammstürmer Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandsen ist die Zeit des blonden Wikingers gekommen. "Es war ein guter Start für mich in Salzburg, so war der Plan. Ich befolge nur den Plan", erklärt der 19-Jährige. "Ich hätte sogar mehr Tore schießen können", jammert der Linksfuß unter anderem einem Stangentreffer in der Startphase nach.
Mehr als drei Tore in einer Partie hat Haaland nämlich nicht erst einmal geschossen: In der norwegischen Eliteserien schoss er vor gut einem Jahr als damals 17-Jähriger den SK Brann mit vier Treffern im Alleingang ab. Legendär wird sein Neuner-Pack innerhalb von nur 90 Minuten bei der U20 WM gegen Honduras im Mai bleiben.
Der Unterschied hieß Haaland
Doch nicht nur vor dem Tor ist Haaland gefährlich. Das erste Saisontor der "Bullen" zum Bundesliga-Start gegen Rapid durch Minamino bereitete er mustergültig vor. Immer wieder sorgt das großgewachsene Top-Talent zudem mit Tempodribblings für Raumgewinn für seine Mitspieler.
So beklagt auch der gegnerische Coach Gerhard Struber: "Teilweise war das Spiel auf Augenhöhe. Den Unterschied hat Haaland gemacht, der mit seiner Wucht kaum zu verteidigen ist. Haaland zu kontrollieren, ist selbst im Doppel nicht einfach."
Auch RBS-Coach Jesse Marsch hat für Haaland, der nun bereits bei sieben Saisontoren in vier Spielen hält, nur Lob über: "Er ist ein riesengroßes Talent. Er hat immer wieder viele gute Aktionen dabei, ist immer torgefährlich."
Was auch immer Haaland heute Nacht mit dem mitgebrachten Ball macht, solange er ihn auch künftig so oft im gegnerischen Tor versenkt, wird man in Salzburg wohl glücklich sein.